Gipfel spendet Europa-Afrika-Partnerschaft neue Energie
Die Umwelt-und Entwicklungsorganisation Germanwatch bewertet die Ergebnisse des heute zu Ende gegangenen Gipfels von Europäischer und Afrikanischer Union als überwiegend positiv – allerdings mit dem großen Manko, dass fossilem Gas keine klare Absage erteilt wurde. Besonders positiv sind die angekündigten Klima- und Energiepartnerschaften unter anderem mit Senegal, Ägypten und der Elfenbeinküste. „Diese Partnerschaften für eine sozial gerechte Energiewende können das Zünglein an der Waage sein, das entscheidet, ob Investitionen in Erneuerbare Energien oder fossile Energieträger erfolgen. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass diese Partnerschaften auch zügig umgesetzt werden. Die nötigen finanziellen und technischen Ressourcen müssen schnell bereitgestellt werden“, sagt Kerstin Opfer, Germanwatch-Referentin für Energiepolitik und Zivilgesellschaft in Afrika.
Opfer weiter: „Zur Unterstützung sollte die Bundesregierung eng mit den EU-Partnern zusammenarbeiten. Es ist entscheidend, dass jetzt nicht jedes Land sein eigenes Partnerschafts-Süppchen kocht. Im Rahmen der G7-Präsidentschaft sollte Deutschland einen koordinierten Ansatz mit anderen Gebern sicherstellen – ähnlich wie es bei der Partnerschaft mit Südafrika geschehen ist.“ Positiv zu bewerten ist auch, dass die EU Offenheit dafür gezeigt hat, Prioritäten der afrikanischen Seite zu unterstützen. „So wird die Grundlage für eine Partnerschaft auf Augenhöhe geschaffen“, so Opfer.
Verpasster Ausschluss von fossilem Gas birgt große Risiken
Größtes Manko: Die Vertreter:innen von Europäischer und Afrikanischer Union konnten sich nicht auf einen expliziten Ausschluss von fossilem Gas einigen. Stattdessen wird Erdgas die Hintertür geöffnet – als angebliches Mittel für eine stufenweise Energiewende. „Fossiles Gas birgt große Risiken für Umwelt, Mensch und Demokratie. Es ist eine verpasste Chance, dass sich Europa und Afrika nicht gemeinsam gegen die Finanzierung aller fossilen Brennstoffe inklusive Gas ausgesprochen haben“, so Kerstin Opfer. „Fälschlicherweise wird die Nutzung von fossilem Gas oftmals als nationales Projekt und als Voraussetzung für Energiesicherheit verstanden. Erneuerbare Energien – insbesondere dezentrale Projekte – können aber weit besser einen zuverlässigen und erschwinglichen Energiezugang bieten sowie qualifizierte Arbeitsplätze für die junge Bevölkerung schaffen. EU, AU und G7 sollten eng zusammenarbeiten, um spätestens auf der Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Ägypten ein klares Bekenntnis zu Erneuerbaren Energien und gegen fossiles Gas zu erreichen.“
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