„Weniger Energieeffizienz ist keine ökonomisch sinnvolle Alternative“
Eine böse Überraschung erlebten am 24. Januar viele bauwillige Familien sowie Wohnungsbaugesellschaften: Aufgrund „enormer Antragsflut“ stoppte die neue Bundesregierung mit sofortiger Wirkung sämtliche Fördermaßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Das betrifft sowohl den Neubau von KfW-Effizienzhäusern (55 und 40) als auch die Förderung von energetischen Sanierungen. Diesbezügliche Anträge werden derzeit nicht mehr von der KfW bewilligt. Beim auf klimafreundliches Bauen spezialisierten Familienunternehmen Leipfinger-Bader löst dies Verwunderung aus: „Die Vorgehensweise des neuen Bundewirtschafts- und Klimaschutzministeriums erinnert leider an 2006, als die damalige Eigenheimzulage trotz Warnungen abgeschafft wurde. Das brachte die Bautätigkeit fast zum Erliegen und hat letztlich die Erwerbstätigenquote in unserer Branche halbiert. Daraus sind viele unserer heutigen Wohnraumprobleme in Deutschland entstanden“, erklärt Inhaber Thomas Bader.
In der aktuellen Lage empfiehlt das Unternehmen privaten Bauherren sowie Wohnungsbauinvestoren, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen: „Die durch den Förderstopp entstandenen Finanzierungslücken sind ärgerlich und oft auch essentiell für die Umsetzung des Bauvorhabens. Wer nicht ‚auf Kante‘ plant und unter Zeitdruck steht, sollte noch einige Wochen auf die angekündigte Ersatzförderung der Bundesregierung warten“, rät Bader. Wann diese jedoch kommt und ob sie ausreicht, könne derzeit niemand voraussagen. Keine gute Idee sei allerdings, die Finanzierungslücke durch günstigere, weniger wärmedämmende Baustoffe und -lösungen zu schließen. „Das ist zwar möglich und rechtlich gestattet. Allerdings führen weniger energieeffiziente Gebäude langfristig zu deutlich höheren Mehrbelastungen – insbesondere vor dem Hintergrund aktuell ‚nervöser‘ Gas- und Ölpreise. Auch der spätere Wiederverkaufswert der Immobilie wird dadurch beschädigt. Besser ist, durch frühe Gespräche mit der finanzierenden Bank Alternativlösungen zu suchen“, betont Bader.
Sein Unternehmen will daher auch künftig dem Ansatz energieffizienten Bauens folgen und auf Nachhaltigkeit setzen. Die bundesweite Unternehmensgruppe Leipfinger-Bader – bestehend aus den gleichnamigen Ziegelwerken, dem Fassadenspezialisten „Tonality“ sowie dem Trockenbauplattenhersteller „Lehmorange“ – liefert privaten und gewerblichen Bauherren seit Jahrzehnten hochwertige Produkte und Sonderlösungen für klimafreundliches Bauen und Sanieren. Die in Familienhand befindliche Gruppe produziert mittlerweile an fünf Standorten in Bayern und Rheinland-Pfalz und versorgt von dort aus das gesamte Bundesgebiet. Dabei setzt das Unternehmen nicht nur Standards bei der Entwicklung umweltgerechter Wandbaustoffe sowie Sonderlösungen, wie zum Beispiel im Lüftungsbereich: Leipfinger-Bader war 2020 auch der erste deutsche Baustoffhersteller, der einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für seine Mauerziegel gewährleisten konnte. Möglich macht es eine eigens entwickelte Recyclinganlage am Standort Mainburg-Puttenhausen (Bayern), die Ziegelbruch und Dämmstoffe sauber voneinander trennt.
Klimafreundliches Wirtschaften bedarf allerdings auch einer begleitenden Politik, die Planungssicherheit schafft. Hier sieht Leipfinger-Bader noch Verbesserungspotenzial: „Wir haben Ideen und Visionen und sind bereit wohngesunde Lösungen für eine klimagerechte Zukunft zu entwickeln. Das haben wir schon in der Vergangenheit bewiesen. Allerdings kann die dafür nötige Transformation nur dann gelingen, wenn die Politik genau erklärt, wie ihre Ziele lauten und welche Unterstützung sie dazu leisten kann“, erklärt Thomas Bader: „Der überraschende BEG-Förderstopp hat jetzt schon zu einem Vertrauensverlust und wirtschaftlichen Schaden für die Bau- und Wohnungswirtschaft geführt. Das Vertrauen in die neue Bundesregierung und ihre ehrgeizigen klimapolitischen Ziele werden dadurch auf eine unnötige Probe gestellt“.
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