Bildung & Karriere

Angestellte Lehrkräfte streiken für kleinere Klassen

Die GEW BERLIN ruft alle tarifbeschäftigten Lehrkräfte an den staatlichen Schulen des Landes Berlin für den 7. April 2022 zum ganztägigen Warnstreik auf. Die GEW BERLIN fordert den Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. „Unser Ziel ist, in diesem Tarifvertrag eine Verkleinerung der Klassen festzuschreiben und so durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte beizutragen. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN den damaligen Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) erstmals zu Verhandlungen aufgefordert. Im Januar 2022 hat die GEW auch den neuen Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) zu Gesprächen über einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aufgefordert. „Bis heute ist leider keine Antwort bei uns eingegangen. Dabei haben alle drei Regierungsparteien in ihren Wahlprogrammen kleinere Klassen gefordert. Wir wollen jetzt Taten sehen! Jetzt rufen wir zum Streik auf, um die Aufnahme von Verhandlungen  zu erreichen“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN.

Eine umfangreiche Befragung der GEW unter angestellten Lehrkräften an Berliner Schulen hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist. „Weniger Lärm, weniger Vor- und Nachbereitung, weniger Korrekturaufwand – Entlastung entsteht durch kleinere Lerngruppen, das sagt die Praxiserfahrung der Kolleg*innen“, betonte Albers. „In kleineren Klassen bleibt mehr Zeit für die Kernaufgaben von Lehrkräften: Unterricht, Beziehungsarbeit, individualisierte Förderung“.

Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN „Wegen des akuten Lehrkräftemangels ist zu befürchten, dass die Bildungsverwaltung weiter an der Klassengröße schrauben wird. Mit einem Tarifvertrag könnten wir das verhindern und Verbesserungen erreichen. Denn in Tarifverhandlungen könnten künftig auch wir Pädagog*innen mitbestimmen, wenn es um die Klassengröße geht. Das wäre ein enormer Schritt auf dem Weg zu besseren Bildungsbedingungen in unseren Schulen“.

Nach Einschätzung der GEW BERLIN wäre die Verkleinerung der Klassen ein enormer Standortvorteil Berlins. „Der Tarifvertrag könnte die Attraktivität des Lehrerberufs deutlich erhöhen – das ist ein gutes Argument gegen den Lehrkräftemangel“, betonte Mertens.

Im Rahmen des ganztägigen Warnstreiks ruft die GEW BERLIN am 7. April zu einer Demonstration auf. Los geht es ab 10 Uhr auf dem Potsdamer Platz. Die Abschlusskundgebung findet gegen 12 Uhr vor dem Roten Rathaus statt.

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