Erfolgreiches 2021 – Marktleistung und finanzielles Ergebnis stark
- Konzernumsatz und Betriebsergebnis (EBITDA) gesteigert
- Fastweb wächst bei Umsatz, EBITDA und Kunden
- Geschäftskunden: Wachstum im Lösungsgeschäft und gesteigerte Kundenzufriedenheit
- Hohe Investitionen in die Netze, rasche Klärung beim FTTH-Glasfaserausbau nötig
- Höherer Reingewinn aufgrund von Geschäftstätigkeit und Sondereffekten
- Vorschlag einer stabilen Dividende von CHF 22 pro Aktie für das Geschäftsjahr 2021
- Ausblick 2022: Nettoumsatz von CHF 11,1-11,2 Mrd., EBITDA von rund CHF 4,4 Mrd. und Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd.
- Zu den wichtigsten Zahlen im Überblick
CEO Urs Schaeppi ist mit dem vergangenen Jahr zufrieden: «Swisscom hat 2021 ein starkes finanzielles Ergebnis erzielt und wächst beim Umsatz und beim Betriebsergebnis. Dazu haben wir in einem anhaltend herausfordernden Umfeld die Kunden mit unseren Produkten, unserem Service und unserer Infrastruktur begeistert. Dies zeigen die Siege in allen relevanten Mobilfunknetz- und Servicetests sowie die hohe Kundenzufriedenheit bei den Privat- und den Geschäftskunden. Gemäss dem Report «Global 500 2022» von Brand Finance ist Swisscom europaweit die stärkste, weltweit die zweitstärkste Telko-Marke. Gut unterwegs sind wir im Geschäftskundenbereich mit unseren Cloud- und Security-Lösungen. Swisscom setzt Massstäbe und konnte ihre führende Position in den Bereichen Technologie, Innovation, Markt und Nachhaltigkeit einmal mehr aufzeigen. Schwierig bleibt die Situation beim Ausbau unseres Glasfasernetzes. Im laufenden Verfahren mit der Wettbewerbskommission braucht es rasch Klarheit. Die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft sind auf einen zukunftsgerichteten Glasfaserausbau angewiesen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Wir sind aktuell mit der Wettbewerbskommission im Austausch. Ebenfalls erfolgreich unterwegs ist unsere Tochtergesellschaft Fastweb in Italien. Sie wächst bei Umsatz, Betriebsergebnis und Kunden.»
Video Urs Schaeppi: https://youtu.be/2ESWSdTWNi4
Hoher Preisdruck im Schweizer Kerngeschäft, Wachstum bei Fastweb
Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,7% auf CHF 11’183 Mio. Im Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der Umsatz leicht um CHF 17 Mio. auf CHF 8’233 Mio. (-0,2%). Der Wettbewerbs- und Preisdruck führte zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten. Dieser reduzierte sich um 3,3% auf CHF 5’478 Mio. Der Umsatz aus dem IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden stieg um CHF 53 Mio. (+5,0%). Das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr EUR 88 Mio. (+3,8%).
Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 2,2% auf CHF 4’478 Mio. und enthält Sondereffekte aus Anpassungen bei der Personalvorsorge sowie Rückstellungen für Rechtsverfahren und Stellenabbau. Die Sondereffekte beeinflussten vor allem das Ergebnis des Schweizer Kerngeschäfts, auf Stufe Konzern hielten sich diese die Waage. Der Rückgang im Schweizer Kerngeschäft konnte u.a. dank den laufenden Effizienzsteigerungen und Margenbeiträgen aus wachsenden Bereichen aufgefangen werden. Der EBITDA stieg auf vergleichbarer Basis um 1,4%, bei Fastweb erhöhte er sich um 5,4% (in EUR). Unter dem Strich erzielte Swisscom mit CHF 1’833 Mio. einen Reingewinn, der vor allem aufgrund von Sondereffekten im Finanzergebnis und dem höheren EBITDA deutlich über dem Vorjahr liegt (+20,0%).
Hohe Investitionen in das Netz – Ausbau herausfordernd
Swisscom investiert kontinuierlich in die Qualität, Abdeckung und Leistungsfähigkeit ihrer Netzinfrastruktur und baut damit ihre Technologieführerschaft aus. Die konzernweiten Investitionen blieben 2021 mit CHF 2’286 Mio. (+2,6%) hoch.
Entscheide der Behörden bremsen den Breitbandausbau im Festnetz
2008 startete der Ausbau des Glasfasernetzes bis in die Wohnungen und Geschäfte (FTTH) primär in dicht besiedelten Zentren nach dem Vierfasermodell. Ab 2015 wurden auch ländliche Regionen mittels Glasfaser bis zur Strasse (FTTS) mit leistungsfähigen Bandbreiten erschlossen. 2020 folgte mit Glasfaser bis in die Wohnungen und Geschäfte (FTTH) in Agglomerationen und ländlichen Gemeinden der nächste Ausbauschritt.
Per Ende 2021 hat Swisscom in der Schweiz 4,8 Mio. oder rund 90% der Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 80 Mbit/s) erschlossen. Über 3,9 Mio. oder 72% der Wohnungen und Geschäfte profitieren dank einem Mix verschiedener Glasfasertechnologien von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s.
Eine grosse Unsicherheit prägt aktuell den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes bis zu den Wohnungen und Geschäften (FTTH), den Swisscom für die Schweiz realisiert. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2021 die vorsorglichen Massnahmen der Wettbewerbskommission vom Dezember 2020 bestätigt, welche die Netzarchitektur von Swisscom teilweise infrage stellen. Bis zu einer Klärung der Situation baut Swisscom nur Netzelemente, die der P2P-Netzarchitektur (Punkt-zu-Punkt) entsprechen (z.B. Zuleitung ins Haus) oder in Kooperation gebaut werden.
Swisscom hat das Ziel, die FTTH-Abdeckung mittels P2MP-Architektur (Punkt-zu-Multipunkt) in der Schweiz bis 2025 auf rund 60% zu verdoppeln. Ein von den Behörden verordneter P2P-Ausbau wäre deutlich teurer und würde die geplante Abdeckung von rund 60% auf 50% reduzieren. Das ursprüngliche Ausbauziel, bis 2025 rund 1,5 Mio. Glasfaseranschlüsse zu bauen, würde damit um einen Drittel oder rund 500’000 Wohnungen und Geschäfte verringert. Weil die Mehrkosten der P2P-Bauweise vor allem in ländlichen und dünn besiedelten Gebieten massiv steigen, verschärft sich das Risiko eines digitalen Stadt-Land-Grabens in der längerfristigen Perspektive substanziell.
Ausbau des Mobilfunknetzes – Bedarf wächst stark
Das 4G/LTE-Netz von Swisscom deckt per Ende 2021 über 99% der Schweizer Bevölkerung ab. Aktuell versorgt Swisscom 99% der Schweizer Bevölkerung mit einer Basisversion von 5G. Ende 2021 verfügt Swisscom über 1’975 Antennen in 888 Orten mit der Vollversion von 5G+.
Um die hohe Netzqualität bei weiterhin stark wachsendem Bedarf zu sichern, braucht es einen zügigen Ausbau der fünften Mobilfunkgeneration; 5G ist leistungsfähiger, effizienter und nachhaltiger als die Vorgängertechnologien. 4G ist in der Zwischenzeit fast ein Jahrzehnt alt und stösst zunehmend an seine Grenzen. Doch der Ausbau des Mobilfunknetzes stockt vielerorts und die Schaffung dringend notwendiger Kapazitäten sowohl für 4G wie auch für 5G verzögert sich.
Konvergenz: Bündelangebot inOne weiterhin beliebt
Die Zahl der TV- und Breitbandanschlüsse bleibt hoch, die Nachfrage nach Bündelangeboten hält an. Privatkunden schätzen besonders das modulare, flexible Abo inOne.
Ende 2021 verzeichnete Swisscom im Privatkundensegment 2,52 Mio. inOne Kunden. inOne macht im Privatkundensegment 66% aller Mobilfunkabos und 81% der Festnetz-Breitbandanschlüsse aus, 46% der Kunden nutzen ein kombiniertes Angebot. Die Märkte für Breitband und TV sind stark promotionsgetrieben. Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse und TV-Anschlüsse blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil, bei Breitband bei 2,04 Mio. Anschlüssen, bei TV bei 1,59 Mio. Anschlüssen. blue TV, das beliebteste TV-Produkt der Schweiz, wurde weiterentwickelt. Die neue Mediathek «blue Play» bietet tausende Serien, Spielfilme und Kindersendungen. Für Kunden der gängigsten blue TV-Abos sind diese ohne Aufpreis verfügbar. Eine technische Innovation hat den Livesport noch attraktiver gemacht: Im Replay werden die wichtigsten Momente wie Torszenen oder rote Karten optisch markiert, Kunden können direkt zu diesen Szenen springen. «blue Sport» verzeichnete seit dem Start im September 2020 eine Kundenzunahme von 50%.
Der Bestand der Postpaid-Anschlüsse im Mobilfunk stieg gegenüber dem Vorjahr um 128’000. Im Privatkundensegment stieg der Anteil der Zweit- und Drittmarken wie Wingo und M-Budget Mobile an den Postpaid-Abos von 19% auf 23%. Die Zahl der Prepaid-Anschlüsse sank um 175’000. Insgesamt zählt Swisscom Ende 2021 6,18 Mio. Mobilfunkanschlüsse.
Weiterwachsen konnte Swisscom in der Heimvernetzung (Smart Home) für die Steuerung beispielsweise von Licht, Musik oder Alarmanlagen. Die Anzahl Haushalte, die eines oder mehrere Geräte in der Swisscom Home App aktiviert haben, nahm um 80% zu.
Geschäftskunden: Starker Wettbewerb und höhere Nachfrage nach ICT-Lösungen
Der Markt für Geschäftskunden ist weiterhin durch hohen Preisdruck und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank infolge Preiserosion im Vergleich zum Vorjahr um 4,9% auf CHF 1’637 Mio. Swisscom hat eine starke Position als Full Service Provider und die Kundenzufriedenheit bleibt hoch. Die Nachfrage nach Cloud, Security sowie IoT-Lösungen und Business Applikationen nahm weiter zu. Der Umsatz im Lösungsgeschäft erhöhte sich 2021 um CHF 53 Mio. (+5,0%) auf CHF 1’111 Mio.
Fastweb wächst bei Umsatz, EBITDA und Kunden
Fastweb steigerte 2021 den Umsatz in allen Segmenten. Im umkämpften Mobilfunkmarkt stieg die Zahl der Mobilfunkanschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um 26,1% auf 2,47 Mio. Die Kundenbasis im Breitbandgeschäft blieb trotz des herausfordernden Marktumfeldes nahezu stabil, die Zahl der Ultrabreitbandanschlüsse wuchs um 11,5%. Gebündelte Angebote spielen weiterhin eine wichtige Rolle, 38% der Kunden nutzen ein Bündelangebot aus Festnetz und Mobilfunk. Der Umsatz mit Privatkunden stieg um 0,8% auf EUR 1’142 Mio. Das Geschäftskundensegment hingegen konnte stärker wachsen. Der Umsatz legte um 7,9% auf EUR 979 Mio. zu. Wholesale verzeichnet ein Umsatzplus von 2,7% auf EUR 271 Mio. Die Anzahl der Ultrabreitbandanschlüsse, die Fastweb anderen Betreibern zur Verfügung stellt, beträgt 336’000 (+113%).
Insgesamt stieg der Umsatz von Fastweb auf EUR 2’392 Mio. (+3,8%). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 5,4% auf EUR 826 Mio.
Weichen in die Zukunft gestellt
Im Berichtsjahr gab es zwei Wechsel in der Konzernleitung. Der Verwaltungsrat hat Klementina Pejic als neue HR-Verantwortliche sowie Eugen Stermetz als Chief Financial Officer (CFO) gewählt. Beide starteten in ihren Funktionen im ersten Quartal 2021.
Mit ambitionierten Zielen will Swisscom Vorreiterin in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz bleiben. 2021 hat Swisscom zum Beispiel mit 87 Photovoltaikanlagen rund 3 Mio. kWh Strom für den Eigenverbrauch produziert. Dank dem Umbau von Klimageräten zu Frischluftkühlungen an Mobilfunkstandorten, Technologieverbesserungen und dem Abbau alter Plattformen wie der herkömmlichen Festnetztechnologie (TDM) oder der Abschaltung der Mobilfunktechnologie 2G konnten 22 GWh Strom eingespart werden. Im Rahmen der Programme für die Wiederverwendung gebrauchter Mobilgeräte konnte die Rücklaufquote bei Privat- und Geschäftskunden auf 21% gesteigert werden (Vorjahr: 15,5%). Zudem hat Swisscom 71’806 Schüler*innen, Lehrpersonen, Eltern sowie Senioren in der Nutzung digitaler Medien geschult. Wie bereits angekündigt wird Swisscom im Schweizer Geschäft bis 2025 über die gesamte Wertschöpfungskette vollständig klimaneutral beziehungsweise Netto-Null sein. Zusätzlich ermöglicht Swisscom einen positiven CO2-Beitrag von 1 Mio. Tonnen pro Jahr und hilft Kunden, ihren CO2-Fussabdruck mit klimafreundlichen ICT-Lösungen zu verringern.
Ausblick 2022: EBITDA von rund CHF 4,4 Mrd.
Swisscom erwartet für das Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz von CHF 11,1-11,2 Mrd., einen EBITDA von rund CHF 4,4 Mrd. sowie Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. Bei Erreichen der Ziele plant Swisscom der Generalversammlung 2023 für das Geschäftsjahr 2022 eine unveränderte attraktive Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.
Der hohe Wettbewerbs- und Preisdruck im Schweizer Kerngeschäft hält an. Wie bereits angekündigt, hat Swisscom zum Ziel, wie in den Vorjahren auch 2022 die Kostenbasis um rund CHF 100 Mio. zu senken. Realisiert werden die Einsparungen hauptsächlich über vereinfachte Arbeitsabläufe, effizientere Systeme und eine Reduktion der Arbeitsstellen. Neue Arbeitsplätze werden dagegen in Wachstumsbereichen wie beispielsweise im IT-Lösungsgeschäft geschaffen. Insgesamt rechnet Swisscom für 2022, abhängig von der Marktentwicklung, mit einem stabilen Stellenangebot in der Schweiz.
Für das Geschäftsjahr 2021 wird der Generalversammlung vom 30. März 2022 die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von CHF 22 pro Aktie vorgeschlagen. An der Generalversammlung läuft die einjährige Amtsdauer aller Verwaltungsratsmitglieder ab. Der Präsident und die Mitglieder des Verwaltungsrates stellen sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
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