Verbraucher & Recht

Deutsche Nutztiere ernähren sich regionaler als der deutsche Verbraucher

Insgesamt 192,2 Mio. Tonnen Futtermittel wurden im Wirtschaftsjahr 2019/2020 an die in Deutschland lebenden Nutztiere verfüttert. Über 95 % dieser Futtermittel stammten dabei aus inländischer Erzeugung und wurden zum überwiegenden Teil auf den tierhaltenden Betrieben selbst erzeugt. Der Anteil importierter Futtermittel betrug 4,6 % des gesamten Futteraufkommens und bestand vornehmlich aus pflanzlichen Ölen und Fetten, Ölkuchen und Ölschrot aus Raps und Soja. Von den nach Deutschland importierten Sojabohnen und –schrot waren nach Angaben der IDH Sustainable Trade Initiative im Jahr 2019 46 % FEFAC-konform. Sie gelten somit als entwaldungsfrei, da sie aus Regionen stammen, die ein niedriges Entwaldungs-Risiko aufweisen, wie z.B. aus den USA.

60 % der Agrarfläche wird für den Anbau von Futter verwendet, davon sind rund die Hälfte Wiesen und Weiden (Grünland). Wäre es möglich, auf den Futterflächen Pflanzen anzubauen, die der Mensch direkt essen kann? Grünland kann meist gar nicht anders genutzt werden und ist aufgrund der Bodenart, Hanglage usw. für den Anbau anderer Feldfrüchte ungeeignet. Tierhaltung macht solche Flächen erst für uns Menschen zur Lebensmittelgewinnung nutzbar. Bei den übrigen Flächen entscheidet der Landwirt je nach Standort, Witterung, Fruchtfolge usw., welche Feldfrüchte er anbaut. Auch bei Feldfrüchten, die zum Zweck der Lebensmittelerzeugung angebaut werden, fällt Viehfutter als Nebenprodukt an.

Den Hauptteil der in Deutschland verwendeten Futtermittel stellt mit 79 % Raufutter wie Silage, Grünfutter, Heu und Stroh dar. Hinzu kommen Zwischenfrüchte der landwirtschaftlichen Fruchtfolge, bei der Ernte anfallende Koppelprodukte (z.B. Erntereste), Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung (z.B. Trester, Biertreber, Zuckerrübenschnitzel) sowie Getreide geringerer Qualitäten. Ein Großteil dieser für Menschen nicht essbaren Pflanzenmasse fällt unvermeidbar während der landwirtschaftlichen Produktion und der Lebensmittelverarbeitung an und wird durch Nutztiere in hochwertige Lebensmittel sowie Wirtschaftsdünger umgewandelt. Diese Nährstoffkreisläufe sind wichtig für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung. Rund 85 % der landwirtschaftlich erzeugten Pflanzenmasse ist für den Menschen nicht direkt ess- oder nutzbar.

Über Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS)

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) ist der Dachverband für die deutsche Rinder- und Schweineproduktion. Aufgabe des Bundesverbandes ist es, die deutsche Tierzucht und Tierhaltung – insbesondere für die Tierarten Rind und Schwein – zu fördern. Ziel ist der Erhalt der deutschen Tierhaltung, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsor-ganisationen sowie die Unterstützung bei der nachhaltigen Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte. Der Bundesver-band versteht sich als Mittler der Interessen der Mitglieder und Dritten (Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und anderen Fachverbänden) auf nationaler und internationaler Ebene.

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