Deutschlands Studienstiftung zeichnet Studentin der Hochschule Stralsund aus
Akademien.
Bewerbungsphase und ein aussagekräftiges Gutachten von Prof. Grüning
Sie selbst hatte mit der Auszeichnung nicht gerechnet: „Ich war überrascht, dass ich überhaupt vorgeschlagen wurde“, sagt die Stipendiatin. Der Prüfungsausschuss der Hochschule Stralsund hatte sie im Sommer kontaktiert, da sie zu den nach Noten besten zwei Prozent der Studierenden an der Hochschule gehört, und ihre Zustimmung für die Einsendung ihrer Unterlagen bei der Deutschen Studienstiftung eingeholt. Das brachte sie dann in die engere Auswahl für eines der vergleichsweise seltenen Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes.
„Die Studienstiftung hat sich gemeldet und noch weitere Unterlagen wie zum Beispiel einen ausführlichen Lebenslauf und das Gutachten eines Professors angefordert“, erinnert sie sich. Das bekam sie von Prof. Dr. Andre Grüning, Professor für Mathematik und Künstliche Intelligenz an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. „Ich bin dankbar, dass ich sie als vielseitig interessierte, selbständige und engagierte Studentin im Modul Künstliche Intelligenz betreuen durfte“, sagt Grüning, „mit ihrer Persönlichkeit hat sie in schwierigen Corona-Zeiten das Modul wesentlich mit vorangebracht“. Im Januar erhielt sie die Einladung für das Auswahlseminar mit den anderen potenziellen Stipendiaten. „Ich habe sogar noch kurz überlegt, ob ich wirklich teilnehmen soll, weil es so zeitaufwändig war und die Chancen recht gering schien und dachte dann ,man kann es ja probieren‘.“ Ein Referat, das sie im Zuge des Auswahlwochenendes halten musste, bereitete sie noch in der Nacht von Freitag auf Sonnabend vor und überzeugte. „Wir konnten unser Thema frei wählen. Ich habe mich natürlich für KI entschieden, aber damit die anderen einen besseren Zugang dazu bekommen, habe ich über die „moralischen“ Entscheidungen von KI referiert.“ Kürzlich kam die Zusage. „Es ist toll, dass Frau Vollert es (wie nur wenige andere) geschafft hat, und ich gratuliere ihr von Herzen. Der Erfolg ist wohlverdient“, sagt Prof. Grüning, „ich vertraue darauf, dass die Studienstiftung es ihr ermöglicht, ihr persönliches und fachliches Potential weiter zu entfalten“.
Neue Möglichkeiten durch die Förderung
Die finanzielle Förderung umfasst regulär den Betrag, den sie bisher als BAföG bekam, sowie zusätzlich 300 Euro als festen Satz – für ihr Bachelor-Studium und ein Masterstudium (wenn sie es in den 36 Monaten danach aufnimmt). Dazu kommt die ideelle Förderung. „Ich habe die Möglichkeit an Sommerakademien und an Sprachkursen teilzunehmen, auch in dem jeweiligen Land“, erläutert sie. Erste Überlegung: Ihr Französisch reaktivieren, in Frankreich. Aber auch fachlich hat sich die engagierte Studentin viel vorgenommen. „Corona-bedingt und dank der Förderung möglich, möchte ich meinen Bachelor um ein Semester verlängern.“ In dieser Zeit möchte sie Zusatzmodule aus dem Studiengang Medizinisches Informationsmanagement / eHealth (MIMEB) besuchen, um ihren Schwerpunkt noch zu schärfen. Den hatte sich die Studentin nicht nur – wie an der HOST typisch – frei gewählt, sondern auch noch ganz individuell gesetzt. „Es ist eine Mischung aus KI (Softwareentwicklung), Bildverarbeitung (Medieninformatik) und Anatomie und Physiologie aus MIMEB“ – und entspricht damit dem, was sich die begabte Studentin für ihre Zukunft vorstellt. „Ich möchte in die medizinische Richtung, wie medizinische Bildverarbeitung mit KI.“ Ihr Praxissemester, im vergangenen Wintersmester, hat sie beim Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik in Hamm absolviert – im Bereich maschinelles Lernen zur Tiergesundheit. Dort arbeitet sie auch aktuell als studentische Hilfskraft von Stralsund aus weiter.
Im April wird sie am Einstiegsseminar für alle Stipendiat*innen der Region teilnehmen.
Die Studienstiftung des deutschen Volkes
… ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in der Bundesrepublik Deutschland. 13 Begabtenförderungswerke unterstützen mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie weiterer staatlicher und nicht-staatlicher Träger in Deutschland besonders talentierte und engagierte Studierende und Promovierende finanziell und ideell. Gemeinsam erreichen sie mit ihren Stipendien 1 Prozent aller Studierenden in Deutschland.
„Die Studienstiftung fördert Studierende, deren Begabung und Persönlichkeit besondere Leistungen im Dienst der Allgemeinheit erwarten lassen“. Alle Geförderten eine die „Freude an intellektuellen Herausforderungen, echtes Interesse am intensiven Austausch mit anderen Menschen und Kulturen, Ausdauer, sich auch mit fachfremden Themen eingehend zu beschäftigen, Neugier, intellektuell oder praktisch neue Welten zu erfahren“ sowie die „Bereitschaft, aus Überzeugung gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“, heißt es von Seiten der Studienstiftung.
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