Die Omikron-Welle hat die Beschäftigten in der Automobilindustrie, in den erzieherischen und in den Gesundheitsberufen hart getroffen
Die Auswertung der Berufstätigen zeigt mit 96,7 AU-Fällen bzw. 773,8 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigte im Zusammenhang mit einer COVID-19-Diagnose den bisherigen Höchstwert seit Beginn der Pandemie.
Die Zahlen bedeuten für den Monat Februar bei den AU-Fällen einen Anstieg von 98 Prozent und bei den AU-Tagen von 88 Prozent gegenüber dem Januar (48,7 AU-Fälle bzw. 411,1 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte).
Besonders stark betroffen sind die Wirtschaftsbereiche der Heime (125,2 AU-Fälle bzw. 1.135,3 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte), das Gesundheitswesen (136,5 AU-Fälle bzw. 1.123,3 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte), der Bereich Erziehung und Unterricht (133,9 AU-Fälle bzw. 1.095,3 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte) sowie die Automobilindustrie (130,5 AU-Fälle bzw. 1.023,1 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte), die jeweils weit über dem Bundestrend liegen.
Ein dedizierter Blick auf die einzelnen Berufsgruppen zeigt, dass sich in manchen Bereichen die Corona-bedingten Fehltage mehr als verdoppelt haben. Beispielsweise haben die Beschäftigten in erzieherischen, sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen (u. a. Kindergärten und Vorschulen) einen Anstieg von 78,8 AU-Fällen bzw. 650,0 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigen im Januar auf 172,1 AU-Fälle bzw. 1.435,5 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte im Februar.
In den medizinischen Gesundheitsberufen steigen die Zahlen von 61,4 AU-Fällen bzw. 543,8 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte auf 137,3 AU-Fälle bzw. 1.131,4 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte.
Damit bestätigen die Zahlen die Meldungen aus den Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen, dass sich die Personalsituation zuspitzt bzw. angespannt bleibt.
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich hingegen bei der Falldauer der Infektion. Mit 8,0 AU-Tagen je Fall hat diese das niedrigste Niveau seit November 2020 erreicht. Hier macht sich der vielfach als „mild“ beschriebene Verlauf der Omikron-Variante bemerkbar.
Ein Blick in die regionale Verteilung zeigt, dass die Beschäftigten im Bundesland Bayern am stärksten betroffen sind. Mit 126,7 AU-Fällen bzw. 971,2 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigte liegen sie deutlich über dem oben genannten Bundestrend.
Die meisten Infektionen finden in der Altersgruppe der 35- bis 44-jährigen statt. In dieser Gruppe haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt (119,4 AU-Fälle bzw. 925,8 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte zu 56,1 AU-Fälle bzw. 450,6 AU-Tage im Januar). Wobei es ein sehr deutliches Gefälle zwischen Männern (102,5 AU-Fälle bzw. 776,0 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte) und Frauen (138,5 AU-Fälle bzw. 1.095,6 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte) gibt.
In Vorbereitung auf den kommenden Herbst müssen aus Sicht des BKK Dachverbandes bereits jetzt alle Anstrengungen unternommen werden, um die Impfquote signifikant zu steigern.
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