Kleine Sala endlich auch für Besucher:innen zu sehen
Bisher war Sala für das Publikum nicht zu sehen. Zwergflusspferde (Choeropsis liberiensis) kommen im tropischen Westafrika (Elfenbeinküste, Guinea, Liberia und Sierra Leone) vor. Dort leben sie in dichten, feuchten Regenwäldern. Im Zolli verbringen die Tiere die kalte, trockene Jahreszeit deshalb vorwiegend im angenehm warmen und feuchten Winterstall mit auf 22 Grad Celsius beheiztem Bassin. Nur bei Sonnenschein sind sie mittags kurz auf der Aussenanlage. Die Innenanlage ist für Besucher:innen nicht einsehbar. Erst jetzt – wenn die Temperaturen stimmen – kann das Jungtier zusammen mit ihrer Mutter Ashaki (17) auf der Aussenanlage beobachtet werden. Die wärmeliebenden Zwergflusspferde liegen gerne in der Sonne. Allerdings ist ihre Haut anspruchsvoll. Im dichten tropischen Wald sind die Tiere kaum der Sonne ausgesetzt. Die äusserste Hautschicht ist dünn und trocknet leicht aus. Drüsen sondern bei starker Sonneneinstrahlung einen salzigen Schleim ab. Dieser verhindert, dass die Haut spröde wird. Damit ihre Haut schön geschmeidig bleibt, müssen die Tiere täglich Baden oder regelmässig abgespritzt werden.
Gutes Geburtsgewicht, aber weniger Appetit
Sala wog bei Geburt gute 6.4 Kilogramm. Danach nahm sie aber weniger schnell zu als ihre Geschwister in den Jahren zuvor. Dieser Umstand bereitete den zuständigen Tierpflegenden sowie Zoo-Kurator Adrian Baumeyer zunächst etwas Sorge. Ein Vergleich mit den seit Jahren gesammelten Daten aus dem Zolli sowie denjenigen aus dem Zoological Information Management System (ZIMS) von Zoos weltweit zeigte jedoch, dass sich Salas Gewicht in einer normalen Bandbreite entwickelte. Es waren ihre Geschwister, die eher an der oberen Grenze der Skala lagen. Heute ist Sala über 30 Kilogramm schwer, putzmunter und frisst schon genüsslich Salat und Gemüse. Nur noch zwischendurch trinkt sie Muttermilch.
Erst spät von der Wissenschaft beschrieben
Zwergflusspferde sind scheu und leben im dichten Wald verborgen als Einzelgänger oder in Mutter-Kind-Verbänden. Deshalb wurden sie erst spät von der Wissenschaft beschrieben. Bis ins neunzehnte Jahrhundert war die Art ausserhalb ihres Verbreitungsgebietes kaum bekannt. An deren Beschreibung war auch ein Schweizer Zoologe – Dr. Johann Büttikofer (1850 bis 1927) – beteiligt. Er nahm zwischen 1879 und 1887 an zwei Expeditionen nach Liberia teil, um in den mehrheitlich unerforschten Waldregionen zoologische Exemplare zu sammeln. Auf diesen Reisen machte er erste Freilandbeobachtungen vom Zwergflusspferd. Seine Aufzeichnungen werden in Fachkreisen bis heute geschätzt.
In der Natur bedroht
Zwergflusspferde sind in ihrer Heimat bedroht. Ihr Lebensraum, der Regenwald, wird abgeholzt und die Tiere werden wegen ihres Fleisches gejagt. Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist das Zwergflusspferd als «stark gefährdet» aufgeführt. Der Populationstrend ist abnehmend.
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