Ein Jahr der Sondereffekte
„2021 war nicht nur wegen der fortdauernden Pandemie ein Ausnahmejahr für uns, sondern auch, weil sich die – in diesem Ausmaß bisher nicht gekannten – Rohstoff- und Materialengpässe sowie die damit verbundenen in Teilen deutlichen Preissteigerungen wie ein roter Faden durch das Jahr zogen“, fasst Hartmut Möller, Geschäftsführer Gesellschafterbetreuung, Einkauf und die Ländergesellschaften in Österreich und der Schweiz, zusammen. Auch für die Geschäfte in Österreich und die Schweiz sei ein ähnlicher Jahresverlauf zu verzeichnen, ergänzend Möller.
„Sondereffekte, die dafür gesorgt haben, dass wir in 2021 sehr genau hinschauen müssen, woher das Wachstum kommt. Zusammenfassend lässt sich daher festhalten, dass der deutliche Umsatzanstieg in 2021 in erster Linie preisbedingt ist. Der Mengenabsatz hat sich im zurückliegenden Jahr dagegen weitestgehend konstant gezeigt“, führt Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Finanzen, aus.
Unterschiedliche Geschäftsverläufe in den Warenbereichen
Mit Blick auf die einzelnen Warenbereiche zeigen sich diese in unterschiedlicher Ausprägung von den Lieferengpässen und steigenden Preisen in 2021 betroffen.
Der Warenbereich Trockenbau/Dämmstoffe verzeichnet für 2021 ein Umsatzplus von knapp 21 %. Dabei erzielten die einzelnen Segmente unterschiedliche Ergebnisse. Während sich im Trockenbau die Lieferengpässe bei den Gipskartonplatten sowie Profilen im Jahresverlauf weitestgehend auflösten, stabilisierten sich parallel die Preise auf einem hohen Niveau. Im Dämmstoff-Segment bleibt dagegen die Lage durch erhebliche Kostensteigerungen und Versorgungsengpässe angespannt. Mit Blick auf den Absatz meldet der Dämmstoffbereich eine konstant positive Entwicklung.
Im Warenbereich Dach & Fassade/Baumetalle war das Geschäft in erster Linie von Preissteigerungen geprägt, die für ein Umsatzplus von insgesamt 11,7 % im Jahresverlauf sorgten. Das gilt insbesondere für das Steildach-Segment, das sich aufgrund der Lieferengpässe in Summe leicht unter dem Vorjahr entwickelt. Der Bereich Flachdach verzeichnete zum Abschluss 2021 ein moderates einstelliges Plus.
Das Fliesensegment blickt mit einem Plus von 5,5 % und damit einen weitestgehend stabilen Geschäftsverlauf in 2021 zurück. Dabei war die Warenverfügbarkeit in 2021 nach wie vor hoch. Hier verhinderte in erster Linie der Fachkräftemangel eine positive Mengenentwicklung. Der Hochbau blieb in 2021 in den wesentlichen Segmenten von massiven Preiserhöhungen verschont. Allerdings ergaben sich im Rohbau durch Materialengpässe bei Putzen sowie Wärmedämmverbundsystemen Störungen im Bauverlauf. Dennoch erwies sich der Hochbau mit einem Plus von 4,2 % insgesamt als stabil.
Das Tiefbau- und Galabau-Segment erzielte in 2021 ein Umsatzplus von 12,7 %. Im Tiefbau war die Knappheit von Kunststoffprodukten ein großes Thema. Hier zeichnete sich erst gegen Jahresende eine Entspannung in der Versorgungssituation ab. Der Galabau verzeichnete im zurückliegenden Jahr insgesamt einen soliden Geschäftsverlauf.
Der Warenbereich Holz und Bauelemente meldet mit einem Plus von 21,4 % den größten Umsatzsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr. Während sich das Bauelemente-Geschäft mit einem Plus von 3,7 % insgesamt konstant entwickelte, standen die konstruktiven Holzprodukte im vergangenen Jahr mit unkalkulierbaren Preissprünge und zum Teil mangelnden Verfügbarkeiten vor besonderen Herausforderungen, die unter dem Strich für einen Umsatzsprung von 38 % in 2021 sorgten.
Im Technischen Einkauf (plus 17,6 %) bewegten sich die Energie- und Kraftstoffpreise im gesamten Jahresverlauf 2021 auf einem anhaltend hohen Niveau. Vor diesem Hintergrund bleibt die Energie- und Kraftstoffeffizienz über das vergangene Jahr hinaus der wichtigste Gegenspieler für Preissteigerungen. Ein Grund, warum die Umrüstung der Staplerflotten von fossilen Brennstoffen zu Elektroantrieben im Baufachhandel derzeit im Fokus steht.
„Der Einzelhandel hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 2,8 % erreicht. Hier können wir von anhaltenden Störungen der Lieferketten und hohen Frachtkosten für Waren aus Asien berichten, die zu Preissteigerungen in einigen Sortimenten geführt haben“, sagt Hartmut Möller. Ebenso habe sich die Frequenz in den Märkten im vergangenen Jahr wieder erhöht, sei aber noch nicht wieder auf dem „Vor-Corona-Niveau“.
Ausblick 2022
„Vor dem 24. Februar hätten wir aufgrund der insgesamt positiven baukonjunkturellen Rahmenbedingungen von guten Aussichten für unsere geschäftliche Entwicklung in 2022 gesprochen. Doch die unfassbaren und erschütternden Ereignisse in der Ukraine haben dafür gesorgt, dass auch wir in einer neuen Welt aufgewacht sind, dessen mittel- und langfristigen Auswirkungen sich für Europa, Deutschland und am Ende für die Baubranche in der momentanen Situation nicht einschätzen lassen. Für uns heißt es daher zunächst auf Sicht zu fahren“, sagt Dr. Eckard Kern. „In unseren Gedanken sind wir bei den Menschen in der Ukraine und deren persönliches Leid, was alles andere in den Hintergrund treten lässt. Daher haben wir uns in der Geschäftsführung kurzfristig entschieden, den betroffenen Menschen und dies sind vor allem Kinder mit ihren Familien über die Hilfsorganisation UNICEF zu helfen. Wir werden deshalb in den nächsten Tagen im Namen der EUROBAUSTOFF und ihren Mitarbeitern 40.000 Euro an die UNICEF Ukraine überweisen. Damit setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit den Kindern und Menschen in der Ukraine. Wir hoffen, dass wir in dieser schwierigen Lage Stärke in der Gemeinschaft finden und hoffen, dass wir bald einer friedlicheren Zukunft entgegenblicken“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung abschließend.
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