analytica 2022: Mit vereintem Know-how gegen COVID-19
- Chromatographie & Co. im Dienst der Pandemiebewältigung
- Neue Werkzeuge der Virenforschung und -detektion
- Sicherer Umgang mit SARS-CoV-2 im Labor
Ob PCR-App oder Hightech-Analysengeräte für die Impfstoffentwicklung: In der Pandemie hat der Analytik- und Biotechsektor seine Leistungsstärke bewiesen. Vom 21. bis 24. Juni 2022 trifft sich die Branche auf der analytica, Leitmesse für Analytik, Labortechnik und Biotechnologie, in München. „Rund 120 Aussteller werden auf der analytica ihre Innovationen zur Eindämmung der Pandemie präsentieren“, erklärt Armin Wittmann, Projektleiter analytica bei der Messe München.
Die moderne Analytik ist unverzichtbar für die Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten, für verlässliche Virennachweise und Mutationsstudien. Im Kampf gegen SARS-CoV-2 mussten Analysenmethoden zwar nicht neu erfunden, aber hinsichtlich COVID-19 spezifiziert werden – und das gelang den Geräteherstellern in rasantem Tempo. Thermo Fisher Scientific etwa informiert in München über Chromatographie und Massenspektrometrie im Dienst der Virenforschung, Vakzin-Charakterisierung und mehr. Auch für die Untersuchung von Lipiden, die in Impfstoffen als mRNA-Träger dienen, stellt das Unternehmen Methoden vor. Zahlreiche weitere analytica-Aussteller, unter ihnen Branchengrößen wie Analytik Jena, Bruker, PerkinElmer, Shimadzu und Waters haben ebenfalls coronarelevante Tools und Techniken im Portfolio.
Neue Werkzeuge für den Virennachweis
Genauso wichtig für die Pandemiebekämpfung sind kleine raffinierte Instrumente wie das Sammelsystem für Abstrich- und Speichelproben von Zymo Research. Das patentierte Röhrchen mit Sicherheitsmembran enthält eine Flüssigkeit, die Viren unschädlich macht und die Probe konserviert – ganz ohne Kühlkette. Reagenzien-Sets für PCR-Tests sind ebenfalls eine unermessliche Hilfe. Merck beispielsweise bietet Primer und Sonden an, deren Sequenzen von der Berliner Charité veröffentlicht wurden. COVID-19-Assays haben viele analytica Aussteller im Angebot. Produkte von Promega beispielsweise erleichtern neben der Virendetektion auch die Erforschung von Virenproteinen, Antikörpern und viralen Mechanismen. Am Stand von Bio-Rad gibt es darüber hinaus Assays für das Abwassermonitoring. Da alle Infizierten Virenfragmente ausscheiden, lassen sich Pandemiewellen frühzeitig im Abwasser erkennen. Die Analytik basiert ebenfalls auf der PCR-Technik.
Für die PCR durchläuft die Probe im Thermocycler mehrere zeitaufwändige Heiz- und Kühlzyklen. Praktisch ist hier die App des analytica Ausstellers Clemens, mit der sich PCR-Läufe an mehreren Geräten gleichzeitig steuern lassen. Für Anwender, die sich eine spezielle Heizrate oder andere maßgeschneiderte Features wünschen, entwickelt Clemens kundenspezifische PCR-Systeme. New England Biolabs wiederum präsentiert auf der analytica eine Alternative namens LAMP (loop-mediated isothermal amplification), die auf das Thermocycling verzichtet und nur etwa eine halbe Stunde dauert.
Arbeitssicherheit im Fokus
Im Umgang mit SARS-CoV-2 ist Vorsicht geboten. Damit kein Virenmaterial in die Laborluft entweicht, stattet Eppendorf, Anbieter von zahlreichen Instrumenten für die COVID-19-Forschung und Diagnostik, seine Zentrifugen mit aerosoldichten Rotoren aus. Und für Pharmaforscher, die mit toxischen Wirkstoffen hantieren, zeigt analytica Aussteller Axel Semrau automatisierte Systeme, darunter eine Roboter-Plattform, die Pulver abwiegt und in bis zu 288 Zielgefäße dosiert, bei Bedarf unter Schutzgas. Die Anlage wurde gemeinsam mit den analytica Ausstellern Mettler-Toledo und Jüke Systemtechnik entwickelt.
„Vereintes Know-how ist der Schlüssel im Kampf gegen Corona“, betont Armin Wittmann. „Die analytica stößt Kooperationen an, damit wir COVID-19 endlich bewältigen und für zukünftige Pandemien besser gerüstet sind.“ Ergänzend zur Fachmesse werden Vorträge und Diskussionsrunden der analytica Foren und der analytica conference den Stand der Forschung und Analytik rund um COVID-19 beleuchten.
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