Gleichstellung jetzt – für eine nachhaltige Zukunft!

Der Klimawandel und die Gleichstellung der Geschlechter gehören zu den größten Herausforderungen der Gegenwart und sind entscheidend für unsere Zukunft. Auf der ganzen Welt trifft der Klimawandel Frauen und Mädchen besonders hart, weil sie die große Mehrheit der Armen ausmachen und in allen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt sind.

Bei Naturkatastrophen sterben Frauen und Kinder mit einer 14-mal höheren Wahrscheinlichkeit als Männer. Nach Katastrophen und in Krisen steigt die geschlechtsspezifische Gewalt deutlich an. 80 Prozent der 21,5 Mio. Menschen, die vor Naturkatastrophen fliehen sind Frauen, sie sind einem besonders hohen Risiko von Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. 

Die Ungleichheit der Geschlechter ist einer der größten Risikofaktoren in der Klimakrise. Gleichzeitig berücksichtigen Klima-, Umwelt- und Katastrophenschutzmaßnahmen die Rechte, Perspektiven und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen bisher kaum. 

„Geschlechtergerechtigkeit muss im Zentrum aller Klimalösungen stehen. Klimamaßnahmen können nur erfolgreich und nachhaltig sein, wenn sie alle Geschlechter einbeziehen. Und wir können den Klimawandel nur bekämpfen, wenn wir Frauen stärken“, sagt Elke Ferner, Vorsitzende UN Women Deutschland.

Frauen und Mädchen sind weltweit in Klimabewegungen und im Klimaschutz aktiv. Sie müssen als Akteurinnen und Entscheidungsträgerinnen gestärkt werden, damit sie gleichberechtigte Beiträge zu Klimaanpassung, -eindämmung und -lösungen leisten können. „Ohne die volle Teilhabe in der Klimapolitik und das Wissen von Frauen und Mädchen werden wir keine nachhaltige und geschlechtergerechte Zukunft erreichen“, so Elke Ferner. 

Frauen und Mädchen brauchen den gleichberechtigten Zugang zu Land, Besitz, Ressourcen und Bildung, damit sie über die Möglichkeiten und Fähigkeiten verfügen, mit der Klimakrise umzugehen, dem Klimawandel entgegenzutreten und von den Klimamaßnahmen zu profitieren. 

Was macht UN WOMEN?
UN Women setzt sich weltweit dafür ein, dass Frauen an allen Entscheidungsprozessen teilhaben und die Gleichstellung der Geschlechter Teil der globalen und nationalen Klimapolitik ist. UN Women versorgt Frauen und Mädchen nach Naturkatastrophen mit dem Nötigsten, bietet ihnen sichere Unterkünfte und hilft ihnen mit Krediten und Ausbildungen aus der Krise.  

Mehr Informationen, das Kampagnenvideo und Möglichkeiten zur Unterstützung finden Sie hier: https://www.unwomen.de/helfen/zum-internationalen-frauentag-helfen.html 

HINTERGRUNDINFORMATIONEN ZUR KLIMAKRISE UND DEN AUSWIRKUNGEN AUF FRAUEN

• 70 % der Tsunami-Toten 2004 waren Frauen. Frauen und Kinder haben ein 14-mal höheres Risiko als Männer, bei einer Naturkatastrophe zu sterben oder verletzt zu werden. Viele Frauen durften nie schwimmen lernen, wurden zuhause später gewarnt und kümmerten sich zuerst um Kinder und ältere Familienmitglieder.
• 80% der weltweit etwa 21,5 Millionen Menschen, die vor Naturkatastrophen fliehen sind Frauen. Naturkatastrophen verstärken nachweislich geschlechtsspezifische Gewalt, einschließlich sexueller Belästigung, sexualisierter und häuslicher Gewalt, Kinderheirat, sexualisierter Ausbeutung von Kindern und Menschenhandel.
• 40.000 Schwangere und Stillende in Westafrika sind aufgrund der Dürre unterernährt. Wassermangel und Hungersnöte sind direkte Folgen von Dürrekatastrophen. Da die meisten Ernten ausfallen, fehlt es Frauen an allem: Wasser, Nahrung, Hygiene und angemessene medizinische Versorgung.
• In Ostafrika müssen Frauen oft mehr als zehn Kilometer laufen auf der Suche nach Wasser. Bei Dürre, Wassermangel oder Waldsterben müssen Frauen und Mädchen noch längere Strecken zurücklegen, um Wasser oder Brennholz zu holen. Diese Mehrarbeit geht häufig mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und erhöhtem Risiko für sexualisierte und körperliche Gewalt einher.
• 40 Millionen Kinder und vor allem Mädchen werden durch Naturkatastrophen an der Bildung gehindert.
• Jährlich sterben 3,8 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung oder durch die Nutzung belasteter Haushaltsenergien. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder.