GRAMMER AG schließt Geschäftsjahr 2021 mit deutlicher Umsatz- und Ertragssteigerung ab
- ▪ Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe von 11,2 % auf rund 1,9 Mrd. EUR maßgeblich von der Division Commercial Vehicles (+31,0 %) getragen
▪ Operatives EBIT verbessert sich von -11,7 Mio. EUR auf 22,8 Mio. EUR
▪ Region APAC mit deutlichem Wachstum (+19,8 %), Region AMERICAS mit Restrukturierungsbedarf
▪ Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2021 von reduzierten und volatilen Kundenabrufen sowie stark gestiegenen Materialkosten beeinträchtigt
▪ Prognose für 2022: Umsatzerlöse von rund 2,0 Mrd. EUR und operatives EBIT zwischen 35 und 40 Mio. EUR
▪ Mittelfrist-Guidance 2025 für Ende April avisiert
Die GRAMMER Gruppe hat heute die Geschäftszahlen und den geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegt. Demnach lag der Umsatz im Gesamtjahr bei 1.903,0 Mio. EUR (Vj. 1.710,7 Mio. EUR) und damit 11,2 % über dem Vorjahreswert. Der Umsatzanstieg resultierte aus Erlössteigerungen in allen drei Regionen EMEA, AMERICAS und APAC, wobei APAC prozentual das größte Wachstum verzeichnete. Ebenso trugen beide Divisionen zur Umsatzsteigerung bei. Die Division Commercial Vehicles wuchs erneut deutlich schneller als der Markt und legte um 31,0 % auf 668,1 Mio. EUR zu. Die Division Automotive erzielte eine leichte Steigerung der Erlöse um 2,9 % auf 1.234,9 Mio. EUR. Hier machten sich verstärkt die reduzierten und volatilen Kundenabrufe infolge des Halbleitermangels bei den Automobilherstellern (OEMs) bemerkbar. Spürbare Fortschritte erzielte die GRAMMER Gruppe im Jahr 2021 bei der Umsetzung ihrer strategischen Initiativen, der Transformation von GRAMMER zur Green Company, dem weiteren Ausbau der Präsenz in der Region APAC, der Forcierung von Innovationen wie dem zukunftsweisenden Interieur-Konzept Ubility One für Busse und Bahnen sowie dem Aufbau einer Smart Factory für die Sitzfertigung 4.0 im Bereich Nutzfahrzeuge am Standort in Haselmühl.
Thorsten Seehars, Vorstandsvorsitzender der GRAMMER AG: „Trotz der enormen Herausforderungen haben wir im Jahr 2021 insgesamt ein solides Geschäfts- ergebnis erzielt. In den letzten zwei Jahren hat unser Team seine Resilienz und Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt, so dass wir trotz des Krieges in der Ukraine mit Zuversicht auf die Aufgaben und Chancen blicken, die im Jahr 2022 und darüber hinaus vor uns liegen. GRAMMER ist mit seinem Produkt- spektrum für die Transformation im Automobil- und Nutzfahrzeugsektor und die damit verbundenen wesentlichen Megatrends gut positioniert. Jetzt gilt es unsere strategischen Initiativen weiter fortzusetzen, unsere Restrukturierungs- themen insbesondere in Nordamerika konsequent anzugehen und GRAMMER sicher durch die aktuell raue Großwetterlage zu navigieren.“
Deutliche Ergebnisverbesserung trotz Gegenwind im zweiten Halbjahr
Die positive Umsatzentwicklung sowie die planmäßige Umsetzung des Effizienzsicherungsprogramms führten zu einer deutlichen Trendwende beim Ergebnis der GRAMMER Gruppe im Geschäftsjahr 2021. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich auf 18,9 Mio. EUR (Vj. -46,1 Mio. EUR). Die EBIT-Rendite betrug im Gesamtjahr 1,0 % (Vj. -2,7 %). Das operative EBIT lag mit 22,8 Mio. EUR (Vj. -11,7 Mio. EUR) und einer operativen EBIT-Rendite von 1,2 % (Vj. -0,7 %) gleichsam deutlich über dem Vorjahresniveau. Neben den positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 3,3 Mio. EUR (Vj. negative Wechselkurseffekte von 9,3 Mio. EUR) sowie direkt zurechenbaren Kosten für Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen von 2,7 Mio. EUR (Vj. 4,5 Mio. EUR) wurden hier zudem Aufwendungen aus dem Verkauf einer Tochtergesellschaft in Spanien in Höhe von 4,5 Mio. EUR bereinigt. Das Ergebnis nach Steuern stieg von -64,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020 auf 0,6 Mio. EUR im Berichtszeitraum. Insgesamt teilte sich die Ergebnisentwicklung im Jahresverlauf in Licht und Schatten. Während in den ersten beiden Quartalen deutlich positive Ergebnisse zu Buche schlugen, beeinträchtigten im zweiten Halbjahr die meist sehr kurzfristige Reduzierung der Kundenabrufe der OEMs, die dadurch bedingte Unterauslastung der Werke sowie stark gestiegene Materialkosten die Ertragslage.
Die Kosten der Umsatzerlöse erhöhten sich um 142,3 Mio. EUR bzw. 9,0 % auf 1.727,7 Mio. EUR (Vj. 1.585,4 Mio. EUR). Die Bruttomarge verbesserte sich auf 9,2 % (Vj. 7,3 %). Die Vertriebskosten gingen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Mio. EUR auf 33,4 Mio. EUR (Vj. 37,8 Mio. EUR) zurück. Die Verwaltungskosten blieben mit 149,8 Mio. EUR (Vj. 148,3 Mio. EUR) weitgehend stabil. Der in den vorgenannten Positionen enthaltene Personalaufwand stieg geschäftsbedingt auf rund 465,9 Mio. EUR (Vj. 444,1 Mio. EUR).
Alle Regionen mit positiver Umsatzentwicklung, APAC mit deutlichem Umsatzsprung und zweistelliger EBIT-Marge
Der Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe resultierte aus Erlössteigerungen in allen drei Regionen, EMEA, AMERICAS und APAC.
Die Region EMEA, in der sich die konzernweit umsatzstärksten Gesellschaften befinden, verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 Gesamterlöse von 1.061,5 Mio. EUR (Vj. 965,8 Mio. EUR), was einem Zuwachs von 9,9 % entspricht. Getragen wurde die Steigerung von einem Zuwachs der Erlöse in der Division Commercial Vehicles, während die Division Automotive Umsätze leicht unter dem Vorjahresniveau verbuchte. Das operative EBIT erhöhte sich signifikant auf 47,2 Mio. EUR (Vj. -6,9 Mio. EUR).
Die Region AMERICAS erreichte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 517,7 Mio. EUR (Vj. 476,6 Mio. EUR), was einem Zuwachs von 8,6 % entspricht. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Basiseffekt im Vergleich zu den pandemiebedingt geringeren Umsätzen des Vorjahres sowie einer guten Nachfrage im Commercial Vehicles Geschäft. Dadurch konnten umsatzseitig die reduzierten Kundenabrufe infolge der Halbleiterproblematik mehr als kompensiert werden. Das operative EBIT in der Region AMERICAS reduzierte sich auf -61,5 Mio. EUR (Vj. -30,0 Mio. EUR). Ergebnismindernd wirkten sich neben den sehr volatilen Abrufen der Automotive-Kunden vor allem die stark erhöhten Rohstoffpreise, ein ungünstiger Produktmix im Bereich Automotive sowie sprunghaft gestiegene Personalkosten in den USA aus. Unter dem neuen regionalen Management arbeitet das Unternehmen im Rahmen des im vierten Quartal 2021 aufgesetzten Restrukturierungsprogrammes P2P (Path to Profitability) mit Hochdruck am Ziel, die finanzielle Situation der Region zu verbessern und nach der Restrukturierung wieder eine nachhaltig profitable Geschäftsentwicklung zu gewährleisten. Aktuelle Handlungsfelder dafür sind Kundenkompensationen für Inflation, eine Reduzierung der Fluktuation und Steigerung der Produktionsleistung sowie der Verbesserung der Werksauslastung.
Die Region APAC verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 mit einem Plus von 19,8 % auf 406,3 Mio. EUR (Vj. 339,2 Mio. EUR) den prozentual höchsten Umsatzanstieg. Der Zuwachs wurde primär durch die Division Commercial Vehicles getrieben, die um 33,5 % auf 138,2 Mio. EUR zulegte. Neben dem Basiseffekt des schwächeren Vorjahres aufgrund des COVID-19-bedingten Produktionsstopps in China wirkten sich vor allem der Ausbau der Marktpräsenz und der Produktionskapazitäten positiv auf die Umsatzentwicklung aus.
Das operative EBIT in der Region APAC erhöhte sich auf 52,8 Mio. EUR (Vj. 30,5 Mio. EUR). Die operative EBIT-Rendite nahm um vier Prozentpunkte auf 13,0 % (Vj. 9,0 %) zu.
Strategische Initiativen im Plan
Bei seinen wesentlichen strategischen Initiativen hat GRAMMER 2021 weitere Fortschritte gemacht und wichtige Meilensteine erreicht. Dazu zählen die Optimierung der Standortkonzepte und die Schließung von vier Produktionsstandorten in EMEA und AMERICAS im Rahmen des Effizienzsicherungsprogramms sowie die Konzeption und die Freigabe der Investitionen in eine Smart Factory als Blaupause für die „Sitzfertigung 4.0“ im Nutzfahrzeugbereich. In der Fokus-Region APAC hat GRAMMER seine Wachstumsstrategie mit der Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in Shenyang und der engen Kooperation mit Chinas größtem Nutzfahrzeug-Hersteller FAW-Group weiter vorangetrieben. Darüber hinaus hat GRAMMER mit der Vorstellung seines zukunftsweisenden Interieur-Konzepts Ubility One für den urbanen Bus- und Bahnverkehr erneut seine Innovationsfähigkeit unterstrichen. Nicht zuletzt ist GRAMMER im Jahr 2021 auf dem Weg zur Green Company ein gutes Stück vorangekommen und hat die ambitionierte Zielsetzung einer gruppenweiten CO2-Reduktion von 50 % bis 2030 ausgegeben. Dafür wurden entsprechende Handlungsfelder definiert, über deren Fortschritt GRAMMER regelmäßig in seiner nichtfinanziellen Erklärung berichtet.
Prognose 2022 mit weiterer Umsatz- und Ergebnisverbesserung; Mittelfrist-Ziele per Ende April avisiert
Angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Hinblick auf die weltweiten Lieferengpässe von Halbleitern, insbesondere bei den Automobilherstellern, sowie anhaltende Material- und Energiepreissteigerungen rechnet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 lediglich mit einer leichten Steigerung des Umsatzes auf rund 2,0 Mrd. EUR und einem operativen EBIT innerhalb einer Spanne von 35 Mio. EUR bis 40 Mio. EUR. Risiken für den Umsatz und das Ergebnis der GRAMMER Gruppe können sich durch den aktuellen Krieg in der Ukraine ergeben. Diese werden bis dato noch als gering eingeschätzt, können sich aber je nach weiterem Verlauf des Konflikts verstärken.
Um seinen Stakeholdern trotz der Unwägbarkeiten im laufenden Jahr einen Korridor für die mittelfristige Geschäftsentwicklung aufzuzeigen, wird das Management Ende April seine strategischen Schwerpunkte und die daraus abgeleiteten Umsatz- und Ergebnisziele bis zum Jahr 2025 bekannt geben.
Der vollständige Geschäftsbericht 2021 ist auf der Website unter https://www.grammer.com/… abrufbar. Die nichtfinanzielle Erklärung wird Ende April 2022 veröffentlicht werden.
Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer „operatives EBIT“ ist im Geschäftsbericht auf Seite 21 zu finden.
Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme sowie innovative thermoplastische Komponenten für die Automobil-Industrie an namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Der Geschäftsbereich Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder LKW- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze. Mit rund 14.000 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in 19 Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard notiert und wird an den Börsen München und Frankfurt sowie über das elektronische Handelssystem Xetra gehandelt.
Grammer AG
Grammer-Allee 2
92289 Ursensollen
Telefon: +49 (9621) 66-0
Telefax: +49 (9621) 66-1000
http://www.grammer.com
Investor Relations
Telefon: +49 (9621) 66-1575
Fax: +49 (9621) 66-31575
E-Mail: Gabriele.Reitzig@grammer.com