Gedruckte Elektronik für die Mobilitätswende
Hauchdünn, flexibel und verlässlich: Mit diesen Eigenschaften erobert die organische und gedruckte Elektronik derzeit den Fahrzeugbau. „Da der Anteil an Elektronik im Auto stetig zunimmt, führt an gedruckter Elektronik kein Weg vorbei“, erklärt Dr. Klaus Hecker, Geschäftsführer des Branchenverbandes und LOPEC-Mitveranstalters OE-A (Organic and Printed Electronics Association), einer internationalen Arbeitsgemeinschaft im VDMA. In einem konventionellen Fahrzeug der Premiumklasse stecken elektronische Steuersysteme und Kabel, die bis zu 250 Kilogramm wiegen und viel Platz beanspruchen. Das treibt den Spritverbrauch oder bei E-Autos den Strombedarf in die Höhe. Die Grenze ist erreicht, meint Klaus Hecker: „Gedruckte Elektronik hingegen ist leicht und bietet ungeahnte technische sowie gestalterische Möglichkeiten bei reduziertem Raumbedarf.“
Unter dem Fokusthema Mobility präsentiert die LOPEC zahlreiche Innovationen für den Verkehrssektor. „Auf der LOPEC werden wir sehen, dass gedruckte Elektronik den Sprung in die Serienfertigung geschafft hat“, kündigt Hecker an. So zeigt der LOPEC Innovation Showcase ein in Serie produziertes Lenkrad von VW mit integriertem Steuermodul. Eine mit Touch-Sensoren bedruckte Folie wird dafür von hinten an der Bedienoberfläche aus Kunststoff aufgebracht.
LOPEC-Aussteller IEE aus Luxemburg, ein Pionier auf dem Gebiet der gedruckten Sensoren, stellt Sensoren für Autositze bereits millionenfach her. Auch LOPEC-Aussteller InnovationLab aus Heidelberg hat solche Sensoren entwickelt. Damit ausgestattete Sitze registrieren die Sitzbelegung und erinnern an das Anlegen des Gurtes oder deaktivieren den Airbag, wenn sie einen Kindersitz erkennen. InnovationLab präsentiert in München zudem ein Sensorsystem für Batterieforscher. Es besteht aus Folien mit gedruckten Temperatur- und Drucksensoren, die zwischen den einzelnen Batteriezellen platziert werden. Sie liefern Daten aus dem Innern der Batterie, die unerlässlich sind, um die Leistung und Lebensdauer von Batterien zu steigern.
Gedruckte Elektronik treibt die Mobilitätswende an und begeistert zugleich mit überraschenden Designoptionen. So hat BMW jetzt den Traum von der Karosserie, die ihre Farbe auf Knopfdruck ändert, verwirklicht. Anhand des Konzeptautos BMW iX Flow zeigte der Autobauer kürzlich, dass sich zumindest Weiß, Schwarz und Grautöne technisch schon realisieren lassen. Die Basis dafür bildet die von E-Book-Readern bekannte Technik, wie Pete Valianatos vom US-Unternehmen E Ink auf dem LOPEC Kongress erläutern wird.
„Der Fahrzeugbau ist bereits einer der größten Märkte für flexible und gedruckte Elektronik“, sagt OE-A-Geschäftsführer Hecker und prognostiziert weiteres Wachstum in diesem Bereich. Die Autohersteller machen dabei nur den Anfang. Dass leichte Elektronikbauteile besonders auch in der Luftfahrt gefragt sind, macht Alois Friedberger von Airbus in seinem Vortrag auf dem LOPEC Kongress deutlich.
Ob zu Land oder in der Luft: Gedruckte Elektronik sorgt für mehr Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehr. Was heute schon kommerziell umgesetzt ist, welche Neuheiten kurz vor der Marktreife stehen und wie gedruckte Elektronik die Mobilität von morgen gestalten wird, erfährt man nirgendwo besser als auf der LOPEC in München.
LOPEC
Die LOPEC (Large-area, Organic & Printed Electronics Convention) ist die führende internationale Veranstaltung für gedruckte Elektronik. Die Kombination von Fachmesse und Kongress bildet die Komplexität und Dynamik dieser jungen Industrie optimal ab. Die LOPEC wird von der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) und der Messe München GmbH gemeinsam organisiert. Die nächste Veranstaltung findet von 22. bis 24. März 2022 im ICM – Internationales Congress Center München statt. www.lopec.com
OE-A
Die OE-A (Organic and Printed Electronics Association) ist der führende internationale Industrieverband für flexible, organische und gedruckte Elektronik. Sie repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette dieser Industrie. Mitglieder sind international führende Firmen und Einrichtungen von Forschungs- und Entwicklungs-Instituten, Maschinenbauern und Materialherstellern über Produzenten bis hin zu Endanwendern. Weitaus mehr als 200 Firmen aus Europa, Asien, Nord-Amerika und Afrika arbeiten in der OE-A zusammen, um den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Infrastruktur für die Produktion von organischer Elektronik weiter. OE-A ist eine internationale Arbeitsgemeinschaft im VDMA. www.oe-a.org
Die Messe München ist mit über 50 eigenen Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Insgesamt nehmen jährlich rund 50.000 Aussteller und rund drei Millionen Besucher an den mehr als 200 Veranstaltungen auf dem Messegelände in München, im ICM – Internationales Congress Center München, im Conference Center Nord und im MOC Veranstaltungscenter München sowie im Ausland teil. Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften organisiert die Messe München Fachmessen in China, Indien, Brasilien, Russland, Afrika, der Türkei und in Vietnam. Mit einem Netzwerk von Beteiligungsgesellschaften in Europa, Asien und Südamerika sowie rund 70 Auslandsvertretungen für mehr als 100 Länder ist die Messe München weltweit präsent.
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