Verbändebündnis fordert Umweltbundesamt zu differenzierter Darstellung der Holzenergie auf
In dem Schreiben weisen die Verbände darauf hin, dass das Gros der Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen aus dem Altbestand an Holzöfen und -heizungen stammen. Moderne und effiziente Holzfeuerungsanlagen reduzieren Feinstaubemissionen um bis zu 90 Prozent und verdoppeln die Energieeffizienz – das spare Ressourcen. „Unser gemeinsames Anliegen müsste deshalb sein, den Altbestand möglichst zügig gegen modernere und effizientere Anlagen auszutauschen“, so der Appel des Schreibens.
Zugleich erinnern die Verbände an die Bedeutung der Holzenergie für die Wärmewende: „Angesichts der enormen Herausforderung von gegenwärtig knapp 16 Prozent erneuerbarer Energien im Wärmebereich auf das von der Bundesregierung angestrebte – und von uns vollumfänglich unterstützte Ziel – von 50 Prozent erneuerbarer Wärme in 2030 zu kommen, laufen verkürzte Empfehlungen Ihres Hauses gegen das Heizen mit Holz der Zielerreichung entgegen und verhindern effektiven Klimaschutz. (…) Das Ziel von 50 Prozent erneuerbarer Wärme wird ohne den Ausbau der Holzenergie nicht zu erreichen sein.“
Die Verfasser betonen, dass die nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung in Deutschland nicht nur für die stoffliche Nutzung einen nachwachsenden Rohstoff liefere. Über Rest- und Abfallstoffe so wie anderweitig stofflich nicht verwertbare Holzsegmente falle Holz für die energetische Nutzung an: „Diese Holznutzung leistet einen klimaschonenden Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem ganz im Sinne der deutschen Bioökonomiestrategie. (…) Die moderne Holzenergie ist nicht das Problem, sondern eine Lösung zur Defossilisierung des Wärmesektors im Bestand.“
Das Schreiben an den Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, wird von folgenden Verbänden getragen: AGDW – Die Waldeigentümer, Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV), Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), Bundesgütegemeinschaft Holzasche (BGH), Deutscher Energieholz- und Pelletverband (DEPV), Deutscher Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH), Familienbetriebe Land und Forst, Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI), Initiative Holzwärme, Verband der Holzwerkstoffindustrie (VHI) und Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie (BBE).
Der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) ist der Dachverband des bundesdeutschen Bioenergiemarktes. Er wurde 1998 gegründet, um der Vielfalt des Bioenergiemarktes mit all seinen Erscheinungsformen und Technologielinien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor gerecht zu werden. Im BBE sind die Marktakteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette des biogenen Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarktes organisiert: vom Biomasseanbau und ihrer Bereitstellung über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu der Planung und dem Betrieb von Bioenergieanlagen in den unterschiedlichen Sektoren. Forschungseinrichtungen und Universitäten ergänzen das Kompetenzfeld des Netzwerkes und tragen zu einem kontinuierlichen Know-how Transfer bei.
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