Stella Nyanzi neue Exil-Stipendiatin des PEN
„Lächeln als Waffe, um jene zu verblüffen, die uns brechen wollen lautet der Schluss eines von Stella Nyanzis Gedichten. Das ist ein scheinbar schwacher und doch so starker Gegenentwurf zu Gewalt und Unterdrückung. Davon können auch wir in unserem sicheren Land lernen“, so Astrid Vehstedt, Vizepräsidentin und Writers-in- Exile-Beauftragte des deutschen PEN.
Die Wissenschaftlerin, Aktivistin und Dichterin Stella Nyanzi widmet sich in ihrer Arbeit den Auswirkungen von Patriarchat, Frauenfeindlichkeit und Homophobie in Uganda. Oft bedient sie sich dabei „radikaler Unhöflichkeit“, eine traditionelle ugandische Strategie, um die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen. Mehrfach wurde sie deshalb verhaftet und bedroht. 2021 floh Nyanzi für einige Zeit nach Kenia.
In Deutschland angekommen, genießt Nyanzi ein neues Gefühl: „Frei von Angst, Vergeltung, Repressalien und Bestrafung zu sein, nur weil man sich weigert, eine Diktatur zu loben, ist ein Traum.“ Sie fügt hinzu: „Jetzt, da ich nicht mehr in Uganda bin, fühle ich mich noch stärker dazu verpflichtet, zu schreiben und meine Stimme zu erheben.“
Das Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Seit 1999 sind mehr als sechzig Literatinnen und Literaten Stipendiaten dieses Exil-Programmes gewesen. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Redakteurinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.
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