Gesundheit & Medizin

Von Wellen, Stabsstelle und Impfzentrum

Gerade kommen Dr. Erich Wranze-Bielefeld und Michael Jahnel vom Morgenbriefing der Stabsstelle Impfen in der Alsfelder Hessenhalle. Der Andrang ist aktuell überschaubar, berichten Dr. Wranze-Bielefeld, ärztlicher Leiter zuerst des Impfzentrums und danach der Stabsstelle Impfen, und Michael Jahnel, organisatorischer Leiter. „Das war nicht immer so. Im vergangenen Sommer, kurz vor der vom Land verordneten Schließung war hier Hochbetrieb“, sagt Dr. Wranze-Bielefeld. Hunderte Impfungen pro Tag wurden durchgeführt, das Impfzentrum war ordentlich ausgelastet.

An diesem Mittwoch-Morgen im Februar jährt sich der erste Piks im Impfzentrum. Eine 91-jährige Dame aus der Gemeinde Antrifttal war damals die Erste. Grund genug, gemeinsam mit den beiden einen Blick auf ein aufregendes Jahr zu werfen.

Zum Start im Februar 2021 sei die Nachfrage groß gewesen. Nicht lange hatte der Aufbau des Impfzentrums gedauert, und nachdem man einige Wochen auf das Startsignal des Landes gewartet hatte, ging es am 9. Februar los: „Wir hatten eine lange Schlange vor der Hessenhalle“, berichtet der ärztliche Leiter. Trotz holprigen Starts blicken die beiden mit Stolz auf das vergangene Jahr zurück. Denn „das Team hat flexibel auf all die vielen neuen Regeln und Vorgaben von Bund und Land reagiert – und trotz der Unwägbarkeiten einen tollen Job gemacht, auf den wir alle sehr stolz sind“, sagt Dr. Wranze-Bielefeld. An dieser so wichtigen Stelle bei der Bekämpfung der Pandemie einen Beitrag zu leisten, sei sehr bedeutend.

„Wellenförmig“, so beschreibt Dr. Wranze-Bielefeld die Impfkampagne. Nachfrage, Infektionszahlen, Entscheidungen aus Berlin und Wiesbaden – all das habe die Auslastung des Impfzentrums beeinflusst. Um die Vorgaben des Landes zu erfüllen, sei der Ort gut gewählt. „Unser umstrukturiertes Zentrum ist hier sehr gut aufgestellt“, sagt Michael Jahnel. Man könne problemlos die Kapazität auf 300 Impfungen pro Tag ausweiten und so schnell auf sich ändernde Bedingungen reagieren.

Das Fazit der beiden? Trotz aller Unwägbarkeiten und Herausforderungen ein gutes: „Im Großen und Ganzen blicken wir positiv auf das vergangene Jahr zurück, in dem wir mit vielen Partnern die Impfkampagne im Vogelsbergkreis geschultert haben“, betont Dr. Wranze-Bielefeld. Vielfach habe man das auch an den Reaktionen der Vogelsbergerinnen und Vogelsberger nachvollziehen können – Dankbarkeit und Verständnis seien stark vorherrschend.

Lob, Dank und Anerkennung bringen auch Landrat Manfred Görig und der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak zum Ausdruck, denn: „Leitung und Team des Impfzentrums und im Anschluss der Stabsstelle Impfen haben im vergangenen Jahr Großes geleistet. Sie haben die Impfkampagne im Vogelsbergkreis – einem der wichtigsten Bausteine im Kampf gegen die Corona-Pandemie – maßgeblich vorangetrieben und tragen auch weiterhin zum Schutz der Menschen im Vogelsbergkreis bei“, stellt die Kreisspitze klar.

Mehr als 100.000 Impfungen sind nun über das Impfzentrum verteilt worden – wichtige Meilensteine im Fokus:

23. November 2020: Der Einsatzbefehl des Landes ist da. Die Aufgabe: Ein Impfzentrum, in dem täglich 1000 Impfungen möglich sind, und das bis zum 11. Dezember bereit ist. Kreisspitze, Verwaltungsstab, Gesundheitsamt und das Amt für Gefahrenabwehr steigen in die Planung ein. Nach nur drei Tagen stehen die Pläne und werden von Landrat Manfred Görig in der Hessenhalle in Alsfeld, dem zukünftigen Standort, bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Acht Impfkabinen, Bereiche für An- und Abmeldung, Wartebereiche sowie Lagerräume und sterile Bereiche werden geschaffen.

10. Dezember 2020: Der Vogelsbergkreis meldet Vollzug. Das Impfzentrum steht schon vor der vom Land gesetzten Frist. Die Hessenhalle ist ein medizinisches Zentrum geworden, und wäre ausreichend Impfstoff vorhanden, könnte das Team sofort loslegen.

27. Dezember 2020: Der erste Vogelsberger bekommt seine Corona-Schutzimpfung. Nicht im Impfzentrum in Alsfeld, sondern von einem Mobilen Impfteam in einem Alten- und Pflegeheim. Ein Tag vorher waren die ersten Impfdosen im Vogelsbergkreis eingetroffen, nun werden Menschen in zwei Heimen im Kreis gemeinsam mit Hausärzten geimpft. 45 Bewohner und 41 Mitarbeiter sind es zum Auftakt.

19. Januar 2021: Der Impfstoff ist knapp. Die Pforten am Impfzentrum noch immer geschlossen. Lediglich in sechs regionalen Zentren in Hessen kann geimpft werden. Für den Vogelsbergkreis ist das regionale Zentrum in Fulda zuständig. Zuerst sind dort Über 80-Jährige in der Priorisierungsgruppe 1 an der Reihe.

9. Februar 2021: Das Impfzentrum darf endlich seinen Betrieb aufnehmen. Die erste Spitze bekommt eine 91-jährige Dame aus der Gemeinde Antrifttal.

19. März 2021: Das Portal www.Impfspringer.de geht online – die Nachrückerliste des Vogelsberger Impfzentrums ist scharf geschaltet. Deutschlandweit berichten Medien über die Idee aus dem Vogelsberg. Bereits nach wenigen Tagen weist die Statistik des Portals vierstellige Zugriffszahlen und mehr als 500 vereinbarte Impftermine aus.

28. Juli 2021: Wochenlang war die Schließung der Impfzentren in der Diskussion. Nun steht fest: am 30. September ist (vorerst) Schluss.

30. September 2021: Ein Tag vorher, um 15 Uhr, war die vorerst letzte Spitze gesetzt worden. Nun ist das Impfzentrum geschlossen. Dass es schon nach einigen Wochen am gleichen Ort weitergehen würde? Seinerzeit noch nicht abzusehen.

27. Oktober 2021: Das „Impfzentrum des Vogelsbergkreises“ heißt nun „Stabsstelle Impfen“ und ist im Pferdezentrum in der Nachbarschaft der Hessenhalle untergebracht. Anfangs werden im Rahmen einer Impfsprechstunde etwa zehn Impfungen pro Woche durchgeführt.

27. November 2021: Ähnlich der Infektionszahlen zieht die Nachfrage in Wellen an. So auch im November 2021: Die „Impfsprechstunden“ werden in die Künstlerkabinen in der Hessenhalle verlegt. Etwa 150 bis 200 Impfungen werden dort unter der Woche täglich durchgeführt.

29. November 2021: Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird auf Anordnung des Landes in Alsfeld ein Impfzentrum eröffnet. Wieder in der Hessenhalle, wieder mit dem Zweck möglichst vielen Menschen ein Impfangebot zu machen. Schon damals sind bereits bis Februar 2022 10.000 Termine gebucht. Bis zu 800 Anrufe und mehr als 500 E-Mails kommen in dieser Zeit täglich im Impfzentrum an. Dieses Mal wird nur die Hälfte der Hessenhalle zum Impfzentrum umfunktioniert.

5. Dezember 2021: 2639: Das ist die vom Land errechnete und angeordnete Mindestanzahl von Schutzimpfungen, die der Vogelsbergkreis ab dem 5. Dezember pro Woche verabreichen können muss. 500 Impfungen pro Tag peilt die Stabsstelle Impfen an. Hinzu kommen viele Sondertermine.

Mobile Teams sind im Einsatz, um Impfungen in Alten- und Pflegeheimen durchzuführen. Außerdem werden – auch in enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten der Regelversorgung im Kreis – Termine in Schulen sowie Städten und Gemeinden im gesamten Vogelsbergkreis angeboten.

18. Dezember 2021: Die Impfangebote für Kinder zwischen über fünf und unter zwölf Jahren beginnen. Nach dem Auftaktwochenende am 18. und 19. Januar stehen 297 Impfungen zu Buche. Die Terminvergabe läuft über das neue Portal junior.impfspringer.de. Weitere Sonderimpftermine für Kinder sind schon für den Januar geplant.

Dezember 2021: Kurz vor Jahresende dann Rekordwerte aus dem Impfzentrum: 918 Impfungen wurden am letzten Donnerstag in 2021 in der Hessenhalle verabreicht. Der bisherige Rekord mit 844 Impfdosen aus dem Juni wurde eingestellt.

Am Vortag waren es insgesamt 1.120 Impfungen, davon stationär in der Hessenhalle 761 und 359 durch mobile Teams.

Bisher sind im Impfzentrum des Vogelsbergkreises insgesamt 105740 Impfdosen an Menschen aus ganz Deutschland verabreicht worden.

Insgesamt 71.027 Vogelsbergerinnen und Vogelsberger sind (auch bei Haus- und Fachärzten, etc.) einmal geimpft, 73.919 Menschen im Kreis sind grundimmunisiert, 56.197 mit einer Auffrischungsimpfung versorgt.

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