Macht über die eigenen Bilder
Automatische Kamerafunktionen helfen an vielen Stellen, allerdings bremsen sie auch die kreative Freiheit aus. Wer sich fotografisch weiterentwickeln und die Kontrolle über die eigenen Bilder zurückgewinnen will, sollte als Zwischenschritt die Programmautomatik P wählen. Diese liefert gute Ausgangswerte bei der Zeit-Blenden-Kombination, ermöglicht es aber – anders als die Vollautomatik – diese nach Bedarf anzupassen. „Der Vorteil der Programmautomatik liegt darin, dass sie durch ihre Voreinstellungen einerseits dieselbe Orientierung bietet wie die Vollautomatik, andererseits aber auch viel Flexibilität zulässt, um die einzelnen Einstellungen zu verändern“, erläutert c’t Fotografie-Redakteurin Sophia Zimmermann. „Damit ist P der ideale Ausgangspunkt, um sich an Blende und Verschlusszeit heranzutasten und ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen beiden zu entwickeln.“
Noch mehr Spielraum hat man bei der „halben Automatik“, der Zeit- und Blendenvorwahl. Je nach Bedarf stellt man entweder den Blendenwert oder die Verschlusszeit ein, die Kamera übernimmt die andere Hälfte. Bei statischen Motiven wie zum Beispiel Porträts ist es naheliegend, den Blendenwert selbst einzustellen. Eine offene Blende sorgt für selektive Schärfe – so wird etwa nur ein Teil des Gesichts scharf, der Rest verschwimmt in Unschärfe. Das Gegenteil gilt für Motive, bei denen Bewegung eine Rolle spielt. Hier ist die Zeitvorwahl die bessere Option, das heißt, der Fotograf gibt die Verschlusszeit vor und überlässt die Kamera den Blendenwert. Praktisch: In beiden Fällen merkt sich die Kamera beim Ausschalten die letzte Einstellung.
Maximale Freiheit bietet schließlich der manuelle Modus M. Im M-Modus kann der Fotograf direkt auf alle Werte zugreifen. Damit die Aufnahmen in diesem Modus aber wirklich gelingen, müssen die Zusammenhänge zwischen Blende und Verschlusszeit sowie ISO klar sein. Viele Kameras bieten in diesem Modus sogar eine Auto-ISO an, die den Komfort erhöht.
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