Gesundheit & Medizin

Chirurgisches Equipment für Kyjiw

Die Kliniken des Landkreises Lörrach kommen einem Hilferuf aus Kyjiw (Kiew) nach und spenden OP-Materialien für die Behandlung von Kriegsverletzungen.

Oft können Knochenbrüche mit einem einfachen Gips versorgt werden. Bei schweren Verletzungen mit offenen Wunden ist jedoch ein operativer Eingriff notwendig, bei dem sogenannte Fixateure, also externe Haltevorrichtungen zum Einsatz kommen können. Zwei solche Fixateur-Sets haben die Kliniken des Landkreises Lörrach vergangenen Freitag an eine Klinik in Kyjiw gespendet. Zustande gekommen war die Aktion durch die Vermittlung von Dr. Felix Rutkowski, der zeitweise als Internist im Lörracher Kreiskrankenhaus tätig war und den Hilferuf seiner ehemaligen Kollegen aus dem Städtischen Krankenhaus Kyjiw dorthin weitergeleitet hatte.

Engagement der Unfallchirurgie

Chefarzt Winfried Reichert und die leitende Oberärztin der Unfallchirurgie, Dr. Sarwiga Riem, haben sich dem angenommen und die Spendenaktion organisiert. „Wir sind sehr froh, hier in Frieden und Freiheit zu leben. Daher haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir einen kleinen Beitrag leisten. Wir wissen, dass die Fixateure effektiv genutzt werden können. So kann das schreckliche Unrecht, das die Menschen in der Ukraine erleiden, wenigstens etwas gelindert werden“, so Dr. Riem.

Material für bis zu 70 Patienten

Die Unfallchirurgie konnte zwei verschiedene Fixateur-Sets organisieren, mit denen Verletzungen an allen Gliedmaßen in jedem Alter versorgt werden können. Es fehlten aber noch ausreichend Stabschrauben, welche direkt in den Knochen angebracht werden. Durch die Unterstützung der Geschäftsführung konnten diese eingekauft werden. So können nun bis zu 70 Patienten mit dieser Spende behandeln werden. „Wir sind froh, dass wir den Menschen in der Ukraine, die unter diesem Krieg leiden, zumindest etwas Hilfe leisten können. Gerade in diesen Zeiten sehen wir, dass jede Hilfe, egal wie klein oder groß sie erscheinen mag, gebraucht wird,“ Geschäftsführer Armin Müller über das Engagement aus den Reihen der Kliniken.

„Ich bedanke mich von ganzem Herzen für die Spendenaktion. Ich sehe Ihr Engagement nicht nur als Unterstützung der ukrainischen Kollegen, die unter schweren Bedingungen medizinische Hilfe leisten und real Menschenleben retten, sondern auch als Ausdruck Ihrer Solidarität mit dem Ukrainischen Volk in seinem Kampf für die Freiheit der Ukraine“, so Dr. Rutkowski.

Spende bereits unterwegs zum Städtischen Krankenhaus in Kyjiw

Nach der Zusammenstellung und sterilen Aufbereitung aller notwendigen Komponenten fand die Übergabe der Fixateur-Sets durch Chefarzt Reichert und Dr. Riem an Dr. Rutkowski am frühen Freitagabend statt. Der Zentralverband der Ukrainer in Deutschland (ZVUD) e.V. übernahm ab Stuttgart den Transport in die Ukrainische Hauptstadt, noch am Sonntag haben die Fixateure Berlin nach Kyjiw verlassen.

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