Finanzen / Bilanzen

„Anti-Dumpingmaßnahmen gegen Stahlimporte zeitlich aussetzen“

Zu möglichen neuen Sanktionen der EU gegen Russland sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA:

„Es ist wichtig, dass die EU mit weiteren Sanktionen auf den von Russland immer heftiger geführten Krieg in der Ukraine reagiert. Um einen möglichst hohen Druck auf die russische Regierung auszuüben und gleichzeitig in Europa die Auswirkungen abzufedern, sollte die EU zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Lieferketten der europäischen Wirtschaft zu stabilisieren. Dazu gehört, die Versorgung der europäischen Wirtschaft mit zentralen Vorprodukten zu erleichtern – zum Beispiel Stahl aus Drittländern, die keine Kriegspartei sind. Sowohl die Ukraine als auch Russland und Belarus sind wichtige Stahlproduzenten und -lieferanten für die EU. Als Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine werden Stahlprodukte in der EU immer knapper. Der VDMA fordert deswegen die EU-Kommission auf, alle EU-Stahlzölle, EU-Stahlquoten und EU-Dumpingzölle auf Stahlprodukte kurzfristig auszusetzen. Eine solche vorübergehende Aussetzung könnte möglicherweise zu zusätzlichen Importen von Stahlerzeugnissen aus Drittländern in die EU führen und damit die Lieferkette der europäischen Maschinenbaubranche stabilisieren.“ 

Über den VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Der VDMA vertritt mehr als 3400 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

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