Ambulantes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) des Göppinger Christophsbads (CB) startete Anfang April im Zentrum der Göppinger Innenstadt – Dr. André Bönsch leitet das Team in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie
Oliver Stockinger, Geschäftsführer der Klinikgruppe Christophsbad und Geschäftsführer des MVZ ist sehr zufrieden, Herrn Dr. Bönsch für diese Aufgabe gewonnen zu haben. Im MVZ biete man eine ambulante Basisversorgung für die Bevölkerung an. Ein großer Vorteil sei die Vernetzung mit dem CB bei sehr schwierigen Krankheitsbildern, wo gegebenenfalls ein CT (Computertomographie) oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) gemacht werden und weiterbehandelt werden könne. „Jeder kann kommen“, sagt Bönsch, der neben den Sprechzeiten auf die offene Sprechstunde verweist
Die Vernetzung mit anderen Fachdisziplinen sei essentiell, da Neurologie und Psychiatrie Querschnittsdisziplinen seien. So gebe es Schnittmengen etwa mit der Orthopädie bei Wirbelsäulenbeschwerden, Schnittmengen mit Gynäkologen bei Frauen mit Multipler Sklerose und anderen Erkrankungen im Bereich der Neurologie und Psychiatrie, die schwanger sind, oder Schnittmengen mit der Kardiologie der Alb-Fils-Kliniken und mit niedergelassenen Kardiologen, da Psychopharmaka auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben können. Netzwerke und Zusammenarbeit mit den Unikliniken Ulm und Tübingen bei unklaren Krankheitsbildern gehören für das MVZ zum Standard.
Die Entwicklung im Gesundheitswesen gehe in Richtung medizinische Versorgungszentren mit dem Ziel, eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen, sagt Bönsch, der damit seine Entwicklung vom Einzelkämpfer zum Ärztlichen Leiter des MVZ mit insgesamt fünf sehr erfahrenen Fachärzten, welche zuvor in der ambulanten und stationären Versorgung in der Neurologie des Christophsbades tätig waren, umschreibt. Am Beispiel eines Kopfschmerzpatienten erläutert er den möglichen Weg ins und im MVZ.
Ein Patient sehe das Arztpraxis-Schild am Gebäude, komme dann in den ersten Stock und vereinbare einen Termin. Man könne sich auch per e-Mail anmelden oder, was häufiger sei, über den Hausarzt in die Praxis vermittelt werden. Bei der Anamnese und Diagnostik geht es dann darum, eine sekundäre Krankheit wie Tumor oder Entzündung auszuschließen oder zum CT oder MRT weiterzuleiten. In diesem Falle könne sich beispielsweise eine einfache individuelle Therapie im MVZ anschließen mit Entspannungsverfahren, regelmäßiger Bewegung und Lebensstilveränderungen. Bei Entspannungsverfahren gehöre eine Zusammenarbeit etwa mit der VHS oder mit privaten Anbietern zum Netzwerk des MVZ, so Bönsch.
Zitat
„Ein Vorteil der Vernetzung ist die Weiterleitung an die Klinik CB bei schwierigeren Krankheitsbildern.“ Dr. André Bönsch, Leiter des MVZ
Infos
MVZ ist die Abkürzung des Begriffes Medizinisches Versorgungszentrum, in dem verschiedene ärztliche Fachdisziplinen zusammenarbeiten. Ein Team aus Ärzten und medizinischen Fachangestellten unter der Leitung von Dr. André Bönsch ist im MVZ in der Marktstraße 16 Ansprechpartner bei einer Diagnose und einer ambulanten Behandlung in den Fachbereichen Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Außer den Sprechzeiten gibt es eine offene Sprechstunde und von der KV können über die Terminservicestelle Notfalltermine vergeben werden.
Leistungsspektrum des MVZ
Die Schwerpunkte des MVZ liegen auf einer Vielzahl von Erkrankungen im psychiatrischen Bereich (beispielsweise Suchterkrankungen, Depressionen, Angsterkrankungen, Essstörungen, Schlafstörungen und Persönlichkeitsstörungen) und im neurologischen Bereich (beispielsweise Sturzursachen, Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, entzündliche Erkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, Muskelerkrankungen und Folgen von Schlaganfällen und Hirnblutungen).
Ultraschall, Laboruntersuchungen, test-psychologische Verfahren oder Demenzscreening gehören unter anderem zu den diagnostischen Verfahren.
Dr. André Bönsch
ist Ärztlicher Leiter des MVZ im Zentrum der Stadt Göppingen in der Göppinger Marktstraße 16, das seit April geöffnet hat. Der 56-Jährige ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin. Seine Ausbildung hat er an der Universität Ulm erhalten und während seines Studiums als ausgebildeter Krankenpfleger gearbeitet. Außer seiner Tätigkeit im MVZ ist er als Gutachter für Gerichte tätig und hat eine Mitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Begutachtung (DGNB).
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