Kulturelle Teilhabe und gesellschaftliche Mitbestimmung junger Menschen
In den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung engagieren sich jährlich über 2.500 Freiwillige ab 15 Jahren, in ganz Deutschland, in Einrichtungen der Kultur, Bildung und des politischen Lebens: in Theatern, Musikverbänden, Gedenkstätten, Jugendkunstschulen, Museen, Medienzentren, Spielmobilen, Bibliotheken, Schulen oder Kunst- und Kulturvereinen.
So gratuliert Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ): „Danke – der BKJ, allen in der BKJ Beschäftigten und Engagierten und den ihr angeschlossenen Institutionen für das in der Vergangenheit Geleistete und den unermüdlichen Einsatz, mit dem Sie sich an der Weiterentwicklung der Freiwilligendienste beteiligen! Danke – Ihnen, liebe Freiwillige, dass Sie sich die Zeit nehmen, Kultur und Gesellschaft mitzugestalten und für die vielfältigen kulturellen Impulse, die gerade in der Pandemie so wichtig sind! Ich trete daher mit Ihnen auch in Zukunft dafür ein, freiwilliges Engagement und seine Strukturen zu fördern und weiter zu entwickeln.“
Die Relevanz dieses freiwilligen Engagements hat in den 20 Jahren nichts an Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil.
„Wir leben in Krisenzeiten, erst die Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine. Junge Menschen sorgen sich um ihre Zukunft. Auch wenn wir auf vieles keine verlässliche Antwort wissen, erlaubt es der Freiwilligendienst, Perspektiven zu eröffnen, um sich über das Weltgeschehen im Allgemeinen und die persönliche Lebens- und Berufsplanung im Besonderen Gedanken machen zu können“, so Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, Vorsitzende der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, dem Dachverband für Kulturelle Bildung in Deutschland, der zugleich Zentralstelle für die Freiwilligendienste Kultur und Bildung ist. Der Freiwilligendienst sei zudem eine sehr gute Möglichkeit „um sich klar zu werden, wie wichtig es ist, sich für sich und andere einzusetzen. Denn so ermöglichen die Freiwilligen sich und anderen kulturelle und soziale Teilhabe und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Diese Zugewinne berichten auch die sich beteiligenden Institutionen: „Im Anne Frank Zentrum bieten wir seit Jahren Jugendlichen die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren“, erklärt Veronika Nahm, Direktorin des Anne Frank Zentrums. „Die jungen Menschen lernen dabei viel über unsere Arbeit und es hilft ihnen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in der wichtigen Phase der beruflichen Orientierung. Gleichzeitig profitieren wir von den Perspektiven der jungen Menschen. Sie bringen frische Ideen ins Team und kommunizieren mit unseren jugendlichen Besucher*innen auf Augenhöhe. Die FSJler*innen sind eine wertvolle Bereicherung für das Team des Anne Frank Zentrums.“
Die Bundesfreiwilligenvertretung der Freiwilligendienste Kultur und Bildung vertritt die Interessen der Freiwilligen. Ihnen ist es ein besonderes Anliegen, dass Freiwilligendienste für alle zugänglich und fair ausgestaltet sind. Gegenüber dem Parlamentarischen Staatssekretär im BMFSFJ sowie Abgeordneten des Deutschen Bundestages forderten sie nachdrücklich: „Freiwilligendienste sollten ins Bundesteilhabegesetz aufgenommen werden, weil das FSJ für jeden zugänglich sein sollte und damit jede*r die Chance hat, die Hilfe zu bekommen, die er oder sie braucht, ohne dass die Einsatzstellen dafür aufkommen müssen. Das wäre ein sehr wichtiger Schritt, damit z. B. Personen mit Behinderung einen besseren Zugang zum FSJ bekommen“, betont Emma Schick. Sie ist im Staatsarchiv Ludwigsburg in Baden-Württemberg engagiert. Hanna Broghammer aus Rheinland-Pfalz, aktuell im Freiwilligendienst bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz, erläutert den Anwesenden: „Wir fordern, dass sowohl der ÖPNV als auch der Fernverkehr für uns Freiwillige kostenlos ist, weil das ja auch für die Bundeswehr geht. Und unser Dienst ist nicht kleiner oder weniger wert.“ Welche weiteren Forderungen die jungen Menschen für faire Freiwilligendienste haben, zeigt der Forderungskatalog ihrer Aktionswoche „FreiwilligenFAIRdienste“ (#freiwilligenfairdienste) sowie die bundesweiten Aktionen aller Freiwilligendienste-Akteure rund um #freiefahrtfuerfreiwillige.
Über die Freiwilligendienste Kultur und Bildung – #dankefuer20jahre
Vor zwanzig Jahren startete die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) unter der Überschrift „Rein ins Leben“ das FSJ Kultur mit 125 Plätzen in fünf Bundesländern. Heute gibt es unter dem Dach der Freiwilligendienste Kultur und Bildung bundesweit ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich nach der Schulzeit oder in einer Nicht-Erwerbsphase lebensweltlich und beruflich zu orientieren und sich zeitgleich gesellschaftlich zu engagieren. 2.500 Freiwillige beteiligen sich aktuell im FSJ Kultur, FSJ Schule, FSJ Politik, FJ Beteiligung, im Deutsch-Französischen Freiwilligendienst Kultur oder im Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung. Von 2001 bis heute sind es insgesamt 27.348 Freiwillige unter 27 Jahre und seit Einführung des Bundesfreiwilligendienstes 2011 haben sich 5.425 Freiwillige im generationsoffenen Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung engagiert.
Die Freiwilligendienste Kultur und Bildung sind ein Programm der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung und der ihr im Verbund angeschlossenen 19 Träger. Die Träger organisieren Bildungstage für die Freiwilligen und unterstützen sie bei allen Fragen. Gefördert wird das Programm vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. www.freiwilligendienste-kultur-bildung.de
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 55 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdachorganisationen der Kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. www.bkj.de
Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (bkj)
Küppelstein 34
42857 Remscheid
Telefon: +49 (2191) 794390
Telefax: +49 (2191) 794389
http://www.bkj.de
Telefon: +49 (30) 484860-18
Fax: +49 (30) 484860-70
E-Mail: prautzsch@bkj.de