Innenstadtentwicklung – erste Teilprojekte in der Umsetzung
Aktueller Stand der Innenstadtentwicklung
Derzeit befinden sich alle Teilprojekte, die im Fokus des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ stehen, in der konkreten Ausarbeitung. Einen gebündelten Überblick über die einzelnen Teilprojekte, ihren aktuellen Stand, der verfolgten Zielsetzung sowie zu allen Beteiligungsformaten bietet die kürzlich neu eingerichtete Webseite www.perspektive-innenstadt.de.
„In enger Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Politik und den Innenstadtpartnern haben wir bereits erste wichtige Schritte für die Aufwertung unserer Innenstadt umsetzen können. Derzeit arbeiten wir intensiv am übergeordneten Entwicklungskonzept, haben mit der Webseite eine Informationsplattform geschaffen, eine Online-Umfrage zum Einkaufsverhalten gestartet und arbeiten an der Umsetzung eines digitalen Systems zur Besucherlenkung und -information“, resümiert WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer. „Auf dieser Grundlage realisieren wir in den nächsten Wochen weitere Maßnahmen, verbunden mit dem Ziel, die Wolfsburger Innenstadt als attraktiven Handels-, Wohn- und Freizeitstandort aufzuwerten und zukunftsfest aufzustellen.“
Die WMG ist federführend für die Umsetzung des Förderprogramms und die Erarbeitung des „Entwicklungskonzept Innenstadt“ verantwortlich. Das Fachbüro urbanista aus Hamburg unterstützt die WMG und Stadt Wolfsburg bei der konzeptionellen Ausarbeitung. Als zentrale Aufgaben identifizierte das Fachbüro die Gestaltung des Strukturwandels vor Ort, um langfristige Entwicklungen strategisch anzugehen. Aktuell befindet sich ein Innenstadt-Check in Arbeit, der die gegenwärtige Sachlage und die Herausforderungen beleuchtet und als Grundlage für Dialoge und Diskussionen mit verschiedenen Interessengruppen dient. Im Anschluss sollen mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung, u.a. in öffentlichen Werkstätten, Zukunftsperspektiven für die Wolfsburger Innenstadt gemeinsam entwickelt werden.
Mit der Studie zum öffentlichen Raum und öffentlichem Leben (PSPL-Studie) ist bereits ein Teilprojekt weiter vorangeschritten. Im September 2021 hat das Büro Gehl aus Kopenhagen konkrete Beobachtungen und Zählungen in der Porschestraße durchgeführt und hierauf aufbauend nun eine Studie zur Nutzung des öffentlichen Raums vorgelegt. Die Beobachtungen geben Aufschluss darüber, wie vielfältig und aktiv das öffentliche Leben in der Porschestraße ist. Darüber hinaus lässt sich nun konkret ableiten, wo der Stadtraum gut funktioniert und wie die tatsächliche Nutzung in einzelnen Bereichen aussieht. „Mit den Ergebnissen aus der PSPL-Studie können wir nun konkrete Maßnahmen entwickeln, um unserem gemeinsamen Ziel, dass mehr Menschen mehr Zeit in der Wolfsburger Innenstadt verbringen, näher zu kommen“, erklärt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Aktuell werden erste Maßnahmen zur Schaffung temporärer Spiel-, Erholungs- und Ruhezonen sowie Entsiegelungsmaßnahmen vorbereitet. Die einzelnen Elemente und Aufstellungsorte sollen anschließend gemeinsam von Bürger*innen und Händler*innen bewertet werden. Konkret vorgesehen ist die probeweise Aufstellung verschiedenster Formen mobilen Grüns entlang der Porschestraße. Blühsträucher und Kleinbäume unterpflanzt mit Stauden sowie Gräser sollen zusammen mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten die Aufenthaltsqualität kurzfristig verbessern. Die Bepflanzung des Mittelstreifens der südlichen Rathausstraße sowie klei-nere Entsiegelungsprojekte sollen dagegen langfristig wirken. Für Familien mit Kindern soll mithilfe sogenannter KuKuk-Boxen ohne bauliche Eingriffe eine temporäre öffentliche Kinderspielanlage geschaffen werden.
Alle Wolfsburger*innen sind herzlich eingeladen in unterschiedlichen Beteiligungsformaten an der Gestaltung der Innenstadt mitzuwirken. Kürzlich gab es in Zusammenarbeit mit dem Fachbüro Stadt + Handel eine Online-Befragung zum Einkaufsverhalten in der Wolfsburger Innenstadt. Die Ergebnisse der Umfrage dienen der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts, einem weiteren Teilprojekt des Sofortprogramms und das die WMG gemeinsam mit Vertreter*innen der lokalen Wirtschaft überarbeitet. „Die Ideen und Denkanstöße der Bürger*innen sind uns im gesamten Prozess für eine lebendige und zukunftsorientierte Innenstadt besonders wichtig“, betont WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer. So bildet eine Innenstadtkonferenz am 18. Juni 2022 den Auftakt für die weitere Beteiligung der Wolfsburger*innen. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Online-Beteiligung und sogenannte „Beteiligungs-Kits“. Diese Werkzeugkoffer bieten Familien, Schulklassen, Vereine oder Institutionen nützliche Materialien, um sich spielerisch und ortsunabhängig mit den Zukunftsthemen der Innenstadt auseinanderzusetzen.
Bewerbung um Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“
Dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“ ist das Programm „Resiliente Innenstädte“ des Landes Niedersachsen nachgelagert. Mit einer Laufzeit bis 2027 ist es auf mittel- und langfristige Maßnahmen ausgerichtet. Die maximal mögliche Fördersumme liegt bei 4,2 Millionen Euro pro Kommune. Für die Bewerbung zur Teilnahme am Förderprogramm haben die Stadtverwaltung und die WMG eine entsprechende Beschlussvorlage für die politischen Gremien erarbeitet. Die Bewerbung erfolgt auf Grundlage einer integrierten Strategie, die mit Unterstützung des beauftragten Büros urbanista und mit Interessenvertreter*innen ausgearbeitet wird. Bei erfolgreicher Bewerbung schafft das Förderprogramm eine mittel- und langfristige Perspektive für die Umsetzung wichtiger Maßnahmen im Prozess der gemeinsamen Innenstadtaufwertung und -entwicklung in Wolfsburg.
Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“
Projekte, die im Rahmen des niedersächsischen Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ realisiert werden, werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert. Das Förderprogramm soll niedersächsische Kommunen bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten unterstützen.
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