Krieg in der Ukraine: Adventistische Kirchenleitungen in Deutschland, der Schweiz und weltweit rufen zum Gebet für den Frieden auf
Stellungnahme der adventistischen Kirchenleiter in Deutschland
„Als Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland sind wir erschüttert über die Eskalation der Gewalt in der Ukraine,“ schreiben Werner Dullinger und Johannes Nather, Präsidenten des Süd- und Norddeutschen Verbandes (SDV und NDV) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Wir repräsentieren eine weltweit vertretene Religionsgemeinschaft, zu deren Grundsätzen die Nichteinmischung in politische Angelegenheiten gehört. Trotzdem lehnen wir Gewaltanwendung, wie wir sie jetzt in der Bombardierung der Ukraine sehen können, als Methode der Konfliktlösung entschieden ab. Erst recht lehnen wir Krieg in jeder Form ab.
Bereits im Februar 2018 hatten wir erklärt: ‚Wir sind der Überzeugung, dass Versöhnung, Vergebung, Frieden und Gerechtigkeit nur auf dem Boden einer gewaltfreien Lebensart gedeihen können; so, wie es uns unser Herr und Meister, Jesus Christus, in seinem Leben und Sterben vorgelebt hat. In seinem Sinne wollen wir unsere Verantwortung in dieser Welt gewaltfrei ausüben.‘
(Erklärung Mut zum Frieden, Download unter https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/2017-12-04_Mut_zum_Frieden.pdf ).
Wir appellieren daher an alle Beteiligten, sich für die Wiederherstellung und Erhaltung des Friedens einzusetzen.
Als Christen glauben wir an die Kraft des Gebets. Wir beten gemeinsam mit anderen Christen für die Verantwortlichen auf allen Seiten um Einsicht und Besonnenheit. Wir beten für alle, welche die Folgen der Eskalation der Gewalt in der Ukraine zu erleiden haben.
Wir beten für unsere Glaubensgeschwister in der Ukraine und rufen unsere Mitglieder in Deutschland dazu auf, dies ebenfalls zu tun,“ so die Kirchenleiter abschließend.
Gebetsaufruf an die adventistischen Kirchengemeinden in der Deutschschweiz
Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz, schreibt in einem Rundbrief an die adventistischen Kirchengemeinden: „Der heute durch Russland entfachte Krieg in der Ukraine macht uns betroffen und sprachlos. Machtpolitik setzt sich mit kaltem Kalkül über internationale Friedensabkommen und das Völkerrecht hinweg und verursacht eine humanitäre Krise, welche zuerst und vor allem die Menschen in der Ukraine trifft, sich aber über ihre Grenzen ausweiten wird. Kaum hat sich die Pandemie abgeschwächt, entflammt ein Krieg in Europa. Die Endzeitrede Jesu (Matthäusevangelium 24,4–14) findet eine deutliche Entsprechung in unserer Zeit.
Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, welche über Nacht aus ihrem Alltag heraus in einen Krieg gerissen wurden. Betroffen von Angst, Unsicherheit, Leid und Tod sind auch unsere adventistischen Glaubensgeschwister in der Ukraine.
In Jesus begegnet uns Gott als Friedefürst. Zerstörung und Leid ist Menschenwerk und das wird uns durch die aktuellen Ereignisse besonders deutlich gemacht. Aggressoren und Kriegstreiber stehen nicht auf Gottes Seite.
Bitte betet für die Menschen in der Ukraine und für das richtige Maß an Besonnenheit im Umgang mit der Aggression. Nutzt doch den kommenden Gottesdienst dazu. Wir sind und bleiben in Gottes Hand geborgen.“
Gebetsaufruf des Präsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung
„Es ist sehr wichtig, dass wir für unsere lieben Brüder und Schwestern in Osteuropa, in der Ukraine und in Russland beten“, schreibt Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) am 25. Februar laut Adventist News Network (ANN). „Die Herausforderungen, die ein offener Konflikt mit sich bringt, sind entsetzlich. Wir haben Tausende von Mitgliedern in dieser Region der Welt. Sie brauchen unsere Gebete und unsere Unterstützung in jeder erdenklichen Form. Bitte schließen Sie sie und ihre Familien in Ihr Gebet ein, während wir für den Frieden in dieser Welt beten“, schreibt Ted Wilson im Aufruf zum Gebet.
Er bittet die adventistischen Kirchenmitglieder weltweit um Zuversicht für die Menschen in beiden Ländern zu beten und für ein christliches Miteinander „in diesen sehr schwierigen Zeiten. Möge Gottes Gegenwart und Stärke für jeden einzelnen von ihnen spürbar sein und sie mit Frieden erfüllen, während er sie durch diese schwierige Situation führt“, so Wilson mit Verweis auf die Bibelstellen Jesaja 26,3, Jesaja 41,10,13 und Josua 1,9.
„Wir sind bereit, der adventistischen Kirchenleitung in der Euro-Asien-Region, zu der auch die Ukraine gehört, auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Wir werden mit moralischer Unterstützung, Ratschlägen, Gebeten und finanzieller Hilfe beistehen. ADRA prüft derzeit, wie humanitäre Hilfe im Land geleistet werden kann, auch für die Flüchtlinge“.
Weiter heißt es: „Natürlich ist die Kirche als menschliche Organisation machtlos, wenn es darum geht, die aktuelle Situation messbar zu verändern, aber wir haben alle Macht, die uns durch das Gebet zur Verfügung steht, und wir verlassen uns ganz auf den allmächtigen Gott, dass er eingreift, um das Blutvergießen zu beenden und den Frieden wiederherzustellen.“
Zum ausführlichen Gebetsaufruf auf Englisch:
Adventistischer Pressedienst Deutschland APD
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