DAV-Wirtschaftskonferenz: Situation der Apotheken wird 2022 schwieriger
„Wir kommen im Jahr 2022 zurück in den Normalbetrieb, der vor allem von der Arzneimittelversorgung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung geprägt ist. Der Anteil der Apotheken an den Leistungsausgaben der Krankenkassen ist langfristig rückläufig und liegt nur noch bei 1,9 Prozent. Zugleich machen aber steigende Energiekosten, die Inflation und wachsende Personalausgaben aufgrund neuer Tarifabschlüsse den Apotheken zu schaffen. Die Politik muss das im Blick haben. Die Betriebe müssen von Bürokratie entlastet werden, zum Beispiel im Bereich der Hilfsmittelversorgung. Sie brauchen mehr wirtschaftliche Sicherheit und ordnungspolitische Stabilität.“ Mit der bevorstehenden Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen und des E-Rezeptes würden die Apotheken mit Hochdruck daran arbeiten, auch künftig eine hochwertige Versorgung sicherzustellen, so Hubmann. Dass die Zahl der Apotheken weiter zurückgehe, mache diese Aufgabe nicht einfacher.
Die Zahl der Apotheken ist im 1. Quartal 2022 mit 18.362 Betriebsstätten auf einem neuen Tiefstand angekommen. Die Zahl der Beschäftigten ist 2021 leicht auf 159.783 Frauen und Männer gesunken. Der Netto-Gesamtumsatz in den Apotheken stieg 2021 um 5,5 Prozent auf 59,93 Mrd. Euro. Dazu kamen einmalige Sonderumsätze für Corona-Leistungen (u.a. Impfzertifikate, Impfstofflogistik, Bürgertests) in Höhe von 2,5 Mrd. Euro. Eine durchschnittliche Apotheke erwirtschaftete 2021 einen Netto-Umsatz von 3,1 Mio. Euro und erreichte ein Betriebsergebnis von 211.000 Euro. Ein Drittel davon ist pandemiebedingter Sonderertrag, der 2022 wegfällt. Angesichts der steigenden Kosten ist für 2022 ein Betriebsergebnis zu erwarten, das nominal auf dem Niveau des Jahres 2014 liegt.
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