Würth Industrial Network schließt Geschäftsjahr 2021 weltweit mit 1,911 Milliarden Euro Umsatz ab – davon 663 Millionen Euro in Deutschland
Aktuelle Marktsituation: Entwicklung der Lieferketten
„Das vergangene Jahr war in jeder Hinsicht herausfordernd.“, so Rainer Bürkert, Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe. Von der anhaltenden Corona-Pandemie über politische Unsicherheiten, Naturkatastrophen, bis hin zu einer Herausforderung über alle Märkte hinweg: Eine vorher nie dagewesene und volatile Situation auf dem Beschaffungsmarkt, in der Lieferkette sowie in der Preisgestaltung. Steigende Einkaufs-, Paletten-, oder Verpackungspreise sowie Kapazitätsengpässe bei Herstellern und Verzögerungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Lieferzeit spiegeln die Instabilität auf dem Marktgeschehen wider. Maßgeblich für diese Entwicklung sind die sprunghaft erhöhte Nachfrage sowie ein massiver Anstieg der Transportkosten. Ein großer Anteil der Güter oder Vormaterialien wird per Container über die Weltmeere verschifft: Das führt nicht nur zu Engpässen bei Frachtkapazitäten und Containern und damit verbundenen höheren Frachtkosten, sondern auch zu erheblich längeren Lieferzeiten. Die Konsequenz hieraus ist der Verfügbarkeitsengpass, der sich europaweit darstellt. Für das Würth Industrial Network hatte die Preissteigerung vor allem im Bereich der höheren Rohstoff- und Energiekosten sowie der Containerfracht ein renditeschwaches Jahr zur Folge, da diese Entwicklungen nicht vollumfänglich auf die Kunden weitergegeben werden konnten. Auch 2022 wird die Situation auf dem Beschaffungsmarkt angespannt bleiben. Die bevorstehende Erhebung von Antidumpingzöllen der EU für Verbindungselemente aus China verschärft die Gesamtsituation zusätzlich. „In dieser Marktsituation bleibt die Liefersicherheit für unsere globalen Kunden das maßgebliche Fokusthema.“, so Martin Jauss, Geschäftsführer der Würth Industrie Service. Als Unternehmen der Würth-Gruppe und Teil des WINWORK® verfügt der C-Teile Partner über ein starkes Industrie-Netzwerk. Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor bietet die Mehrlieferantenstrategie in den weltweiten Beschaffungsmärkten. Durch proaktives Agieren, die Kommunikation mit den Kunden, ein umfangreiches Lieferanten-Monitoring, das Zurückgreifen auf Alternativen und eine vorausschauende Artikelbevorratung, konnte die Versorgung der Kunden weitgehend gewährleistet werden.
C-Teile-Management intelligent gedacht
Auch 2021 hat gezeigt, wie wichtig ein krisenfestes C-Teile-Management ist. Mit automatisierten, digitalen und kontaktlosen Technologien lassen sich Prozesse schnell und frühzeitig an unerwartete Bedarfsrückgänge oder Bedarfsspitzen anpassen und ermöglichen ein flexibles Agieren bei sich ändernden Gegebenheiten. Und dies über alle Anwendungsbereiche der Kunden hinweg, sowohl in der direkten Produktionsversorgung, als auch im indirekten Material wie z.B. Arbeitsschutz, Chemie oder Werkzeuge. „Dabei spielt nach wie vor unsere Multikanalstrategie eine entscheidende Rolle. Unsere Kunden können über die unterschiedlichsten Kanäle mit uns interagieren: persönlich, stationär, kontaktlos, digital und elektronisch. Somit bieten wir unseren Kunden passgenaue Beschaffungs- und Logistikkonzepte, die sie für ein optimales C-Teile-Management in ihrem Markt und in ihrer Branche benötigen.“, so Jauss. Im Fokus des Unternehmens stehen daher Technologien und Systeme, die ein Höchstmaß an Innovationskraft versprechen. Neben dem innovativen Waagensystem iSCALE, einer sensorgesteuerten Waage, die direkt mit dem Kanban-Behälter verbunden ist und die Bedarfe von Produktionsmaterialien und weiteren Kleinteilen anhand von Gewicht meldet, präsentiert das Unternehmen den Smart Workplace. Am Montageplatz der Zukunft arbeiten Menschen Hand in Hand mit selbstauslösenden Bestellsystemen. Neben dem iSCALE ermöglichen auch der iPLACER® als Bestell- und Bestandsverwaltungssystem oder das Pilotprojekt zum iDISPLAY als digitales Regaletikett eine intelligente Vernetzung aller Prozesse am Arbeitsplatz der Zukunft. Dabei setzt das Unternehmen auf die konsequente Weiterentwicklung der RFID-Technologie, die sich seit mittlerweile mehr als 10 Jahren im Praxiseinsatz bewährt – ein Meilenstein im Jahr 2021. Für diese besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge wurde der C-Teile-Partner mit dem TOP 100-Siegel ausgezeichnet.
WINWORK® – Eine starke, globale Einheit für die Industrie!
In über 60 Gesellschaften in mehr als 40 Ländern schließt das WINWORK® die auf Industriebedarfe spezialisierten Landesgesellschaften innerhalb der Würth-Gruppe zusammen und sorgt für eine nahtlose Integration und Implementierung von intelligenten C-Teile-Lösungen auf einem einheitlich hohen Niveau in Bezug auf Produkte, Systeme, Qualität, Service und Wissen. Seit dem 13. September 2021 tritt die Würth Industrie Service sowie die Gesellschaften des WINWORK® unter einem einheitlichen Logo auf. Mit dem neuen WÜRTH INDUSTRY Logo soll die umfassende Kompetenz im Bereich der automatisierten C-Teile-Versorgung für produzierende Unternehmen auf internationaler Ebene gestärkt werden.
Investitionen in den Standort Bad Mergentheim für Europa
Das modernste Logistikzentrum für Industriebelieferung in Europa am Standort Bad Mergentheim bildet die Grundlage für die Versorgung aller europäischen Kunden. Für eine maximale Versorgungssicherheit und höchste Produkt-, Service- sowie Systemqualität investierte das Unternehmen seit den Aufbaujahren bis heute über 392 Millionen Euro. Neben dem konsequenten Ausbau der Lagerkapazität, wurden die bestehenden Anlagen um innovative Technologien ergänzt. Um Prozesse zu automatisieren, setzt die Würth Industrie Service mittlerweile 9 Roboter in der Logistik zur Unterstützung bei der Kommissionierung sowie Palettierung ein. Außerdem wurde im Jahr 2021 das erste Mal in der Geschichte der Würth Industrie Service ein produzierender Bereich in Betrieb genommen: Mit dem neuen Systemwerk in Boxberg geht es um die Bündelung aller Kompetenzen und Produktionsaktivitäten im Bereich der ORSY®mat Automatensysteme zur automatisierten Materialversorgung für Hilfs- und Betriebsstoffe. Mit diesen Maßnahmen stellt das Unternehmen bedeutende Weichen für die Kundenversorgung der Zukunft und erschließt damit die Potenziale in den Bereichen Automatisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
In über 60 Gesellschaften in mehr als 40 Ländern beschäftigt das WINWORK® weltweit mehr als 6.000 Mitarbeitende. In Deutschland beläuft sich die Anzahl der Beschäftigten auf über 1.700. Im Hinblick des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels setzt die Würth Industrie Service auf die Ausbildung im eigenen Unternehmen. Als Meilenstein konnte 2021 die 900. Auszubildende eingestellt werden. Dabei durchlaufen in 21 Berufsbildern rund 200 Kolleginnen und Kollegen eine Ausbildung oder ein Duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.
Einen Schritt weiter: digital und virtuell
Dass die Würth Industrie Service die digitale Transformation vorantreibt, beweisen nicht nur Technologien im Bereich automatisiertes C-Teile-Management, sondern auch die Möglichkeit, das Leistungsspektrum des Unternehmens interaktiv erleben zu können. So beispielsweise im Rahmen des vierten Fachforums C-Teile-Management, das 2021 erstmals im hybriden Format realisiert wurde. Angesichts der Corona-Pandemie forciert das Unternehmen ergänzend zu den traditionellen Formaten des persönlichen Kundenkontakts, digitale Veranstaltungsformate sowie Webinare. Auch mit „Upwards“, dem Wachstums-Podcast der Würth Industrie Service, ermöglicht das Unternehmen interessierten Kunden, Geschäftspartnern, aber auch Hochschulen und der Region, einen völlig neuen Blick hinter die Kulissen.
Ausblick 2022
Aktuell stehen die Unsicherheiten aufgrund der geopolitischen Lage in Russland und der Ukraine weltweit im Fokus. Auch die Situation auf dem Beschaffungsmarkt wird weiterhin angespannt bleiben. Trotz dieser Unwägbarkeiten ist der Beginn des ersten Quartals 2022 von einer stabilen Nachfrage im Marktumfeld geprägt, die das Unternehmen optimistisch in die nächsten Monate blicken lässt. Mit einer soliden, finanziellen Basis und einem starken Industrie-Netzwerk ist das Unternehmen gut aufgestellt, um seinen Kunden mit innovativen Systemlösungen und Produkten verlässlich und sicher zur Verfügung zu stehen.
Die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG ist als eigenständiges Tochterunternehmen innerhalb der Würth-Gruppe für die Belieferung von produzierenden Industriekunden mit modular aufgebauten C-Teile-Management-Lösungen verantwortlich und am Standort Bad Mergentheim mit über 1.700 Mitarbeitern tätig. Das ehemalige Gelände der Deutschordenskaserne bietet dabei ausreichend Raum für weitere Expansion. Seit der Unterzeichnung des Kaufvertrages wurden über 392 Millionen Euro investiert.
Kundenindividuelle C-Teile-Lösungen
Unter der Marke „CPS® – C-Produkt-Service“ bietet die Würth Industrie Service den Kunden individuell zugeschnittene, logistische Beschaffungs- und Dienstleistungsmodule wie scannerunterstützte Regalsysteme, elektronische Bestellsysteme, vollautomatisierte Kanban-Systeme und innovative Technologien wie RFID-Lösungen im Bereich Produktionsmaterial und das Automatensystem ORSY®mat für MRO-Bedarfe. Dabei erfolgt die Belieferung der Kunden direkt an die Fertigungslinie in die Produktion.
Industriespezifisches Sortiment
Ein spezialisiertes Sortiment aus mehr als 1.100.000 Artikeln bildet die Basis für die professionelle industrielle C-Teile-Abwicklung: Neben DIN- und Normteilen sowie Verbindungs- und Befestigungselementen umfasst das Produktspektrum auch auf die Kundenanforderungen zugeschnittene Sonder- und Zeichnungsteile sowie Hilfs- und Betriebsstoffe wie persönliche Schutzausrüstung, chemisch-technische Produkte sowie Werkzeuge und vieles mehr.
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