Exportrekord und bundesweiter Trend zum Bayerischen Hellen stimmen bayerische Brauwirtschaft verhalten optimistisch
Lichtblicke Hell-Bier-Trend und Exportrekord
Die schmerzlichen Verluste im Inlandsabsatz konnten in Bayern durch den anhaltenden Trend zum Bayerischen Hellen und durch ein Allzeithoch beim Bierexport aufgefangen werden. Wie Brauerpräsident Georg Schneider mitteilte, gewinnt das Bayerische Helle vor allem außerhalb Bayerns Marktanteile auf Kosten von Pils. Die Exporterfolge insbesondere in Drittländer haben Bayerns Brauer aber vor allem den Weißbieren und anderen Bierspezialitäten mit dem Siegel der Schutzbezeichnung „Bayerisches Bier g.g.A.“ zu verdanken.
Brauereien kämpfen mit enormen Preissteigerungen und Verschiebungen in den Absatzwegen
Die allgemeine Lage der Branche spiegelt jedoch lediglich einen Mittelwert wieder, hinter dem sich viele einzelbetriebliche Schicksale verbergen. So haben mittlerweile fünf weitere bayerische Traditionsbrauereien aufgeben müssen und den Braubetrieb eingestellt. Die individuelle Betroffenheit von den gravierenden Verschiebungen der Bierabsatzwege sei, so Georg Schneider, zwar nicht unmittelbar eine Frage der Brauereigröße, dennoch träfen sie gerade Betriebe, die ihren Absatzschwerpunkt auf die Gastronomie sowie auf Feste und Veranstaltungen gelegt hätten, und die seien eben vor allem im brauwirtschaftlichen Mittelstand zu finden.
Zum herben Absatzverlust erreicht die Brauereien eine regelreichte Kostenexplosion in vielen Bereichen: Rohstoffe, Verpackungen, Energie, Logistik und sogar Etiketten und Kronenkorken verzeichneten in kürzester Zeit gewaltige Preisanstiege, sodass von manchen Brauereien angekündigte Preiserhöhungen zum Frühjahr bereits heute von den Kosten eingeholt wurden. Erst im Januar hatten die Betriebe zudem eine Lohnerhöhung um 2,3% zu verkraften.
Konkrete Erwartungen der bayerischen Brauwirtschaft
Brauerpräsident Georg Schneider hat für die Branche konkrete Erwartungen und fordert von der Politik Planungssicherheit für Bayerns Brauereien. „Es wird herausfordernd sein, nach der Pandemie gerade im Gastgewerbe wieder Tritt zu fassen. Ob die Menschen auf die Einladung zum Besuch eines Volksfestes oder größerer Veranstaltungen wieder mit Unbefangenheit und Freude reagieren, ist alles andere als sicher. Die notwendige Sicherheit in der Planung und Durchführung der Volksfeste und Veranstaltungen ist jedoch eine Grundvoraussetzung, damit wir wieder zur „alten Normalität“ und zu einem bayerischen Lebensgefühl zurückfinden, wie wir das für ein gedeihliches Umfeld im Biergeschäft brauchen“, so Schneider.
Zukunftsthemen der Brauwirtschaft
Trotz der extremen Umbrüche und Belastungen, die die Corona-Krise auch für sie mit sich bringt, blickt die bayerische Brauwirtschaft in die Zukunft und bemüht sich insgesamt um nachhaltiges Wirtschaften. Auch wenn bereits viele Brauereien erhebliche Einsparungen bei Energie, Wasser und Verpackungen umgesetzt haben, ist es das gemeinsame Ziel der Branche, bereits geleistetes systematisch zu erfassen, vergleichbare Standards zu erfüllen und den erreichten Stand weiter zu verbessern. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) stellt der Bayerische Brauerbund seinen Mitgliedern einen onlinebasierten Nachhaltigkeitsmanager zur Verfügung, der die Unternehmen Schritt für Schritt unterstützt, nachhaltiger zu wirtschaften.
Statistische Auswertungen zur Absatzentwicklung der bayerischen Brauwirtschaft sowie Hintergrundinformationen zu den Zukunftsthemen der Branche finden Sie unter www.bayerisches-bier.de
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