Evangelische Akademie Bad Boll prämiert Initiativen der Sharing Economy
Car Sharing, Tauschringe, Gemeinschaftsgärten, Sozialkaufhäuser und -läden, Nachbarschaftshilfevereine etc. – seit einigen Jahren erlebt die Idee, dass sich Menschen den Besitz, die Nutzung und Pflege von Dingen teilen, eine Renaissance. In der „Sharing Economy“ verschränken sich auf vielfältige Art und Weise ökonomische, soziale und ethische Aspekte von Produktion und Konsum zu neuen Formen des Wirtschaftens. Damit sind viele Themenschwerpunkte angesprochen, die an der Evangelischen Akademie Bad Boll täglich verhandelt werden. Der Fokus des vom Förderkreis der Akademie ausgelobten Akademiepreises liegt dementsprechend in diesem Jahr auf nachhaltigen Projekten, Initiativen, Organisationen und Unternehmen, die das Teilen als zukunftsweisende und -sichernde soziale und ökonomische Praxis in den Mittelpunkt stellen.
Das deutlich gewachsene gesellschaftliche Bewusstsein für die zerstörerischen Auswirkungen einer auf individuellen Konsum ausgerichteten Wegwerfgesellschaft fördert die neuen Sharing-Bewegungen genauso wie der einfache Zugriff auf digitale Instrumente, mit denen man Sharing-Konzepte heute viel leichter organisieren und umsetzen kann. Die konkrete Motivation für Sharing-Projekte ist dabei oft sehr unterschiedlich: Manche Sharing-Projekte und -Konzepte stellen sich explizit der Aufgabe, nachhaltige Wirtschaftsformen zu entwickeln und zu verbreiten; manche Projekte haben soziale, gemeinwohl-orientierte Motive; oft entstehen Projekte aus einem ganz konkreten Bedarf heraus.
Explizit sollen in diesem Jahr auch Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Auszubildende sowie Startup-Unternehmen ermutigt werden, sich mit ihren Ideen, um den Akademiepreis zu bewerben: Denn gerade junge Menschen zeigen derzeit durch viele mutmachende Initiativen ihre besondere Sensibilität und Aufgeschlossenheit für die Praxis des Teilens. Und als „Digital Natives“ ist das Teilen für sie ein essentieller und selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Aber natürlich ist jede und jeder mit guten Ideen und Konzepten – unabhängig des Alters und der geographischen Herkunft – mit der Preisausschreibung angesprochen. Denn die Idee, dass sich Menschen den Besitz, die Nutzung und Pflege von Dingen teilen, war und ist globaler Antrieb für sich transformierende Gesellschaften.
Der Preis wird seit 2017 vergeben und ist mit 2.500 Euro dotiert. Vor dem Schwerpunkt „Sharing als Wirtschaftsprinzip“ wurde der Preis bereits in den Bereichen „Klimaneutralität“, „Friedensprojekt Europa“, „Ökosoziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung“, „neue Formen des Zusammenlebens und des Wohnens“ sowie „fair produzierte Kleidung“ vergeben. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2022. Eine Jury aus Vertretern der Direktion, des Kuratoriums und des Förderkreises der Evangelischen Akademie wird die Preisträger bestimmen. Die Preiseverleihung findet im Rahmen der Michaelisakademie, der Geburtstagsfeier der Akademie, am 25. September 2022 in Bad Boll statt.
Infos zum Akademiepreis und der Ausschreibung:
https://www.ev-akademie-boll.de/akademie/foerderkreis/akademiepreis/ausschreibung-2022.html
"begegnen. begeistern. bewegen." – das ist Antrieb und Ziel der Aktivitäten der Evangelischen Akademie Bad Boll. Ihre Tagungen und Veranstaltungen machen Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche zum Thema und bringen Menschen, Gedanken und Positionen zusammen. Rund 10.000 Gäste besuchen jedes Jahr die mehr als 150 Tagungen der Evangelischen Akademie Bad Boll. Die älteste kirchliche Akademie Deutschlands feierte 2020 ihr 75-jähriges Bestehen.
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