Shell und Remondis wollen bei Kreislaufwirtschaft zusammenarbeiten
Shell und REMONDIS wollen als strategische Partner die Bildung ganzheitlicher, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger kreislaufwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in Nordrhein-Westfalen (NRW), Deutschland und Europa beschleunigen, indem sie die Branchen Abfallsammlung, -sortierung und -verwertung, Chemie und Energie miteinander verknüpfen und dabei die Stärken des jeweils anderen nutzen.
Beide Unternehmen sind der Ansicht, dass die rasche und umfassende Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft von großer Bedeutung für die Dekarbonisierung des Sektors und für die Gesellschaft ist. Sie wird es beiden Unternehmen ermöglichen, das Netto-Null-Emissionsziel des Pariser Abkommens zu erreichen.
Jürgen Ephan, Geschäftsführer REMONDIS: "Wir sind fest davon überzeugt, dass Deutschland und NRW attraktive Bedingungen für eine erfolgreiche Gestaltung der Energiewende bieten. Kaum irgendwo sonst gibt es bessere Standortbedingungen mit weltweit anerkannten Forschungseinrichtungen, industriellem Know-How, politischer Entschlossenheit und gesellschaftlichem Willen. Mit der nun unterzeichneten Absichtserklärung machen sich REMONDIS und Shell gemeinsam daran, einen beispielhaften Beitrag zur deutschen Energiewende zu leisten."
Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung Shell in Deutschland: "Mit Remondis haben wir einen strategisch wichtigen Partner gefunden, um die Transformation unseres Standortes zu einem Energy and Chemicals Park voranzubringen. Statt Rohöl wollen wir in Zukunft vermehrt Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse einsetzen, um daraus alternative Energie- und Chemieprodukte zu produzieren. Damit setzen wir einen weiteren Baustein unserer Powering Progress Strategie um, mit deren Hilfe wir bis 2050 oder früher im Einklang mit der Gesellschaft ein Netto-Null Emissionsunternehmen werden wollen."
Um der Bedeutung des MoUs, das mittelfristig weit über die Grenzen des Rheinlandes hinausgehen soll, Ausdruck zu verleihen, war Shells Downstream Director Huibert Vigeveno nach Lünen gekommen, um gemeinsam mit dem CEO von REMONDIS, Ludger Rethmann, den Vertrag zu unterzeichnen.
Im Zuge der sogenannten Powering Progress Strategie hatte Shell angekündigt, künftig weltweit nur noch fünf Raffinerien betreiben und diese sämtlich in Energy and Chemical Parks transformieren zu wollen. Dadurch würde die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe bei Shell bis 2030 voraussichtlich um 55 Prozent sinken. Der Shell Standort im Rheinland nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Durch die Partnerschaft mit REMONDIS im Bereich der Kreislaufwirtschaft wird der Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Energieproduktion noch einmal beschleunigt.
Erst vor kurzem hatte Shell in Deutschland Pläne angekündigt, die Rohölverarbeitung im Werk Wesseling des Energy and Chemicals Park Rheinland 2025 einstellen zu wollen. Zuvor hatte Shell an dem Standort einen 10-MW-Elektrolyseur zu Herstellung von grünem Wasserstoff in Betrieb genommen. Eine 100-MW-Elektrolyse sowie eine Bio-PTL-Anlage, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden sollen, befinden sich in einem fortgeschrittenen Planungsstadium, stehen aber noch vor einer finalen Investitionsentscheidung. Für den Bau einer Anlage zur Herstellung von Bio-LNG für den Schwerlastverkehr soll hingegen in Kürze der Startschuss fallen. Auch REMONDIS setzt bereits heute bei einem wachsenden Teil seiner Fahrzeugflotte im Rheinland auf selbst produziertes Biogas aus grünen Abfällen.
Beide Unternehmen werden in Zukunft gemeinsam ihre Anstrengungen für klimaneutrale Energie, Produktion und Logistik intensivieren.
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