Özdemir gefragt: Schweinebauern läuft die Zeit davon
Der Verbraucher sei sehr wohl bereit, die deutschen Schweinehalter und ihre qualitativ hochwertige Produktion verbunden mit hohen Tierwohlstandards zu unterstützen. „Aber man muss auch auf den ersten Blick erkennen können, woher das Tier kommt, wie es gehalten und letztendlich auch geschlachtet und verarbeitet wurde“, erklärt Schweinehalter Jörn Ehlers, der an der Initiative Tierwohl teilnimmt. Die Lebensumstände der Tiere sind dem Verbraucher heutzutage sehr wichtig. „Dazu gehören Licht, Luft, gute Futtermittel, kurze Transportwege und letzten Endes auch die Einhaltung der Sozialstandards bei den verarbeitenden Unternehmen“, führt Beringmeier aus, der im Kreis Paderborn einen Schweinemastbetrieb mit Ackerbau betreibt.
Die Lösung liegt für die beiden obersten Vertreter der schweinehaltenden Betriebe im westfälisch-lippischen bzw. niedersächsischen Landesbauernverband auf der Hand: 5D!
Nach der erfolgreichen Internetkampagne, die im vergangenen Jahr auf die ruinösen Umstände der deutschen Schweinehalter hinwies, gab es von jeder politischen Seite unterstützende Bekundungen und Worte.
„Doch die Taten fehlen: die einstige CDU-Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner hat die verpflichtende Herkunftskennzeichnung nicht umgesetzt. Jetzt scheint auch Grünen-Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir trotz aller öffentlichen Bekundungen, die deutschen Schweinehalter unterstützen zu wollen, der Mut für einen Alleingang zu fehlen“, müssen Beringmeier und Ehlers feststellen. Andere Länder, wie Frankreich oder Österreich, zeigen, wie ein nationaler Weg umgesetzt werden kann, und stellen sich so schützend vor ihre Bäuerinnen und Bauern.
„Die Lage ist durch die Pandemie existenzbedrohend. Es ist drei vor Zwölf. Kurzfristig helfen Mittel aus der Corona-Überbrückungshilfe, aber perspektivisch brauchen wir die verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für unsere guten Produkte aus Deutschland – wie immer die auch umzusetzen ist“, fordern Beringmeier und Ehlers Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir auf, aktiv Lösungen anzubieten.
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