Aufruf des Bundesvorstandes des Bundes der Deutschen Landjugend e.V.
Am 24. Februar 2022 haben russische Truppen die Ukraine überfallen. Wir sind entsetzt von diesem großflächigen kriegerischen Angriff mitten in Europa, der unendliches Leid bringt. Wir verurteilen diesen Akt der Aggression aufs Schärfste. Immer mehr Menschen in der Ukraine treibt er, Land und Heimat zu verlassen.
Wir als Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. stehen zur Position des Deutschen Bundesjugendrings e.V.1 Wir fordern die russische Regierung auf, sofort alle kriegerischen Handlungen einzustellen, sich auf ihr Territorium zurückzuziehen und die nationale Souveränität der Ukraine zu achten. Nur Diplomatie kann Konflikte lösen – kein Krieg.
Wir appellieren an die Bundesregierung und die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, sich mit ihren Verbündeten weiterhin für den Stopp des russischen Angriffskriegs einzusetzen und dafür zu sorgen, dass Russland die Integrität europäischer Grenzen und die Menschenrechte respektiert. Von der Bundesregierung fordern wir, dass Flüchtende aus der Ukraine unbürokratisch Aufnahme finden und ihnen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland Hilfe gewährt wird.
Wir sind ein Jugendverband, der sich für die Lebens- und Bleibeperspektiven von Kindern und Jugendlichen in den ländlichen Räumen engagiert. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Geflüchteten aus der Ukraine hier willkommen fühlen. Wir rufen alle unsere Mitglieder, Landjugendgruppen und Menschen auf dem Land ebenfalls dazu auf und bieten unsere Netzwerke zur Unterstützung an. Gemeinsam werden wir das uns Mögliche tun, um den Betroffenen zur Seite zu stehen und dem Angriff auf den Frieden in Europa entgegenzutreten.
Geschehen kann dies, indem über die Situation in der Ukraine informiert und Falschinformationen entgegengetreten wird, indem humanitäre Initiativen unterstützt oder – wo nicht vorhanden – initiiert werden, in dem öffentlich für Frieden und gegen die kriegerische russische Aggression protestiert wird.
Konkrete Hilfe kann darin bestehen, dass
– die Geflüchteten auf dem Land freundlich und einfühlsam aufgenommen werden,
– angemessenes Obdach und Wohnungen für Geflüchtete bereitgestellt werden, ohne Gegenleistung zu erwarten,
– Hilfsorganisationen vor Ort bei Spendenaktionen,2 durch Engagement oder ideell unterstützt werden,
– Sachspenden nur nach Vorgaben des Roten Kreuzes oder anderer anerkannter Hilfsorganisationen gesammelt und in Absprache mit den jeweiligen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden,
– Bereitschaft zur Unterstützung der Kommune besteht und signalisiert (Bürgermeister:in) wird,
– Kindern und Jugendlichen ein einfacher und selbstbestimmter Zugang zu Landjugendgruppen ermöglicht wird und sie unbürokratisch an den Programmen und Angeboten partizipieren können,
– soweit möglich und gewollt, den Menschen sinnvolle Beschäftigung und Arbeitsverhältnisse geboten werden.
Beschlossen vom Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) am 14.3.2022
1 gemeinsame Positionierung von: Deutscher Bundesjugendring, Deutsche Sportjugend, Grüne Jugend, Junge Europäische Föderalisten, Junge Liberale, Junge Union und Jusos in der SPD
2 bei Geldspenden Vereins- und Steuerrecht beachten
Bund der Deutschen Landjugend (BDL)
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