Neues Denkmalschutzgesetz ermöglicht mehr Erneuerbare Energien im Denkmal
In Nordrhein-Westfalen gibt es etwa 82.000 denkmalgeschützte Baudenkmäler. Hiervon sind rund 80 Prozent im Besitz privater Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer. Photovoltaik, Solarthermie und denkmalangepasste energetische Sanierung können denkmalgeschützte Gebäude wirtschaftlicher machen und zudem bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Auch wenn es die gesamte Legislaturperiode gedauert hat, bis das Gesetz heute final beschlossen wurde und am 1. Juni dieses Jahres in Kraft tritt freut sich der Vorsitzende des Landesverbands Erneuerbarer Energien (LEE) NRW, Dipl.-Ing. Reiner Priggen: „Heute ist ein guter Tag für die Erneuerbare Energien in Nordrhein-Westfalen. Insbesondere die Photovoltaiknutzung auf Denkmälern wird dadurch erleichtert. In Verbindung mit dem im Bundeskabinett beschlossenen Osterpaket, das vorsieht, dass Erneuerbare Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen, wird der Denkmalschutz hier keine pauschale Ablehnung mehr formulieren können.“
Da es derzeit etliche Projekte im Verfahren gibt, die durch den Denkmalschutz blockiert werden, begrüßt der LEE auch den Änderungsantrag der Regierungsfraktionen, die Erneuerbaren Energien direkt nach dem neuen Gesetz zu behandeln. „Der furchtbare Krieg in der Ukraine führt uns unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auch brutale Weise vor Augen. Deshalb müssen wir nun alle Potenziale heben. In meiner Funktion als Mitglied im Klimarat Köln weiß ich, wie viele Potenziale auf denkmalgeschützten Gebäuden liegen. Diese müssen wir nun kurzfristig heben, um uns aus der Abhängigkeit zu befreien“, so Reiner Priggen.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten.
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