Werbekampagne des Handwerks möchte Umdenken einleiten
Die großen Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Wohnungsbau können nur mit Handwerkerinnen und Handwerkern erreicht werden, die die Vorhaben praktisch umsetzen. "Fachkräftesicherung ist daher nicht weniger als eine Frage von Zukunftssicherung und Wohlstandssicherung in unserem Land“, kommentiert Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, die Lage.
Große Sorge bereitet ihm, dass bereits heute in vielen Handwerksberufen mehr Fachkräfte gebraucht werden, als der Markt hergibt. Viele Kundinnen und Kunden müssen Wartezeiten in Kauf nehmen, bis Aufträge erledigt werden können. „Der Personalmangel nimmt zu und dies trotz bester Zukunftsaussichten“, betont der Kammerchef. Auch in der Region Stuttgart bleiben unzählige Ausbildungsplätze unbesetzt, was den zukünftigen Fachkräftemangel verstärkt.
„Hier stimmt was nicht“, macht das Handwerk daher mit der aktuellen Kommunikationsoffensive deutlich und will eine Gesellschaft zum Umdenken aufrufen, die jahrzehntelang Wissen über Können gestellt hat. „Es muss endlich in den Köpfen ankommen, dass eine berufliche Ausbildung genauso viel wert ist wie eine akademische“, fordert Thomas Hoefling. „Damit die berufliche Ausbildung attraktiv bleibt, müssen die Berufe Wertschätzung erfahren. Die Menschen, die sie ausüben, müssen spüren, wie wichtig sie für die Zukunft des Landes sind.“ Der dringende Appell des Hauptgeschäftsführers: „Wenn wir die Fachkräftelücke nicht schließen, vergeben wir uns, unseren Kindern und unserem Land eine große Chance.“
„Damit sich wieder mehr junge Menschen für das Handwerk entscheiden, braucht es ein Umdenken auf breiter Ebene, das sei das Ziel der Kampagne“, so Hauptgeschäftsführer Thomas Hoefling. Die Politik müsse die berufliche Bildung gleichwertig zur akademischen Bildung anerkennen und fördern. In den Schulen gelte es, auch wieder praktische Fertigkeiten zu fördern und im Rahmen der Berufsorientierung die Karrieremöglichkeiten im dualen Bildungssystem als echte Alternative zum Studium aufzuzeigen. Und nicht zuletzt sollten Eltern ihren Kindern die Möglichkeit geben, ihre Interessen und Stärken frei zu entfalten und geistige wie manuelle Fähigkeiten gleichermaßen fördern. „Denn Handwerk liegt in der Natur der Menschen. Es muss gelingen, dass wieder mehr Menschen es auch zum Beruf machen.“
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