Neue Beschilderung im Vivarium
Seit der Eröffnung des Vivariums dienten Leuchtkästen, welche auf Knopfdruck hell wurden, als Informationsquelle für die Besuchenden. Der Wunsch, im Vivarium mehr Informationen zu seinen Bewohnern und ihren Lebensräumen anbieten zu können, führte zur Entwicklung eines neuen Beschilderungskonzeptes. Neu stehen Touchscreens mit vielen, attraktiv aufbereiteten Informationen in drei Sprachen zur Verfügung. Eines der Highlights sind die farbigen, wissenschaftlichen Illustrationen, die eigens für diesen Zweck gezeichnet wurden.
Alte Schilder mit Charme, aber wenig Platz
Das Vivarium wurde 1972 als thematischer Rundgang eröffnet. Aquarien und Terrarien sind in geografische und biologische Lebensräume gruppiert. In zwei Kreisen führt der Weg zunächst abwärts unter Wasser ins Reich der Fische, um nachher, dem Lauf der Evolution folgend, ans Land zu Amphibien und Reptilien anzusteigen. Zoo-Besuchende konnten die Schilder bei den Aquarien und Terrarien per Knopfdruck aufleuchten lassen. Artname (wissenschaftlich, D, F, E), Kurztexte und Illustrationen in Schwarz-Weiss informierten über die jeweiligen Bewohner. Die Leuchtkästen waren zwar sympathisch, hatten aber den Nachteil, dass nur wenig Text und Illustration auf den Schildern Platz hatte, was auch von Zoobesuchenden bemängelt wurde.
Vivarium goes digital
Eine zeitgerechte, informative und benutzerfreundliche Beschilderung sollte her – ohne die schöne Atmosphäre im dunklen Vivarium zu stören. Eine digitale Lösung, welche mehrere Informationsebenen erlaubt, bot sich an. Die neue Beschilderung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Basler Firma «Tweaklab» entwickelt. In die Entwicklung flossen auch Ergebnisse einer Bedürfnisanalyse ein, welche im Rahmen einer Maturarbeit unter Zoo-Besuchenden durchgeführt wurde. Im Jahr 2020 wurde an zwei Standorten ein Prototyp montiert. Nach einer ausgiebigen Testphase mit einigen Anpassungen erfolgte ab Herbst 2021 die etappenweise Installation der finalen Beschilderung.
Die neue Beschilderung auf einen Blick
Jedes Aquarium und Terrarium im Vivarium besitzt eine Nummerierung, einen Bereich (z.B. «Tropische Meere») und ein Thema (z.B. «Korallen im Klimawandel»). Berührt man den Touchscreen, der im Ruhemodus bewusst dunkel gehalten wird, erscheinen auf der ersten Ebene die oben erwähnten Angaben, ein «Infobutton» zum Thema des Beckens und eine Übersicht der jeweiligen Bewohner anhand wissenschaftlicher Illustrationen. Mit Klick auf den Infobutton oder eine Tierart folgen vertiefende Informationen. Bei den Tierarten erscheint die Illustration nochmals in einem grösseren Format, um genauer auf typische Körpermerkmale hinzuweisen. Ein Steckbrief, Kurztexte zu Besonderheiten sowie der Gefährdungsstatus nach International Union for Conservation of Nature (IUCN) sind weitere Inhalte. Besuchende haben zudem die Möglichkeit, auf Wunsch die Schrift zu vergrössern.
Im Vivarium leben 395 Arten. Bei der Erarbeitung der Inhalte wurde eine Priorisierung vorgenommen. Bis heute sind in den 62 Stationen 144 Tierarten abgebildet. In den kommenden Monaten werden weitere Tierarten folgen.
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