High-Tech-Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung
Das Interesse an der Veranstaltung, die wegen der Corona-Pandemie wie im Vorjahr rein digital stattfand, war so groß wie noch nie. „Wir freuen uns, dass sich mehr als 150 Start-ups aus ganz Europa für die Teilnahme beworben haben“, sagte Lukas Hoffmann, Start-up-Manager beim Health Innovation Port, der den Medtech Pitchday zusammen mit Dräger, der B. Braun Stiftung, dem B. Braun Accelerator, der Techniker Krankenkasse und dem High-Tech Gründerfonds organisiert. „Rund 50 relevante Investor*innen haben sich angemeldet.“
In jeweils zehnminütigen Live-Pitches präsentierten die ausgewählten Start-ups ihre Ideen und stellten sich den Nachfragen des internationalen Fachpublikums. Die Digitalisierung spielte dabei eine zentrale Rolle. So wird künstliche Intelligenz von Aisthesis Medical aus Athen für ein Anästhesie-Monitoring in Echtzeit, von Third Eye Intelligence aus London für die Vorhersage von Risiken bei der Intensivbehandlung und von aiEndoscopic aus Zürich für mehr Sicherheit bei der robotergestützten Endoskopie genutzt. Artiness aus Mailand setzt auf Augmented Reality, um Chirurg*innen bei kardiovaskulären Eingriffen zu unterstützen. RYVER.AI aus München ermöglicht die automatisierte Anonymisierung und Zusammenführung sensibler Patientendaten für Auswertungszwecke. Und Orthopy Health aus Hamburg hat die erste Gesundheits-App entwickelt, die Patient*innen mit akuten Orthopädie-Verletzungen hilft.
Doch auch aus dem Bereich der klassischeren Medizintechnik kommen intelligente High-Tech-Lösungen: Resistell aus Muttenz bei Basel misst die Nanovibrationen von Bakterien im Blut, um die bislang zeitaufwendige Bestimmung der geeigneten Antibiotika-Behandlung auf wenige Stunden zu verkürzen. RAYDIAX aus Magdeburg entwickelt ein CT-System für minimalinvasive Operationen. SeCathEx aus München verspricht ein Hilfsmittel, mit dem Katheter ohne das Risiko einer Blutvergiftung ausgetauscht werden können. Und HBOX aus Aachen präsentierte ein tragbares Gerät zur schnellen Behandlung von Kohlenmonoxidvergiftungen.
„Als B. Braun Stiftung haben wir den Auftrag, Medizintechnik zu fördern und einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu leisten“, sagte Prof. Dr. med. Alexander Schachtrupp, Geschäftsführer der B. Braun Stiftung. „Die beeindruckenden und hochqualitativen Ideen, die wir heute gesehen haben, haben erneut unterstrichen, dass der Medtech Pitchday dafür ein ideales Instrument ist.“
In der Spezialkategorie Nachhaltigkeit trat mit BIOVOX ein Start-up an, das Biokunststoffe für die medizinische Verwendung anbietet. Julian Lotz, Mitgründer und CEO des jungen Darmstädter Unternehmens, lobte den Medtech Pitchday im Anschluss als „superspannende Veranstaltung“. Eine sehr große Bandbreite an Themen sei abgedeckt worden, durch die Teilnahme vieler Key Player aus der Branche hätten sich interessante Kontakte knüpfen lassen. „Aus Start-up-Sicht ist das eine feine Sache.“
Eingerahmt wurden die Pitches von vier Keynotes mit wertvollen Hinweisen nicht nur für junge Unternehmen in der Medizintechnikbranche: Prof. Dr. Axel Mühlbacher, Professor für Gesundheitsökonomie und Medizinmanagement an der Hochschule Neubrandenburg, erläuterte die „Fallstricke der Regulierung“. Dr. Robert Deisz, Chief Medical Officer Intensive Care bei Philips, sprach über die Bedeutung von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz für eine wertbasierte Pflege. Yannik Schreckenberger, Gründer und Geschäftsführer von HRTBT Medical Solutions, erklärte, wie wichtig die direkte Rückmeldung von Patient*innen für den erfolgreichen Aufbau eines Medizintechnik-Start-ups ist. Christian Dorn und Ingo Hämmerle von der Stiftung für Medizininnovationen wiesen auf „typische Missverständnisse“ hin, die sich bei der Diskussion mit Stakeholdern ergeben können. Der Medtech Pitchday endete mit der ausführlichen Gelegenheit zum Netzwerken in 1:1-Gesprächen.
„Es war ein intensiver Tag mit exzellenten Präsentationen“, bilanzierte Dr. Anke Caßing, Principalin des High-Tech Gründerfonds, in ihrem Schlusswort. „Der High-Tech Gründerfonds versteht sich als Plattform, die Start-ups mit Industrie und Investor*innen zusammenbringt. Ich freue mich sehr über den diesjährigen Pitchday und seine großartige Resonanz, denn Gesundheit braucht Innovation und Innovation braucht Kooperation.“
Über den High-Tech Gründerfonds:
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 mehr als 650 Start-ups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Manager*innen und Start-up-Expert*innen unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen Digital Tech, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Mehr als 4 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.800 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 150 Unternehmen erfolgreich verkauft. Zu den Fondinvestoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die KfW Capital, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie 32 Unternehmen.
Über B. Braun und den B. Braun Accelerator:
B. Braun ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Herstellung von Medizintechnikprodukten sowie Anbieter medizinischer Dienstleistungen. Über 64.000 B. Braun-Mitarbeiter in 64 Ländern teilen täglich ihr Wissen, mit Kolleg*innen und Kund*innen. Die so entstehenden Innovationen helfen, Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen zu verbessern und die Sicherheit von Patient*innen, Ärzt*innen und Pflegepersonal zu erhöhen. 2020 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 7,4 Mrd. Euro.
Der B. Braun Accelerator unterstützt Start-ups, Entrepreneur*innen und B. Braun Mitarbeiter*innen darin, Ideen schneller in erfolgreiche Innovationen umzusetzen oder Lösungen nachhaltig zu implementieren. Die Unterstützungsleistungen sind auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten und richten sich an Start-ups und junge Unternehmen mit einem vorhandenen Produkt oder Lösung.
Über Dräger. Technik für das Leben® :
Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Unsere Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 1889 gegründet, erzielte Dräger 2021 weltweit einen Umsatz von rund 3,3 Mrd. Euro. Das Lübecker Unternehmen ist in mehr als 190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 15.000 Mitarbeiter*innen.
Über den Health Innovation Port:
Der Health Innovation Port (HIP) ist ein Health-Hub in Hamburg. Gemeinsam unterstützen hier etablierte Akteur*innen der Gesundheitswirtschaft, wie die Techniker Krankenkasse, die Asklepios Kliniken, die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, AstraZeneca und Philips seit 2017 junge Unternehmen aus den Bereichen Digital Health und MedTech. Start-ups profitieren im HIP von einem umfangreichen Unterstützungsangebot und wertvollen Kontakten. Gemeinsam werden so innovative Ideen vorangetrieben, um den Gesundheitsmarkt der Zukunft zu gestalten.
https://www.healthinnovationport.de/
Über die Techniker Krankenkasse (TK):
Mit über 10 Millionen Versicherten ist die Techniker Krankenkasse (TK) Deutschlands größte gesetzliche Krankenversicherung. Rund 14.000 Mitarbeitende setzen sich dafür ein, den TK-Versicherten eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Mit zahlreichen Innovationen wie der elektronischen Gesundheitsakte TK-Safe ist es Ziel der TK, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben und ein modernes Gesundheitssystem maßgeblich mitzugestalten. Das Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY (Ausgabe 07/2022) hat die Techniker Krankenkasse zum 16. Mal in Folge als beste Krankenkasse Deutschlands ausgezeichnet.
Die B. Braun-Stiftung mit Sitz in Melsungen sieht sich als Förderin der Medizin und des Gesundheitswesens mit nordhessischer Tradition. Sie wurde vor mehr als 55 Jahren von den damaligen Vorständen der B. Braun Melsungen AG, den Brüdern Otto und Dr. Bernd Braun, gegründet, um Krankenpflegepersonal und junge Ärzt*innen in ihrer fachlichen Weiterbildung zu fördern. Auch heute unterstützt die Unternehmerfamilie die langfristige Entwicklung der Stiftung. Die B. Braun-Stiftung ist unabhängig und fördert Stipendien, Forschung und Veranstaltungen in der Gesundheitsversorgung.
https://www.bbraun-stiftung.de/de.html
B. Braun-Stiftung
Stadtwaldpark 10
34212 Melsungen
Telefon: +49 (5661) 713541
Telefax: +49 (5661) 7116-47
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