Maschinenbau

Diese Frauen rocken einen Maschinenbaubetrieb

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High-Tech statt Strickclub: Starkes Mutter-Tochter-Team bei Flexitex 

Carmen Uhlmann hatte 2005 die Idee, Maßanzüge für Roboter zu fertigen. Sie schützen die empfindliche Technik vor Schmutz, Hitze und anderen Umwelteinflüssen. „Kleine Mengen und Spezialanwendungen sind die Nische, in der man sich in Deutschland behaupten kann“, ist der Textilexpertin klar. Bis heute ist die 68-Jährige der strategische Kopf der Flexitex GmbH in Augustusburg.

Ihre Tochter Claudia Ebert ist Leiterin für Vertrieb und Marketing im mittelsächsischen Familienunternehmen. Auch das weitere Team ist fast durchweg weiblich: Damen- und Herrenmaßschneiderinnen, gelernte Näherinnen, Industrienäherinnen. Alles hervorragendes Fachpersonal. „Auch wenn wir hier fast nur Frauen sind – wir sind kein Strickclub“, sagt Carmen Uhlmann. „Was wir hier machen, ist hochprofessionell. Unsere Kunden sind Experten in hochtechnischen Bereichen. Wir wissen genau, was wir tun – wir werden nach unserem technischen Know-how bewertet.“

Gemino: Macherinnen im Maschinenbau

Heike Domaratius übernahm 2016 das Familienunternehmen von ihrer Mutter Vera, die die Firma 1991 gegründet hatte. „Meine Mutter ist eine Macherin und geborene Unternehmerin“, erzählt die Geschäftsführerin. Für die erfolgreiche Nachfolge in der Geschäftsleitung der Gemino Maschinenbau GmbH aus Mühlau wurde Heike Domaratius 2018 mit dem Sächsischen Meilenstein ausgezeichnet. Die hochmodernen CNC-Bearbeitungszentren der Gemino Maschinenbau GmbH zerspanen unterschiedlichste Materialien – vom Kunststoff bis zum Stahl.

Die junge Unternehmerin ist seit Kindheitstagen in das Geschäft hineingewachsen. „Wenn meine Eltern am Wochenende in der Firma arbeiteten, war ich dabei. Ich habe in die Produktion geschaut und so ein feines Gespür für den Maschinenbau entwickelt. Bei uns kommt es auf den Mikrometer an – unsere Kunden schätzen diese Präzision.“

Metrom: Tüftler-Gene über Generationen

Susanne Witt ist Wirtschaftsingenieurin für Maschinenbau. 2016 übernahm sie nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters gemeinsam mit ihrem Mann die Firma metrom – Mechatronische Maschinen GmbH in Hartmannsdorf. Als Leiterin eines der führenden Unternehmen im Maschinenbau-Engineering hat die Mutter von zwei Kindern alle Hände voll zu tun. Oft gilt es, viele gleichzeitig anfallende Aufgaben zu koordinieren – doch das fällt ihr leicht. Die junge Frau leitet das Unternehmen familiär und auf Augenhöhe. Das Mitspracherecht der Angestellten ist ihr wichtig: „Nur wenn jeder Kopf frei denken kann, kommen wir gemeinsam voran. Ich kann mich auf das Know-how meiner Mitarbeiter verlassen. Jeder hat sein Steckenpferd.“

Manche der Maschinen, die von metrom hergestellt werden, erinnern an Raumschiffe oder Spinnen. Auch wenn die patentierten parallelkinematischen 5-Achs-Maschinen mit Weltall und Tierwelt wenig zu tun haben, finden sie weltweit Absatz. Für den Erfolg des Unternehmens spielen nicht nur Innovationen eine entscheidende Rolle, sondern auch die Vernetzung mit anderen Maschinenbauunternehmen in der Region Mittelsachsen. Kurze Lieferwege und eine schnelle Optimierung von Maschinenteilen ist ein Wettbewerbsvorteil, den Torsten Schwaar, der Bruder von Susanne Witt, und seine Firma millfax gerne in gemeinsamen Projekten nutzen.

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Instituten der Region bei Forschungs- und Pilotprojekten hat einen hohen Stellenwert. Im Foyer bezeugen zahlreiche Urkunden die Expertise des Unternehmens: 2019 wurde metrom mit dem „IQ Innovationspreis Mitteldeutschland“ ausgezeichnet.

Austausch unter Gleichgesinnten als Schlüssel zum Erfolg

Kommunikation ist für die Unternehmenslenkerinnen im Maschinenbau essenziell. So trifft sich Heike Domaratius von Gemino regelmäßig mit Sandra Koch, Geschäftsführerin der Koch Maschinenbau GmbH, und Susanne Witt von metrom aus dem mittelsächsischen Hartmannsdorf zum Erfahrungsaustausch.

Mittelsachsen – mein Platz zum Wachsen

Für Kind & Co. finden sie als moderne Unternehmenslenkerinnen ebenfalls Zeit – weil es ihnen am Herzen liegt. Ein Hoch auf die Unternehmensmütter!

Im Landkreis Mittelsachsen herrschen beste Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ermöglicht wird das zum Beispiel durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Ganztagesbetreuungsangeboten im Kindergartenalter. Die Erwerbsquote ist zu 98 % ausgeglichen – das heißt, auf 100 berufstätige Männer kommen in Mittelsachsen 98 arbeitende Frauen. Deutschlandweit liegt dieser Wert bei nur etwa 90 Prozent – hier hat der Landkreis im Herzen von Sachsen eindeutig die Nase vorn.

Über Landratsamt Mittelsachsen, Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung

Die Nachhaltigkeitsregionsregion Mittelsachsen bietet mit ihrer zentralen Lage und erstklassiger Infrastruktur sowie mehr als 80 Gewerbegebieten optimale Bedingungen für Unternehmen. Ein enges Netz an berufsbildenden Einrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten lässt hier den Wunsch von Kind und Karriere Wirklichkeit werden und legt gleichzeitig den Grundstein für marktgerecht ausgebildete Fachkräfte. Und noch eine Besonderheit gibt es hier: gleich zwei Hochschulen vermitteln fundiertes Wissen in zukunftsorientierten Studiengängen – von Elektromobilität bis Photovoltaik.

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