EU-Vorgabe: Neue Assistenten arbeiten fehlerhaft
Doch Navigationsdaten sind oft veraltet und hinken der Realwelt mitunter um Jahre hinterher. Auch die Erfassung und Auswertung von Schildern durch die Frontkamera ist nicht fehlerlos. Schilder können durch einen rechts fahrenden Lkw verdeckt sein, manche Tempolimits gelten nur für bestimmte Fahrspuren – etwa die Ausfahrt – und auf vielen Autobahnen gibt es LED-Schilderbrücken, die unterschiedliche Tempolimits für einzelne Fahrspuren anzeigen. Zudem erfassen die Frontkameras auch Tempoaufkleber an Lkw und halten sie irrtümlich für ein Tempolimit.
Ist das Auto schneller unterwegs als der ISA es für richtig hält, wird der Autofahrer akustische und haptische Warnungen etwa im Lenkrad gewarnt. Aber auch, wenn der ISA nicht anschlägt, kann man sicher zu sein, nicht zu schnell unterwegs zu sein. Denn weil die EU von den Fehlern weiß, dürfen die ISA-Assistenten Tempolimits durch LED-Wechselanzeigen komplett ignorieren, ebenso Limits, die von Uhrzeiten oder Nässe abhängen. Die Folge: Der Tempoassistent warnt einerseits auf Basis alter und falscher Daten, andererseits warnt er nicht, weil er Tempolimits nicht erkennt. Ein verlässlicher Assistent ist der ISA deshalb nicht, auch wenn das die Technik suggeriert.
Dauerhaft ausschalten lässt sich die Tempoüberwachung aber nicht. Nach jeder kleinen Fahrtunterbrechung ist der Assistent wieder aktiv.
Redakteure: Dirk Gulde, Luca Leicht
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