Energie- / Umwelttechnik

Mit weniger Flächenversiegelung bauen

Tag für Tag werden in Deutschland 58 Hektar Bodenfläche für die Bebauung als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen (Quelle: Umweltbundesamt). Umso wichtiger ist es, einerseits diese Flächen von einer Größe von mehr als 80 Fußballfeldern optimal nutzen, andererseits zumindest einen teilweisen Ausgleich für die Versiegelung zu schaffen.

Das Dach eines jeden Gebäudes kann hierzu wertvolle Beiträge leisten. Das sollten Bauherren bei jedem Neubau, aber auch bei Sanierungen und Modernisierungen berücksichtigen und mit dem zu beauftragenden Dachdecker gemeinsam planen.

Nach einer Studie (EUPD Research) sind deutschlandweit 89 % aller Ein- und Zweifamilienhäuser für die Solarnutzung geeignet. Dabei sind nur die Dach-, nicht aber die Fassadenflächen berücksichtigt. Solarmodule, die auf eine vorhandene Dachfläche aufgebaut (aufgeständert) oder in die Dachfläche integriert werden, können zur Stromerzeugung (Photovoltaik = PV) oder zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung (Solarthermie) eingesetzt werden.

Eine PV-Anlage in Verbindung mit einem Stromspeicher ermöglicht, den tagsüber erzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang nutzen zu können – sei es für den Betrieb von Haushaltsgeräten, zur Unterstützung einer Wärmepumpe oder für das Laden von E-Bike und E-Auto. Und jede PV-Anlage auf dem Dach reduziert den Bedarf an Freiflächen-Solarparks, die wiederum Agrarland verbrauchen. Solarthermie-Module tragen als Hybridlösung zu einer bestehenden Heizungsanlage dazu bei, den Primärenergieverbrauch messbar zu senken.

Da die meisten Solarmodule nach dem Fachregelwerk des Dachdeckerhandwerks mit der Dacheindeckung gleichgesetzt werden, sollten Montage und Wartung ausschließlich entsprechend qualifizierten Dachdeckerbetrieben überlassen werden. Dies kann z. B. bei Unwetterschäden maßgeblich für eine Schadensregulierung durch die Gebäudeversicherung sein.

Auch um die Schaffung von Ausgleichsflächen für die mit der Bebauung verbundenen Bodenversiegelung kümmert sich das Dachdeckerhandwerk: mit der Begrünung von Dächern. Gründächer speichern Niederschläge und geben sie verzögert wieder an die Umwelt ab. Das kann maßgeblich dazu beitragen, bei Starkregenereignissen eine Überlastung der Kanalisation zu verhindern. Zusätzlich wirkt die Verdunstungskälte wie eine Klimaanlage für das Haus – nur mit dem Unterschied, dass diese „natürliche“ Klimaanlage keinerlei Energie verbraucht. Ein weiterer Zusatznutzen der von Dachdeckern begrünten Dächern ist, dass so Minibiotope und Ausgleichsflächen direkt über der bebauten Fläche entstehen. Übrigens ist auch eine Kombination von Dachbegrünung und Solaranlagen möglich. Um die zuverlässige Abdichtung der begrünten Flächen sicherzustellen, ist auch hier die Ausführung durch Dachdecker-Fachbetriebe dringend zu empfehlen.

Gut beraten – auch durch den ausführenden Dachdecker-Innungsbetrieb – ist, wer entsprechende Förderprogramme von Bund, Ländern und oft auch von Kommunen nutzt. Wichtig: Förderungen müssen grundsätzlich vor einer Auftragserteilung beantragt werden.

Die Adressen qualifizierter Dachdecker-Innungsbetriebe gibt es bei der regionalen Dachdecker-Innung und im Internet unter www.dach-rlp.de

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.
An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Andreas Unger. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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