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Mit innovativen Projekten zum Bundesfinale

Acht Projekte haben sich beim virtuellen Landeswettbewerb Jugend forscht Baden-Württemberg durchgesetzt. Mehrere erste Plätze gab es in den Fachbereichen Physik und Technik. Die Gewinnerprojekte nehmen nun am Bundesfinale des bekannten Schüler- und Jugendwettbewerbs Ende Mai in Lübeck teil.

Mit acht Projekten tritt Baden-Württemberg beim 57. Bundesfinale Jugend forscht vom 26. bis 29. Mai in Lübeck an. Kurios dabei: Aus dem Fachbereich Physik konnten sich zwei und aus dem Fachbereich Technik gleich drei Projekte qualifizieren. „Die Qualität der eingereichten Projekte ist in diesem Jahr auf einem außerordentlichen Niveau. Da fiel der Jury die Prämierung besonders schwer “, erklärt Landeswettbewerbsleiterin Dr. Marianne Rädle die Besonderheit bei der Prämierung. „Dass Baden-Württemberg ein Tüftler- und Erfinderland ist, beweist die hohe Leistungsdichte im Fachbereich Technik“, so Rädle weiter.

Einklang von Wirtschaft und Natur

Im Fachgebiet Arbeitswelt holte sich Luise Florentine Mast (18 Jahre) vom Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch in Nagold den Landessieg. Nach aufwendigen Testreihen hat sie einen Filter für Waschmaschinen entwickelt, der verhindert, dass Mikroplastik aus der Kleidung beim Waschen in die Umwelt gelangt.

Herkömmliches Plastik ist ein Umweltproblem. Deshalb entwickelten Nathanael Daniel Strom und Roland Grimm im Schülerforschungszentrum Südwürttemberg in Tuttlingen eine umweltfreundliche Alternative. Die beiden 17-Jährigen stellten einen Kunststoff auf der Basis von Algen her. Die Jury war überzeugt und vergab für das Projekt mit dem Titel „Biopolymer auf Algenbasis“ den ersten Preis im Fachbereich Chemie.

Ordnung im System

Ziemlich chaotisch geht es teilweise in der analytischen Zahlentheorie zu. Mit seinem Projekt „Neue algebraische und topologische Strukturen auf den Multiplikativen Funktionen“ bringt Ritvij Singh (15 Jahre) vom Gymnasium Unterrieden in Sindelfingen Ordnung ins System und freut sich über den Landessieg im Fachgebiet Mathematik/Informatik.

Im Fachbereich Physik gibt es zwei Landessieger: Die 16-jährige Verona Miftari und der 15-jährige Florian Bauer vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck überzeugten die Jury mit ihrer Auswertung zur Physik des Rotationspendels. Dabei beschäftigten sie sich unter anderem mit der Frage, wie die Periodendauer und die Geschwindigkeit der Kugeln am Pendel beeinflusst werden. Viele Menschen haben schon in den engen Hals einer Flasche geblasen und damit Töne erzeugt. Doch welchen Einfluss haben eigentlich Flaschengröße und die Füllhöhe auf den erzeugten Klang? Dieser Frage ging die zweite Physik-Landessiegerin Stefanie Hövermann (18 Jahre) von der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd auf den Grund.

Technikland Baden-Württemberg: Mehrere Siegerprojekte

Auch im Fachbereich Technik vergab die Jury mehrfach den ersten Platz. Einer der Sieger ist Felix Buchta mit seinem Projekt „Training mit 3G“. Der 16-Jährige entwickelte im Jugendforschungszentrum Energie und Umwelt in Sindelfingen ein System für ein Reha-Training in Echtzeit, das auf Distanz durchgeführt werden kann. Dazu erfasst das System über Sensoren die Bewegungen und den Puls des Trainierenden. Die Daten werden an die therapierende Person in Form eines virtuellen Menschen in 3D übermittelt. Ebenfalls einen ersten Preis erhielt Nicholas Dahlke (15 Jahre) vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck. Er baute die Sternwarte Gersbach so um, dass nun eine Bedienung aus der Ferne möglich ist. Dafür arbeitete er an der Steuerung des

Sternwartendachs, konstruierte einen Teleskopdeckel mit Motor, installierte Geräte zur Wetterüberwachung und realisierte die Steuerung über eine Software.

Im Fachbereich Interdisziplinär begeisterten Jonathan Freiwald, Florian Papsdorf und Jonas Nothhelfer (alle Friedrich-List-Gymnasium in Asperg) die Jury. Für ihr Technik-Projekt „Recycling von OP-Masken“ entwickelten und bauten die 17-Jährigen eine spezielle Apparatur. Mit dieser können Bakterien, Viren und Pilze getötet sowie Schmutz aus der Maske gelöst werden. Dadurch ist es möglich, den Kunststoff Polypropylen (PP), der in den Masken steckt, zu recyceln.

Virtuelle Siegerehrung

Auch 2022 fand der Landeswettbewerb Baden-Württemberg als rein virtuelle Veranstaltung statt. Die Projektpräsentationen, die Jurierungen und die Jury-Feedbackgespräche erfolgten über die Event-Plattform „Veertly“ und die Siegerehrung am 2. April lief live gestreamt über den YouTube-Kanal der Pateninstitution experimenta. Auf der Website www.experimenta.science/… werden alle teilnehmenden Projekte des Landeswettbewerbs ausführlich vorgestellt.

„Bedanken möchte ich mich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Jugendlichen für ihre tollen Ideen und die professionelle Präsentation ihrer Projekte, aber auch bei den Betreuer- und Juroren-Teams, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz Jugend forscht zu etwas Besonderem machen“, sagt Dr. Marianne Rädle. „Herzlichen Dank auch an die Pateninstitutionen experimenta und den natec-Landesverband, die uns tatkräftig unterstützt haben und für eine reibungslose Durchführung der digitalen Veranstaltung gesorgt haben“, fasst Rädle das Zusammenwirken aller Beteiligten zusammen.

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