Evangelische Kirchen in Niedersachsen würdigen verstorbenen Landesrabbiner Henry G. Brandt
In den Jahren seines Wirkens in Niedersachsen von 1983 bis 1995 war Henry G. Brandt ein wichtiger Partner im christlich-jüdischen Dialog. Im Rahmen der Entstehung der Erklärung der Landessynode der Landeskirche Hannovers zum Verhältnis zum Judentum im Jahr 1995 nahm er an vielen Sitzungen und Diskussionsrunden teil und gab wichtige Impulse. Er war dabei immer freundlich und zugewandt und suchte, Brücken zu bauen. Zugleich war er klar und deutlich, wenn Grenzen überschritten wurden. So wandte er sich entschieden gegen das Eintreten einiger Theologen für eine Mission unter Jüdinnen und Juden.
„Ich habe Henry G. Brandt als einen Menschen erlebt, der sehr sensibel gewesen ist für das Gemeinsame der Religionen, aber auch genauso für das Verschiedene. Als Landeskirche sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet“, sagt Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. „Ganz persönlich werde ich mich an ihn als einen klugen und warmherzigen Gesprächspartner erinnern.“
In Hannover wirkte Henry G. Brandt oft an den Dialogveranstaltungen mit, zu denen der damalige Stadtsuperintendent Hans Werner Dannowski in die Marktkirche einlud. „Mit Henry Brandt verlässt uns ein Pionier des christlich-jüdischen Dialogs, ein zugewandter, wohlwollender und verlässlicher Partner“, so Prof. Dr. Ursula Rudnick, Beauftragte für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche.
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