Alle Sieger*innen erstmalig in Mülheim an der Ruhr auf Platz eins
In den Endspielen dominierten bei den YONEX GAINWARD German Open 2022 (8. bis 13. März 2022 in Mülheim an der Ruhr) die Badmintonasse aus Asien: Je zwei Titel holten am Sonntag (13. März 2022) Spieler*innen aus Thailand und aus China, ein Turniersieg ging an Malaysia. Alle Erstplatzierten triumphierten zum ersten Mal bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland.
Als einzige Vertreterinnen aus Europa hatten es die amtierenden Europameisterinnen im Damendoppel, Gabriela und Stefani Stoeva aus Bulgarien, in ein Finale geschafft. Der Chinese Ou Xuan Yi stand derweil gleich in zwei Endspielen – und wurde letztlich zweimal Zweiter.
Mixed: Amtierende Weltmeister überragend
Fünftes Spiel bei den YONEX GAINWARD German Open 2022, fünfter Sieg: Die Weltranglistenersten Dechapol Puavaranukroh/Sapsiree Taerattanachai aus Thailand sicherten sich in Mülheim an der Ruhr souverän den Titel im Mixed. Im Finale behielten die topgesetzten Weltmeister von 2021 mit 21:11, 21:9 gegenüber der neu zusammengestellten chinesischen Paarung Ou Xuan Yi/Huang Ya Qiong die Oberhand.
Dechapol Puavaranukroh und Sapsiree Taerattanachai trugen sich in diesem Jahr jeweils erstmalig in die Siegerliste des Turniers ein. Zugleich sind die Vizeweltmeister von 2019 das erste Gemischte Doppel aus Thailand, das bei den 1955 eingeführten Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland Platz eins belegte.
Huang Ya Qiong, die 2016 in Mülheim an der Ruhr mit Tang Jin Hua den Titel im Damendoppel geholt sowie 2017 mit Lu Kai im Mixed Platz zwei belegt hatte, und Ou Xuan Yi warfen im diesjährigen Achtelfinale die an Position zwei notierten Olympiasieger von Tokio, Wang Yi Lyu/Huang Dong Ping (Weltranglistenplatz 3), aus dem Turnier. Huang Ya Qiong gewann 2018 und 2019 jeweils mit Zheng Si Wei (alle China) WM-Gold im Gemischten Doppel.
Dameneinzel: Olympiasiegerin von Teamkollegin bezwungen
Im Dameneinzel machte die zweimalige WM-Dritte He Bing Jiao nach einer Spielzeit von 61 Minuten ihren ersten Titelgewinn in Mülheim an der Ruhr perfekt. In einem insbesondere im zweiten Satz ebenso hochklassigen wie engen Finale bezwang die ungesetzte Weltranglistenneunte aus China ihre an Position drei notierte Nationalmannschaftskollegin Chen Yu Fei mit 21:14, 27:25.
Die Olympiasiegerin von Tokio verpasste es damit ein weiteres Mal, im Rahmen der Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland bei der Siegerehrung auf dem obersten Podest Platz zu nehmen: 2018 hatte die aktuelle Weltranglistendritte, die bei der Individual-WM 2019 Bronze gewann, das Endspiel in drei Sätzen gegen die Japanerin Akane Yamaguchi verloren.
Nachdem He Bing Jiao den ersten Durchgang dominiert hatte, musste sie im zweiten Satz vier Satzbälle ihrer Gegnerin abwehren, um sich diesen zu sichern. Im direkten Vergleich mit Chen Yu Fei führt die 24-Jährige nun mit 5:3.
Damendoppel: 107 Minuten Spannung pur
In einem Marathon-Match über 107 Minuten holten auch im Damendoppel die topgesetzten Weltranglistenersten den Titel: Die amtierenden Weltmeisterinnen Chen Qing Chen/Jia Yi Fan aus China bezwangen in einer sehenswerten Partie, in der sie im zweiten Durchgang neun Satzbälle der Konkurrenz abwehrten, drei Matchbälle nicht nutzen konnten und im dritten Satz zwischenzeitlich sieben Punkte zurücklagen, die zweimaligen Europameisterinnen Gabriela und Stefani Stoeva aus Bulgarien (Weltranglistenplatz 9; Setzplatz 7) mit 21:16, 29:30, 21:19.
Damit trugen sich auch die Olympiazweiten von Tokio zum ersten Mal bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland in die Siegerliste ein. Gleichzeitig waren sie am einzigen Match der YONEX GAINWARD German Open 2022 beteiligt, in dem ein Satz mit dem höchstmöglichen Ergebnis von 30:29 endete.
Gabriela und Stefani Stoeva standen wie ihre Konkurrentinnen zum ersten Mal in Mülheim an der Ruhr in einem Endspiel. Ihr bis dato bestes Resultat bei dem prestigeträchtigen Turnier datiert aus dem Jahr 2018, als sie in der heutigen Westenergie Sporthalle das Halbfinale im Damendoppel erreichten.
Herreneinzel: Weitere Premiere für Thailand
Das Finalduell zweier ungesetzter Spieler entschied der Thailänder Kunlavut Vitidsarn relativ deutlich für sich. Der Weltranglisten-20., der im Achtelfinale den an Position sechs notierten Indonesier Jonatan Christie (Weltranglistenplatz 8) und im Halbfinale den an Nummer fünf gesetzten Malaysier Lee Zii Jia (Weltranglistenplatz 7) jeweils in zwei Sätzen aus dem Turnier geworfen hatte, sicherte sich am letzten Veranstaltungstag durch einen 21:18, 21:15-Erfolg über den amtierenden WM-Dritten Lakshya Sen aus Indien (Weltranglistenplatz 12) seinen ersten Titel bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland.
Lakshya Sen hatte in der Vorschlussrunde der mit 180.000,- US-Dollar dotierten Veranstaltung der Kategorie „HSBC BWF World Tour Super 300“ den topgesetzten Olympiasieger Viktor Axelsen aus Dänemark (Weltranglistenplatz 1) mit 21:13, 12:21, 22:20 bezwungen.
Kunlavut Vitidsarn überzeugte in den vergangenen Monaten u. a. bereits bei den HSBC BWF World Tour Finals 2021, indem er bei dem Jahresabschlussturnier des Badminton-Weltverbandes BWF bis ins Finale kam. Der Thailänder ist der erste Spieler aus seinem Land, der bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland den Titel im Herreneinzel gewann.
Herrendoppel: Ungesetztes Duo aus Malaysia siegreich
Den letzten Matchball im Rahmen der YONEX GAINWARD German Open 2022 verwandelten Goh Sze Fei/Nur Izzuddin. Die Weltranglisten-17. aus Malaysia (Weltranglistenplatz 17) behielten im Finale des Herrendoppelwettbewerbs mit 23:21, 16:21, 21:14 gegenüber dem ebenfalls ungesetzten chinesischen Duo Liu Yu Chen/Ou Xuan Yi die Oberhand. Ou Xuan Yi konnte damit auch seine zweite Chance nicht nutzen, bei den 63. Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland im Endspiel zu triumphieren.
Der bis dato letzte Sieg einer malaysischen Paarung im Herrendoppel bei dem Turnier datiert aus dem Jahr 1999: Vor 23 Jahren ließen in dieser Disziplin Lee Wan Wah/Choong Tan Fook die gesamte Konkurrenz hinter sich.
DBV: Yvonne Li im Viertelfinale
Als erfolgreichste Vertreterin des DBV hatte Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) in der Westenergie Sporthalle das Viertelfinale des Dameneinzelwettbewerbs erreicht. Die 23 Jahre alte Weltranglisten- 23. unterlag darin Chen Yu Fei in zwei Sätzen. Zuvor stand bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland zuletzt 2013 eine Spielerin aus Deutschland in der Runde der besten acht Damen.
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