Energie- / Umwelttechnik

Mehr Natur ist gut fürs Klima

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute erste Eckpunkte für das künftige Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgestellt.  Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik beim WWF Deutschland:

„Ein entscheidender Schlüssel für den Klimaschutz liegt in unserer Natur. Gerade Böden und Biomasse können langfristig CO2 binden oder aber auch freisetzen. Ein intakter Wasserhaushalt ist die Basis einer klimaresilienten Land- und Forstwirtschaft. Er hilft, uns vor gravierenden Dürreschäden zu bewahren oder deren Auswirkungen abzumildern. Die Natur ist also ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise.

Gerade die Wasserwirtschaft sowie die Land- und Forstwirtschaft bieten ein enormes Potenzial für Klimaschutz mit naturbasierten Lösungen – für sogenannte nature-based solutions. Viele dieser Ansatzpunkte federn zudem den voranschreitenden Verlust an Biodiversität ab. Die Renaturierung von Moorböden ist dabei ein zentraler Baustein. In Deutschland sind bereits 92 Prozent der Moorböden entwässert. Sie emittieren jährlich 53 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspricht rund 6,7 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Zudem brauchen wir für die Klimaanpassung mehr Wasserrückhalt in der Landschaft, Gewässerentwicklungskorridore und naturnahe Auen, die ein natürliches Wasserreservoir darstellen und Wasser verfügbar halten. Diese Klimaschutzpotenziale zu erschließen, muss oberste Priorität der gesamten Bundesregierung sein. Dies gelingt aber nur gemeinsam mit Land- und Forstwirten, Vertretern der Kommunen sowie des Natur- und Klimaschutzes.

Für ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz braucht es also nicht nur ambitionierte Ziele, mehr Geld oder sinnvolle Gesetzeskorrekturen, sondern vor allem eine kluge Strategie zur Lösung von Zielkonflikten und dazu, den natürlichen Klimaschutz gemeinsam in die Fläche zu bringen.“

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