Nicaragua verbietet das „Centro Humboldt“, Partnerorganisation der Heinrich-Böll-Stiftung
Centro Humboldt ist eine gemeinnützige Organisation mit 32 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Familien und Gemeinden in Nicaragua, die vom Klimawandel betroffen sind. Die auch international renommierte Umweltorganisation erarbeitet seit Jahrzehnten wissenschaftliche Studien zu den Auswirkungen der Klimakrise auf Nicaragua und Zentralamerika und zählt im Rahmen der UN-Klimakonferenzen (COPs) zu den bedeutendsten Stimmen der demokratischen, zentralamerikanischen Zivilgesellschaft. Die Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit dem Centro Humboldt zu Fragen der Klimagerechtigkeit zusammen, sowohl auf kommunaler, regionaler wie auch auf internationaler Ebene.
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung erklärte: "Die seit Jahren anhaltende, brutale Repression durch das Ortega-Regime erreicht mit diesem Rundumschlag gegen die demokratische Zivilgesellschaft einen weiteren, traurigen Höhepunkt und findet nicht zufällig im Windschatten von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine statt – Nicaragua war eines von wenigen Ländern, die sich in der Abstimmung der UN-Vollversammlung zu einer Verurteilung von Russlands Angriff enthalten haben.
Wir verurteilen die willkürliche Aufhebung der Rechtspersönlichkeit des Centro Humboldt aufs Schärfste und fordern die Nationalversammlung Nicaraguas auf, die politisch motivierte Entscheidung und absurden Unterstellungen zurückzunehmen. Vor allem aber fordern wir die nicaraguanische Regierung dringend dazu auf, die im unseligen Geiste des Eisernen Vorhangs verfügten Reisebeschränkungen für die Teammitglieder des Centro Humboldt aufzuheben. Das Centro Humboldt gründet seine Arbeit als herausragender Teil der unabhängigen und demokratischen Zivilgesellschaft Nicaraguas und Zentralamerikas auf den fundamentalen Werten des internationalen Rechts, das auch Nicaragua formal anerkannt hat. Mit diesem Verbot verspielt Nicaragua seine Legitimität als Empfängerland und glaubwürdiger Partner für Mittel der internationalen Klimafinanzierung."
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