Fahrzeugbau / Automotive

Internationale Automobilmärkte im ersten Quartal unter Druck

Die internationalen Automobilmärkte haben im ersten Quartal dieses Jahres mehrheitlich deutliche Rückgänge verzeichnen müssen. Weiterhin bestimmen Einschränkungen entlang der automobilen Wertschöpfungsketten die Versorgungslage auf den Automobilmärkten. Verschärft wird die aktuelle Lage zudem durch den von Russland initiierten Angriffskrieg in der Ukraine. Während der chinesische Markt nach den ersten drei Monaten ein kleines Wachstum verzeichnen konnte, ging der Absatz in Europa (EU27, EFTA & UK) und in den USA jeweils zweistellig zurück. In Japan und in Brasilien wurden ebenfalls deutliche Rückgänge verbucht. Indien beendete das erste Quartal knapp unter Vorjahresniveau. In Russland brach der Absatz von Neufahrzeugen nach Kriegsbeginn ab Ende Februar deutlich ein.

Auf dem europäischen Pkw-Markt wurden im Zeitraum Januar bis März gut 2,8 Mio. Neufahrzeuge zugelassen, etwa 11 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Die fünf großen europäischen Einzelmärkte lagen alle im Minus: Während im Vereinigten Königreich (-2 Prozent) und in Deutschland (-5 Prozent) einstellige Rückgänge verbucht wurden, waren die Abschläge in Spanien (-2 Prozent), Frankreich (-17 Prozent) und in Italien (-24 Prozent) deutlicher. Im März wurden in Europa mit 1,1 Mio. fabrikneuen Pkw knapp 19 Prozent weniger als im Vorjahresmonat zugelassen.

Auf dem US-Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) wurden im ersten Quartal 16 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Der Absatz von Light Trucks (-14 Prozent) entwickelte sich dabei etwas weniger schwach als der Absatz von Pkw (-22 Prozent). Im März betrug das Marktvolumen 1,2 Mio. Light Vehicle – das sind 22 Prozent weniger als im März des Vorjahres.

Der chinesische Pkw-Markt konnte in den ersten drei Monaten des Jahres entgegen dem internationalen Trend leicht zulegen: 5,5 Mio. verkaufte Neufahrzeuge bedeuten ein Plus von knapp 9 Prozent. Im März ging der Absatz im Zuge erneuter Corona-Lockdowns allerdings um gut 1 Prozent auf 1,8 Mio. Pkw zurück.

In Japan ist der Absatz von fabrikneuen Pkw im bisherigen Jahresverlauf um gut 17 Prozent auf ein Volumen von 1,0 Mio. Fahrzeugen zurückgegangen. Im März lag der Absatz mit 426.400 Pkw 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau – es war der neunte Monat mit negativer Wachstumsrate in Folge.

Der russische Light-Vehicle-Markt ist im ersten Quartal eingebrochen: 277.300 verkaufte Fahrzeuge bedeuten ein Minus von 29 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen und Unsicherheiten ist der Absatz erheblich zurückgegangen.

Der Absatz auf dem indischen Pkw-Markt lag in den ersten drei Monaten des Jahres knapp unter dem Vorjahresniveau (-1 Prozent). Insgesamt wurden in Indien 920.700 Pkw verkauft. Im März ging der Absatz um 4 Prozent auf 279.500 Pkw zurück.

Auf dem brasilianischen Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Duty) wurden im ersten Quartal 375.500 Fahrzeuge neu zugelassen, knapp 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat wurden 135.400 Light Vehicle an die Kunden gebracht, 24 Prozent weniger als im März des Vorjahres.

Angesichts einer Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren dürfte es auch in den kommenden Monaten zu Auswirkungen auf die internationalen Automobilmärkte kommen. Neben Engpässen bei Vorprodukten und angespannten Logistik- und Lieferketten, sind dazu mögliche neue und zusätzliche Corona-Lockdowns in China sowie der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine zu zählen. Daher bleibt der Ausblick mit großen Unsicherheiten behaftet.

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