Dr. Peter Nikolaus Nolte über Parkinson: „Bewegen, bewegen, bewegen“
Was die neurologische Reha Parkinson-Patient*innen bietet
Rund 80 Teilnehmer*innen erläuterte der Neurologe bei der Corona-konformen Veranstaltung mit 2G+-Regelung, was die neurologische Reha Parkinson-Patient*innen bietet.
„Man sollte mit der Behandlung beginnen, sobald Symptome auftreten“, betonte er und informierte über die klinischen Leitsymptome in der Motorik (u. a. Halte-/Stellreflexe, Rückenschmerzen, Sprech-/Schluckstörungen) sowie über psychische Symptome (Depressionen, Demenz, Psychosen) und autonome Störungen (u. a. Riechstörungen, Blasenschwäche, Schlafstörungen). Neben medikamentöser Behandlung würden symptomatische Therapie sowie operative Behandlungsformen angewandt. „Die Tiefe Hirnstimulation ist eine mittlerweile sichere und auch schon frühzeitige einsetzbare Therapieoption, aber der Patient muss geeignet sein“, erklärte der Neurologe. Als weitere Behandlungssäule sind ihm motorisch-übende Therapien wichtig: „Bewegen, bewegen, bewegen. Betroffene müssen selber etwas tun, nicht nur in der Reha.“
„In unserer Reha-Klinik haben wir Zeit für Beratung und das Einordnen der individuellen Symptome“, berichtete Nolte von der Reha in der MEDICLIN Klinik Reichshof. Zu den rehabilitativen Verfahren zählen unter anderem Laufband- und Ausdauertraining sowie Sturzprophylaxe. „Ich bin von Nordic Walking begeistert“, sagte er. „Wegen der großen Bewegungen und der aufrechten Haltung.“ Als „sensorische Cues“, die bei der Überwindung motorischer Blockaden helfen können, nannte er unter anderem Markierungen auf dem Boden oder rhythmisches Klatschen und Musik über In-Ear-Kopfhörer.
Störungen sind in jeder Schluckphase möglich
In einem anderen Vortrag gingen die Eheleute Hardt, niedergelassene Logopäd*innen mit eigener Praxis in Emsdetten, auf Schluckstörungen bei Parkinson ein. „Essen und Trinken sind ein Stück Lebensqualität“, leitete Felix Hardt den Vortrag ein. „Bei Parkinson sind Störungen in jeder Schluckphase möglich“, erklärte Daniela Hardt. Speichel, Speisen oder Getränke können in die unteren Atemwege gelangen (Aspiration) und zu Problemen bis zum Ersticken führen. Durch ein spezielles Muskelfunktionstraining könne die Logopädie helfen. Neben einer guten Sitzhaltung beim Essen und Trinken sowie geeigneten Speisen und Hilfsmitteln leisten auch Essregeln Unterstützung. Und nach dem Essen? „Laufen Sie herum, bewegen Sie sich“, sind sich die Logopäden mit dem Neurologen einig.
Über die MEDICLIN Klinik Reichshof
Die MEDICLIN Klinik Reichshof ist eine Einrichtung für die medizinische Rehabilitation sowie die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation (inklusive Beatmung und Weaning) nach dem Krankenhausplan des Landes NRW. Sie verfügt über die Fachklinik für neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation sowie die Fachkliniken für Neurologie, Pneumologie und Psychosomatik. Außerdem bietet die Klinik eine interdisziplinäre Post-Covid-Rehabilitation zur Behandlung von Patient*innen mit Langzeitfolgen von Covid-19 an. Die Einrichtung im Oberbergischen Land verfügt über 226 Betten und beschäftigt rund 270 Mitarbeiter*innen.
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 35 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.350 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.200 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
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