Zweites Erfurter Energiespeichertage Spezial widmet sich Wärmespeichern in der Wohnungswirtschaft. Für diese gibt es auch umfangreiche Fördermittel
Das Erfurter Energiespeichertage Spezial greift am 7. April 2022 eines der drängendsten Probleme auf, die es derzeit in Deutschland gibt und das so auch von der neuen Bundesregierung formuliert wurde: Wie kann man energieeffizientes Bauen mit bezahlbarem Wohnraum verbinden?
Energetisch sinnvoll bauen kann man, wenn Energie gebäudenah erzeugt, gespeichert und verbraucht wird. Dafür wird die neue Bundesregierung eine Photovoltaik-Pflicht erlassen, die bei Neubauten oder Dachsanierungen gilt. Nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) kann dieser Strom auch für Wärmezwecke verwendet werden, etwa zum Antrieb von Wärmepumpen oder aber für Power-to-Heat, also das Aufheizen von Pufferspeichern mit elektrischem Strom.
Auch Speichermöglichkeiten für Wärme sind Themen des Erfurter Energiespeichertage Spezial. Beleuchtet werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Speicherung, aber auch, wie diese gefördert werden können.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude bietet hier viele Mittel zur Auswahl. Zuschüsse, etwa zur Neuinstallation oder zur Aufrüstung von Speichermöglichkeiten, können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden, über Kredite bei der KfW. All diese Programme waren nicht vom Förderstopp der KfW-Programme für Neubau und Sanierung im Januar 2022 betroffen. Sie laufen unvermindert weiter.
Gerade die Wohnungswirtschaft kann über diesen Hebel Wohnraum bezahlbar machen. Denn wenn die Nebenkosten so gering wie möglich ausfallen, wird das gesamte Mietpaket bezahlbar. Erste Wohnungsbaugesellschaften haben ihre Wohngebäude inzwischen so effizent errichtet, dass Heizungsnebenkosten gar nicht mehr erhoben werden. Die Kosten für das Messen der verbrauchten Wärmemengen wären schlichtweg höher als die zu berechnende verbrauchte Energie. Solche Lösungen, etwa im Passivhausstandard, funktionieren nur mit Wärmespeichern.
Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, wird das Erfurter Energiespeichertage Spezial um 18 Uhr eröffnen. Dr. Tobias Wätzel, Wissenschaftlicher Leiter der HySON gGmbH in Sonneberg, wird in seiner Keynote über „Die unentbehrliche Rolle der verschiedenen Speichertechnologien für die Wärmewende“ sprechen. Heiko Lüdemann, Bereichsleiter Eis Energiespeichersysteme der Viessmann Deutschland GmbH, wird eben jene Systeme vorstellen. Gunar Schmidt, Geschäftsführer der Stadtwerke Energie Jena Pößneck GmbH, zeigt die Zusammenarbeit in der Energie- und Wohnungswirtschaft am Beispiel des „Smarten Quartiers Jena Lobeda“. Im Anschluss an diese Vorträge folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kommt der Wärmemarkt dank Speichertechnologien in Schwung?“
Die gesamte Veranstaltung wird live im Internet gestreamt und anschließend für Interessenten über die Webseite www.erfurter-energiespeicher-tage.de abrufbar sein. Anmeldungen sind hier möglich: https://www.erfurter-energiespeicher-tage.de/fachkongress/anmeldung-2-gespraech-eest-spezial/
Am 14. und 15. Juni 2022 finden wieder die Erfurter Energiespeichertage statt – als Kongress mit begleitender Fachausstellung. Sie bündeln alle Inhalte der vorangegangenen Spezial-Veranstaltungen und bieten ein Podium für die einzelnen Themen. Derzeit arbeiten die Veranstalter an der Themensetzung, die alle Bereiche von Speichern in Wärme, Mobilität und Stromversorgung abdecken wird.
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