Gesundheit & Medizin

Angst vor Ungewissheit – bereits über 1.200 Vertriebene versorgt

Seit über zwei Jahren sind der DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V. und vor allem seine ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Dauereinsatz: zunächst waren alle Ressourcen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gefordert, letztes Jahr die Naturkatastrophe im Ahrtal, und nun folgt die humanitäre Krise aufgrund des bewaffneten Ukrainekonflikts.

Vor genau 14 Tagen, am 23.03.2022, kamen die ersten Hilfesuchenden in der dm-arena der Karlsruher Messe in Rheinstetten an. Inzwischen wurden über 1.200 Personen vor Ort aufgenommen, registriert und betreut. Der jüngste Bewohner war gerade mal vier Wochen alt. Bis dato versorgt das DRK mit über 200 haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften rund um die Uhr die Bewohner mit allen grundlegenden Dingen, wie Hygienesets, Kleidung, Nahrung und vielem mehr. Doch die großen Herausforderungen für die Helferinnen und Helfer vor Ort sind nicht die eigentlichen Aufgaben, die es zu erledigen gilt.

Eine Helferin fasst ihr bisherigen Erfahrungen zusammen:

„Im Gespräch mit den Menschen, meist durch ehrenamtliche Dolmetscher begleitet, zeigt sich die Angst vor der Zukunft in den Augen der Menschen: Was passiert nun mit mir und meinen Kindern? Wo werden wir leben? Werden wir dauerhaft hier unterkommen können, bis wir wieder zurück in unsere Heimat können? All diese Fragen können wir vom DRK zum Teil nicht beantworten, geben aber unser bestes, die wenigen Tage, die die Bewohner bei uns in der dm-arena leben, so angenehm wie möglich zu gestalten.“

Die dm-arena wurde im Rahmen einer außergewöhnlichen Einsatzlage nach dem Katastrophenschutzgesetz kurzfristig zur temporären Unterkunft ausgestattet und koordiniert die Weiterfahrten der Vertriebenen in die jeweiligen Landkreise für eine längerfristige Unterbringung.

„Noch sind wir trotz der bereits über 1.200 registrierten und versorgten Bewohner nicht an unsere Kapazitätsgrenze gestoßen, was für unsere Bewohner enorme Vorteile verschafft. Die Kinder haben genügend Platz ihren Bewegungsdrang auszuleben, während die Erwachsenen in den Gemeinschaftsräumlichkeiten bei einem Tee zusammensitzen können. So kann sich jeder individuell in sein Zimmer zurückziehen, um etwas Privatsphäre zu haben oder in der Gemeinschaft die schrecklichen Erlebnisse, die hinter den Vertriebenen liegen, mit anderen zu teilen.“ berichtet Lisa Gruber, Referentin der Geschäftsführung und zuständige Einrichtungsleiterin des DRK-Kreisverbands Karlsruhe e.V.. „Wir erleben hier vor Ort viele traumatisierte Menschen, meist Frauen, die Ihre Männer zurücklassen mussten, und sind deswegen froh, diesen Menschen für wenige Tage einen sicheren Halt und auch ein Stück Hoffnung geben zu können. „Besondere Momente erleben wir, wenn sich auf der Flucht Familien oder Freunde verloren haben und sich dann in Karlsruhe, bei uns, wieder zusammenfinden – das sind sehr emotionale Erlebnisse für uns.“ so Gruber weiter.

Einen besonderen Dank möchten wir allen helfenden Händen aussprechen. Ohne den unermüdlichen Einsatz unserer HelferInnen, könnten wir unserem ureigenen Sinn und Entstehen des DRKs mit all seinen Werten und Leitgedanken, die in diesen Stunden überall in Europa gefordert sind, nicht aufrechterhalten.

Möchten Sie uns unterstützen? In der dm-arena werden dringend Kinderwagen und Buggys benötigt. Inzwischen wurden bereits über 30 Kinderwagen ausgegeben und unser Lager schrumpft zusehends. Haben Sie noch einen funktionstüchtigen Kinderwagen oder Buggy, den Sie uns spenden möchten? Dann können Sie diesen täglich zwischen 08:00 – 14:00 Uhr im Foyer der dm-arena abgeben. Anfahrt über Parkplatz P1. (Adresse: dm-arena, Messeallee 1, 76287 Rheinstetten)

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir andere Dinge nicht annehmen können. Möchten Sie uns finanziell unterstützen? Dann freuen wir uns auf Ihre Spende auf das folgende Konto:

Kontoinhaber: DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V.
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BIC: GENODE61KA1
Spendenzweck: Flüchtlingshilfe

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