Zwei Kinder und ein Schutzengel
2018 hast Du eine Fehlgeburt erleben müssen. Es folgte eine schwere Zeit für Dich und Deinen Mann. Wie seid Ihr damit umgegangen?
Zunächst sind wir in ein tiefes Loch gefallen und hatten das Gefühl, dass uns alles genommen wurde, auf das wir uns gefreut hatten. Für Außenstehende war es oftmals schwer nachzuvollziehen, dass wir um ein Kind trauern, das für andere noch gar nicht sichtbar war. Doch sowohl Marco als auch ich haben ziemlich schnell gemerkt, dass es uns half, wenn wir offen über die Trauer und den Verlust sprachen. Auch wenn nicht jeder unsere Verzweiflung verstehen konnte.
Was war dabei besonders belastend?
Sprüche wie: „Wann bekommt ihr denn endlich Nachwuchs?“ von Außenstehenden, die nicht um unsere Situation wussten, waren natürlich ziemlich unschön. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass vor allem die ältere Generation sehr kühl mit diesem Thema umgeht, und ich kann mir vorstellen, dass auch heute noch viele Betroffene nicht offen darüber sprechen. Vielleicht haben sie Angst vor verletzenden Kommentaren. Dabei sollten Kinderwunsch und auch Fehlgeburten kein Tabuthema sein.
Inwieweit hat Euch diese Episode Eures gemeinsamen Lebens zusammengeschweißt?
Anfangs haben wir viel geweint. Marco sind sogar bei der Arbeit oft die Tränen gekommen. Bei mir hat es Monate gedauert, bis es mir mental wieder besser ging. Zu Hause gab es immer wieder Diskussionen, oft haben wir uns gegenseitig unverstanden gefühlt. Wir haben aber immer versucht, offen über unsere Gefühle zu reden, und so sind wir letztendlich sogar noch enger zusammengerückt. Jetzt wissen wir, dass wir auch schlechte Zeiten gemeinsam meistern können.
Nicht nur in der Beziehung, sondern auch in den sozialen Medien redest Du offen über das, was Euch passiert ist und auch über Deine Gefühle. Warum hast Du angefangen, über ein doch recht intimes Thema zu bloggen?
Mir hat es unwahrscheinlich geholfen zu wissen, dass ich nicht allein bin. Ich lernte andere Frauen in ähnlichen Situationen kennen, wir tauschten uns aus, und ich habe mich verstanden gefühlt. Außerdem haben mir die Geschichten von anderen sehr viel Mut und Hoffnung geschenkt. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass auch ich für andere ein positives Beispiel dafür bin, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben. Ich habe gelernt, wieder glücklich zu sein und ohne Schuldgefühle zu leben, trotz des Verlusts eines Kindes.
Du berichtest von Komplikationen beim Schwangerwerden. Welche waren das?
Ich hatte nach dem Absetzen der Pille ein Jahr keinen Zyklus. Dann hat meine Gynäkologin festgestellt, dass ein Eileiter von mir nicht durchgängig ist. Außerdem hat sie das PCO-Syndrom diagnostiziert und mich in eine Kinderwunschklinik überwiesen. Die Diagnose hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Ich hatte zuvor noch nie etwas vom PCO-Syndrom gehört und musste mich erst mal belesen. Nach kurzer Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass ich nicht alleine mit dieser Diagnose bin und 5-10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen sind.
Hat sich die Einnahme der Pille negativ auf Deine Fruchtbarkeit ausgewirkt?
Meiner Meinung nach hat sich die Einnahme der Pille definitiv negativ ausgewirkt und meinen Hormonhaushalt nachhaltig durcheinandergebracht. Ich hatte die Pille seit meiner Jugend eingenommen und mir kaum Gedanken über die hormonellen Auswirkungen oder über sonstige Nebenwirkungen gemacht. Empfehlen würde ich die Pille heute nicht mehr, da diese aus meiner Sicht zu viele negative Aspekte mit sich bringt, über die sich vor allem junge Frauen keine Gedanken machen.
Welche Maßnahmen habt Ihr ergriffen, die über den herkömmlichen Weg des Kindermachens hinausgehen?
In der Kinderwunschklinik ging es mit der Hormonbehandlung los. Ich hatte in dieser Zeit depressive Verstimmungen, war oft niedergeschlagen und habe viel geweint. Auch habe ich einige Kilo zugenommen und sogar Hautausschlag und Haarausfall bekommen, aber am schlimmsten empfand ich den damit verbundenen Stress durch die vielen Arztbesuche. Auf der Arbeit musste ich mir auch oft Ausreden einfallen lassen, da ich damals noch nicht offen mit diesem Thema umgegangen bin. Letztendlich wurde ich dann tatsächlich schwanger, jedoch haben wir das Kind in der 17. Woche verloren.
Wie ging es nach dieser schlimmen Zeit weiter?
Erstaunlicherweise hatte die Schwangerschaft bzw. die Fehlgeburt meinen Zyklus auf natürliche Weise wieder in Gang gesetzt. Somit konnte ich auf die Hormonbehandlung verzichten und habe die Methode OvulaRing ausprobiert. Das ist ein Biosensor, der sehr engmaschig die Temperatur misst und dadurch den Zyklus genau abbildet – inklusive Eisprung. Dadurch war ich viel entspannter und konnte meinen Zyklus und die hormonellen Vorgänge in meinem Körper sehr gut kennenlernen. Die Ovulationstests mit LH-Streifen haben mich sehr gestresst und waren nicht aussagekräftig, deswegen war OvulaRing eine große Hilfe.
Nun seid ihr Eltern von zwei Kindern.
Genau, unser Sohn Eliah ist am 30.03.2020, gut ein Jahr nach der Fehlgeburt, auf die Welt gekommen und nun sind wir erneut beschenkt worden: Am 23.01.2022 ist unsere Malina geboren. Bei der ersten Schwangerschaft war ich noch nervös, jedoch ist sie komplikationslos verlaufen und bis auf die anfängliche Übelkeit hatte ich bis zum Schluss kaum Beschwerden. Bei der zweiten Schwangerschaft hatte ich durch unseren Sohn zudem die beste Ablenkung, die man sich wünschen kann. Seinetwegen war ich allgemein positiver gestimmt und habe mir immer wieder gesagt, dass auch dieses Mal alles gut gehen wird.
Wolltet Ihr beide den von Anfang an gemeinsam Kinder bekommen?
Nicht ganz. Ich selbst wollte schon immer Mutter werden, und mein Wunsch war es, zwei Kinder zu haben. Bei Marco war das jedoch ganz anders. Er hatte bereits einen Sohn und wollte nach der Trennung von seiner damaligen Partnerin erstmal keine weiteren Kinder bekommen. Der Wunsch, doch noch Nachwuchs in die Welt zu setzen, entwickelte sich bei ihm eher langsam. Der Rest ist Geschichte: Jetzt haben wir zwei Kinder, einen Schutzengel im Himmel und könnten nicht glücklicher sein.
Die Vision der VivoSensMedical ist es, die Diagnostik für die Frauengesundheit zu verbessern und neue Standards für die Gynäkologie, Reproduktions- und Sexualmedizin zu setzen. Das Leipziger Unternehmen hat aufbauend auf 40 Jahren medizinischer Forschung eine Plattformtechnologie für die individuelle Diagnostik auf Basis des Biomarkers Körperkerntemperatur entwickelt und mit OvulaRing sein erstes Produkt im Bereich Frauengesundheit auf den Markt gebracht. OvulaRing ist ein zertifiziertes Medizinprodukt und als solches klinisch validiert und erfüllt die strengen Anforderungen an Qualität und Datenschutz. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) sowie durch die Stadt Leipzig gefördert. OvulaRing wurde im Rahmen eines EXIST Gründerstipendiums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt.
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