Emmy Noether-Gruppe für Dr. Dr. Schommers
Die HIV/AIDS-Pandemie hat seit Ihrem Bekanntwerden mehr als 35 Millionen Opfer gefordert. Weltweit sterben von aktuell 38 Millionen Infizierten etwa 700.000 Menschen jährlich. Trotz wirksamer Therapien gelingt es nicht, die Pandemie einzudämmen. Daher ruhen große Hoffnungen auf neuen Antikörpern gegen HIV, die intensiv erforscht werden. Diese Antikörper könnten Patientinnen und Patienten zukünftig als Therapie oder zur Prophylaxe gegeben werden. Außerdem ist aktuell eine neue Generation an HIV-Impfstoffen in der Erprobung, die solche Antikörper hervorrufen sollen.
Die in der Klinik I für Innere Medizin angesiedelte, translational forschende Emmy Noether-Nachwuchsgruppe von Dr. Dr. Schommers entwickelt neue Methoden, um Resistenzen gegenüber Antikörpern in HIV-infizierten Patienten zu identifizieren sowie vorherzusagen. Das geplante Projekt ist daher von großer Bedeutung für zukünftige Therapien von HIV-Patienten mit breit neutralisierenden Antikörpern. Zudem kann es entscheidend dabei helfen, zukünftige HIV-Impfungen, die schützende anti-HIV Antikörper induzieren sollen, zu verbessern und deren Wirksamkeit vorher zu sagen. Neben den Laborarbeiten wird sich die Arbeitsgruppe des Wissenschaftlers auch um die Verbesserung der klinischen Anwendbarkeit von Antikörper-Therapien gegen Infektionskrankheiten wie HIV oder COVID-19 kümmern. „Antikörper haben bereits die Therapie von Krebs und Autoimmunerkrankungen revolutioniert. Eine ähnliche Revolution merken wir gerade in der Bekämpfung und Prävention von Infektionserkrankungen wie beispielsweise COVID-19. Mit der Hilfe der Förderung der DFG im Rahmen des Emmy Noether-Programms hoffen wir, auch die Anwendbarkeit von Antikörpern gegen HIV zu verbessern“, so Dr. Dr. Schommers.
Das renommierte Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft eröffnet herausragend qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren (nach erfolgreicher Zwischenevaluation nach dem dritten Jahr) für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. Für eine erfolgreiche Bewerbung müssen die Forschenden neben einer herausragenden Promotion auch exzellente Veröffentlichungen vorweisen können, sodass sie auch international bereits in ihrem Fachgebiet sichtbar sind. Die Mittel werden zunächst für drei Jahre bewilligt und für drei weitere Jahre in Aussicht gestellt.
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