NABU Berlin kritisiert Baumfällungen auf der Fischerinsel
Bereits im September 2019 hatte sich der NABU Berlin in den Planungsprozess eingeschaltet und die verfehlte Ausgleichsmaßnahme kritisiert. Daraufhin teilte das Straßen- und Grünflächenamt Mitte dem NABU Berlin mit, man werde „in enger Abstimmung mit dem Amt für Umwelt und Natur die umweltschutzrechtlichen Belange im Rahmen der Freiraumplanung beachten und abwägen“ und versprach, dem NABU Berlin „im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung neue Informationen“ zukommen zu lassen, sobald die Abstimmungsprozesse zu dem Projekt weiter gediehen seien. Dies ist jedoch nie geschehen.
Gestylter Park statt Wildwuchs?
„Dass ausgerechnet ein grün geführtes Bezirksamt mit einer grünen Umweltstadträtin einen solchen Kahlschlag durchführt und das dann als Klimaschutzmaßnahme verkauft, ist einfach nur deprimierend“, sagt Poloczek. Es gebe in Berlin durchaus Flächen, auf denen sich sinnvolle Aufwertungsmaßnahmen durchführen ließen, etwa am „Pankower Tor“. „Eine kleine Oase städtischen Wildwuchses durch einen gestylten Park zu ersetzen, nützt aber weder der Artenvielfalt noch dem Klima“, sagt Poloczek.
Absurderweise will das Bezirksamt – gewissermaßen als Ausgleich für den Ausgleich – in dem neu gestalteten Park dann wieder einige Bäume neu pflanzen. „Ob die in Zeiten des Klimawandels dann je so alt werden wie ihre Vorgänger, sei dahingestellt“, sagt Poloczek. „Die Stürme der letzten Woche haben uns doch gerade erst vor Augen geführt, wie gefährdet Berlins Stadtbäume sind. Wer heutzutage ohne Not Bäume fällt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden!“
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