Kunst & Kultur

Sinnliches nachhaltiges Musiktheater

Die Spannung war groß. Nach drei Jahren der Vorbereitung stellte der designierte Intendant der Oper Leipzig Tobias Wolff gemeinsam mit seinem künstlerischen Leitungsteam am Donnerstag seinen ersten Spielplan vor. Mit von der Partie waren die neue Operndirektorin Cornelia Preissinger, Ballettdirektor Mario Schröder, der Direktor der Musikalischen Komödie Torsten Rose sowie die Chefdramaturgin Marlene Hahn und der Ausstattungsleiter Dirk Becker.

Eröffnet wird die Spielzeit mit einem „360°-Festival“ und dem Leipziger Opernball. Mit der „Dollarprinzessin“ startet die Musikalische Komödie den Reigen der Premieren und feiert damit auch den 150. Geburtstag des Komponisten Leo Fall. Die romantische Zauberoper „Undine“ von Albert Lortzing eröffnet die Saison in der Oper und gleichzeitig einen größeren Zyklus, der auf ein Lortzing-Festival im Jahr 2026 hinführt. Die erste Ballett-Premiere „Marin/Schröder“ erweist der französischen Tanztheater-Legende Maguy Marin Reverenz.

Mit „Giulio Cesare in Egitto“ von Georg Friedrich Händel knüpft Wolff an seine Göttinger Händel-Vergangenheit an und mit der Koproduktion gleichzeitig neue Netzwerke mit Theatern in Paris, Montpellier und Toulouse. Nach mehr als 50 Jahren steht endlich wieder „Otello“ von Giuseppe Verdi auf dem Spielplan und mit „Peter Grimes“ eine Leipziger Erstaufführung des Meisterwerkes von Benjamin Britten. Wolfgang Amadeus Mozarts Repertoire-Schlager „Don Giovanni“ erfährt im Dezember 2022 eine lang ersehnte Neuinszenierung.    

Das Leipziger Ballett geht im Ballettabend „FUSION“ gemeinsam mit dem Vokalkünstler Harry Jeff – Reeps100 neue klangliche Wege und bezaubert die ganze Familie mit Antoine de Saint-Exupérys unsterblicher Geschichte „Der kleine Prinz“.

Die Musikalische Komödie setzt mit „Das Veilchen vom Montmartre“ seinen Zyklus mit Werken von Emmerich Kálmán fort und punktet mit ausgesprochenen Publikumslieblingen im Musical „Anatevka“. „Mit Verspätung ins Glück“ heißt eine eigens für die Musikalische Komödie konzipierte Winter-Revue.

360° Diversität Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Neu eingeführt wird der Name der Sparte „360°“, mit der das neue Team alle Menschen und Generationen der Leipziger Stadtgesellschaft erreichen und sich mit Themen wie Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen will. Startpunkt ist eine Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit und Theater, die großen Jugendprojekte „Stadtteiloper“ und „Future: NOW!“ sowie Vorstellungen mit Audiodeskription als Novität in der Oper. Zahlreiche neue Formate für Zielgruppen aller Altersstufen unter vielversprechenden Titeln wie „Venus-Nächte“ oder „Quick & Dirty“ runden das Programm ab.   

„Mein Team und ich haben mit viel Herzblut ein Programm zusammengestellt, von dem wir überzeugt sind, dass es die Leipziger:innen begeistern wird“, teilte der designierte Intendant Tobias Wolff in großer Vorfreude mit. „Sinnlich, packend und berührend“ sollen die Geschichten sein, die handverlesene Regie-Teams und Choreographen mit den exzellenten Mitgliedern des Ensembles und ausgewählten Gästen erzählen werden.  

Die Pressekonferenz fand in den Dekorationswerkstätten der Oper Leipzig in der Dessauer Straße statt. Aus gutem Grund: „Das Handwerk ist eine tragende Säule unseres Theaterbetriebs. Wenn wir zukünftig im Sinne der Nachhaltigkeit stärker ressourcenschonend mit vorhandenen Materialien arbeiten wollen, brauchen wir exzellente Handwerker:innen!“   

Der Vorverkauf zur Spielzeit startet am 01.06.2022. Alle Vorstellungstermine und die jeweils aktuellen Informationen finden Sie im Internet unter www.oper-leipzig.de

Die neuen Abonnements und Karten gibt es an der Kasse im Opernhaus, unter Tel. 0341 1261 261, Mo – Sa 10 – 19 Uhr, per E-Mail service@oper-leipzig.de oder online über www.oper-leipzig.de

Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 325 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Musical und Operette. Der mit ca. 700 Angestellten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Vermittlungssparte 360° und das Handwerk der Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren.

Ab der Spielzeit 2022/23 ist Tobias Wolff Intendant und Erster Betriebsleiter der Oper Leipzig. Der studierte Musiker und Kulturmanager wurde bekannt als Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, einem der weltweit ältesten Festivals für Barockmusik, und als Mitbegründer und Sprecher des Forum Musik Festivals, einem Zusammenschluss von über 100 Festspielorganisationen deutschlandweit. Zu seinem Leipziger Team gehören Dr. Cornelia Preissinger als neue Operndirektorin und stellvertretende Intendantin sowie die Chefdramaturgin Marlene Hahn. Musikdirektor wird Christoph Gedschold. Tobias Wolff freut sich außerdem über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Ballettdirektor und Chefchoreographen Mario Schröder und mit Torsten Rose als Direktor der Musikalischen Komödie.

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